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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Apparat.
    Ich bat ihn, mir zwei Leute zu schicken.
    Auf dem Parkplatz vor dem Haus wartete ich ungeduldig. Es dauerte eine Viertelstunde, dann waren sie da. Aber sie fanden in der Wohnung auch keine Spur. Eines mußte man dem Beatle zubilligen, er verstand sein Handwerk!
    ***
    »Maureen!« brüllte Docky durch die dunkle Wohnung.
    Der Ruf blieb ohne Antwort.
    »Maureen!« brüllte er noch einmal.
    Er wußte, ebenso wie Charly Ball, Eric Janson, Saul Sullivan und sogar der fremde Ed Fisher, daß der Ruf ohne Antwort bleiben würde. Alles war dunkel und verlassen. Kein Anzeichen deutete darauf hin, daß in der nach außen unscheinbar aussehenden, innen aber komfortabel eingerichteten Wohnung in der 123. Street East, unweit des Mount Morris Park, ein lebendiges Wesen anzutreffen sein würde.
    Der Wind spielte mit einem klappernden Fensterflügel, ein nur halb zugezogener schwerer Übervorhang flatterte wild in eines der Zimmer. Es roch nach kaltem Zigarettenrauch und nach abgestandenem Whisky.
    Dann brüllte Docky zum drittenmal.
    »Maureen!«
    Diesmal wartete er nicht erst auf eine Antwort, sondern begann lästerlich zu fluchen. Wütend knallte er das offenstehende Fenster zu. Dann erst knipste er die Lichter an.
    In der Wohnung herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Docky schaute sich suchend um. Sein Atem ging stoßweise. Auf seiner Stirn bildete sich eine dicke Zornesader. Gleichzeitig brach ihm der Schweiß aus allen Poren seines feisten Gesichts.
    »Dieses verdammte Miststück!«
    Dockys Kumpane standen stumm.
    Ed Fisher merkte, daß sie Angst hatten. Offenbar fürchteten sie einen Wutausbruch Dackys.
    »Was ist denn los, Docky?« fragte Fisher naiv.
    Er hatte den Anstoß gegeben, ihn traf die Wut des Gangsterbosses.
    Blitzschnell fuhr Docky herum. Aus blutunterlaufenen Augen schaute er den Engländer an.
    »Was willst du?« zischte er. »Willst du dich über mich lustig machen?«
    »Quatsch!« sagte Fisher ungerührt. »Ich will nur wissen, warum du dich so merkwürdig benimmst!«
    »Laß doch!« sagte Saul Sullivan halblaut.
    Doch Fisher ließ es nicht. Kopfschüttelnd schaute er seinen neuen Bundesgenossen an und verzog seinen Mund zu einem Lachen. Schließlich lachte er unbändig und schlug sich auf die Schenkel.
    Unvermittelt schlug Docky nach ihm. Doch Fisher hatte es kommen sehen. Blitzschnell wich er dem Schlag aus. Aber sein Lachen erstarb.
    »Ich glaube«, sagte er langsam, »ich bin bei euch in ein richtiges Affentheater geraten. Ich möchte wissen, was diese Show soll. Ihr steht hier herum wie die Hornochsen, schaut blöd um euch, und Docky bekommt einen Wutanfall. Was ist denn?«
    Docky hatte sich inzwischen wieder etwas beruhigt.
    »Das möchte ich auch gern wissen, was hier los ist«, sagte er. »Verdammt, ich will wissen, wo dieses Aas hin ist!«
    »Welche Aas?« wollte Fisher wissen.
    Er bekam vorerst keine Antwort. Docky ging zu einer beachtlichen Hausbar, öffnete sie und holte eine Whiskyflasche heraus. Er machte sich nicht die Mühe, den Korken aus der Flasche zu ziehen. In grimmiger Wut zerschmetterte er den Flaschenhals an dem vornehmen Möbelstück. Er sah, daß eine Glasscherbe in das Innere des Gefäßes fiel. Wütend warf er die Flasche mitten in das Zimmer und griff sich die nächste. Diesmal kam er nicht umhin, doch den Korken herauszuziehen. Blindlings ließ er die Flüssigkeit in sich hineinlaufen. Als er genug hatte, ließ er die Flasche einfach fallen. Mit dem Handrücken wischte er sich über den nassen Mund.
    »Dieses Aas!« sagte er wieder. »Wer hätte das von diesem Aas gedacht?«
    Wie ein wütender Stier stampfte er durch das Zimmer. Er riß verschiedene Schubladen auf, öffnete Schranktüren.
    »Alles hat sie mitgenommen«, brüllte er dann wieder. »Alles. Dieses Biest hat mein ganzes Vertrauen gehabt. Jetzt hat sie uns das Bargeld geklaut. Und…«
    Er sprach nicht weiter, sondern raufte sich verzweifelt die Haare.
    »Docky!« Saul Sullivans Stimme klang erschrocken.
    Doch Docky hörte nicht auf ihn.
    »Was ist denn?«
    Eric Janson war aufmerksam geworden.
    »Docky, die hat doch den Jungen!« sprach Saul Sullivan weiter.
    Docky fuhr herum.
    »Das ist es ja gerade. Dieses verdammte Weib hat den Jungen. Damit kann sie jetzt ein Geschäft auf eigene Faust machen, und wir sind die Lackierten!«
    Stumm hatte Ed Fisher das Gespräch mit angehört. Jetzt ging er auf Docky zu. Mit dem Fuß schob er die beiden Flaschen, die ihm im Weg lagen, beiseite. Mit einem entschlossenen

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