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0474 - Das Duell der Mächtigen

Titel: 0474 - Das Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sah den Gläsernen an, der seinerseits die Wände um die Decke prüfend betrachtete. Er fühlte sich sichtlich gefährdet hier.
     
    *
     
    „Das können wir haben", meinte Ras Tschubai, der eben wieder hier erschien. „Jenseits dieses zweiten Schotts befindet sich eine Rampe. Wir wissen nicht, wie weit sie hinaufführt, aber sie geht eindeutig nach oben. Überall liegt etwa dreißig Zentimeter feuchter Staub."
    „Und der Staub stinkt!" verkündete Gucky, der als zweiter rematerialisierte. Rhodan deutete auf das Tor und sagte scharf: „Paladin - zerstören. Eine Öffnung wird gebraucht, durch die wir leicht hindurchkommen können."
    Und Atlan ergänzte: „Und alles in Rekordgeschwindigkeit."
    Die Lautsprecher knackten, und Dephins Stimme, ums Hundertfache verstärkt, sagte deutlich und entschlossen: „Ich habe verstanden. Bitte gehen Sie alle aus der Schußlinie."
    In Rhodans Gesicht war der Ausdruck wilder Entschlossenheit getreten.
    Die Gründe lagen offen da: Seit Tage wurde die Gruppe durch Sperren und Fallen, durch verrückte Roboter, durch zahlreiche Angriffe, deren Sinn nicht zu erkennen war, aufgehalten und in immer neue Zwangssituationen gebracht.
    Dieser Zustand mußte so schnell wie möglich beendet werden. Außerdem wurden die drei Fragen, die jeden von ihnen brennend beschäftigten, von Sekunde zu Sekunde dringender.
    Erstens: Wo war Ovaron, der Ganjo? War er gefährdet?
    Zweitens: Wann hörte diese irrsinnige Odyssee durch die Stollen, Kammern und Geheimnisse der unterseeischen Anlage auf?
    Drittens: Was ließ sich über MARCO POLO und das Schicksal der Achttausend sagen oder erfahren?
    Niemand wußte es.
    „Vorsicht", sagte Atlan und zog seinen Freund zu sich heran.
    Der Paladin stand vor dem anderen Schott und zerstörte dessen Fläche schnell und präzise.
    Ein Funkenregen sprühte auf, wo der Desintegratorstrahl auf das dicke Metall und die schwere Schicht der Isolierung auftraf. Die Funken und die Giftgase, die der Verbrennungsvorgang auslöste, gefährdeten die Atemorgane der Eingeschlossenen, die hustend und mit tränenden Augen mehr und mehr zurückwichen.
    Der Paladin setzte den breiten Schnitt am Boden auf, bewegte den Projektor drei Meter in die Höhe und schnitt dann waagrecht weiter, bis zweihundert Zentimeter der Platte zerstört waren. Dann führte er den Schnitt wieder abwärts.
    „Zurück!" schrien die Lautsprecher.
    In der gleichen Zehntelsekunde, da die Strahlen erloschen und die Funken zu sprühen aufhörten, warf sich der Robot nach vorn, senkte seinen Kopf und donnerte mit der Wucht eines Lastengleiters gegen die Metallplatte. Sie krachte zu Boden, und durch die so entstandene Öffnung stürmte der Robot nach draußen. Er rutschte in dem feuchten Staub aus und glitt einige Meter dahin, bis ihn eine schlanke Stahlsäule aufhielt.
    „Hinterher!" rief Rhodan und rannte los.
    Atlan folgte ihm, dann kamen Takvorian mit Gucky und Ras Tschubai mit dem Gläsernen.
    Sie blieben kurz stehen und orientierten sich.
    Jetzt befanden sie sich in einem Treppenschacht oder einer ähnlichen Anlage.
    Eine stufenlose Rampe führte in Form einer kantigen Spirale nach oben, um die erwähnte Stahlsäule herum. Überall lag eine dicke Staubschicht, deren Oberfläche feucht zu sein schien.
    An dem Metall der Säule liefen breite Bahnen von Kondenswasser herunter. Auf alle Fälle führte diese Spirale nach oben.
    „Wir suchen Ovaron. Und wir werden ihn finden!"
    sagte der Großadministrator mit neuerwachter Entschlossenheit. Als sie sich in der breiten Spur Paladins etwa dreißig Meter auf die Rampe hinaufgewagt hatten, traf sie der zweite, stärkere Erdstoß. Unter ihnen ertönte ein lautes und anhaltendes Knirschen.
    Atlan versuchte sich aufzurichten, glitt aber auf der Schicht, die sich wie Seife verhielt, aus und landete erneut im Schmutz. Er fluchte leise und sagte schließlich: „Das Schott ist zusammengebrochen. Wir werden von der kochenden Lava verfolgt."
     
    3.
     
    Die nächsten eintausend Meter glichen einem Alptraum. Einem jener Träume, die man zuweilen hat. In diesen Träumen beherrscht eine einzige Situation in vielerlei Varianten die Handlung.
    Man wird von etwas unaussprechlich Schrecklichem verfolgt, und man versucht zu flüchten. Man strengt sich an, um den Ort, an dem man sich gerade befindet, so schnell wie möglich zu verlassen. Flucht, schnelle Flucht, ist die einzige Rettung. Man läuft und läuft, und man bewegt sich auf einer Fläche, die einem selbst Widerstand

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