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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuckte die Achsel. »Sprechen wir oben bei einem Drink darüber.«
    Phil winkte einen der Cops herbei. Der Mann trug eine der üblichen Stahlkassetten, in denen Gegenstände, die für die Spurensicherung wichtig sind, verwahrt werden.
    Phil öffnete die Kassette und zeigte mir einen schweren Schraubenschlüssel.
    »Das Ding lag vor dem linken Vorderrad. Ich vermute, daß er es benutzte, um die Windschutzscheibe zu zertrümmern, denn der Anprall dürfte nicht stark genug gewesen sein. Er fuhr , den Buick vorsichtig gegen die Hausecke, aber er mußte ihn so zurichten, daß es nach schwerem Unfall aussah.«
    »Er ließ sogar eine Frau schreien«, sagte ich lächelnd.
    Phil zog die Augenbrauen hoch. »Glaubst du wirklich, daß eine Frau beteiligt war?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, daß er allein war. Wahrscheinlich schrie er selbst. Wie du schon sagtest, er tat alles, um einen schweren Unfall vorzutäuschen.«
    Das Abschleppkommando erschien auf der Bildfläche. Da der Buick wenig beschädigt war, hievten sie ihn am Kran hoch und ließen ihn auf den eigenen Hinterrädern rollen. Eine Cop-Streife sicherte den Transport.
    In meiner Wohnung bediente sich Phil selbst. Mein Whisky war noch nicht ausgetrunken, aber jetzt zu warm. Ich gab zwei Eisstücke hinein. Nachdenklich schwenkte ich das Glas in der Hand. Die Eiswürfel klapperten leise.
    »Wer?« wiederholte Phil die Frage, die er schon auf der Straße gestellt hatte.
    »Auf jeden Fall kein Mitglied der Manhattan Driving School. Eindeutig und mit absoluter Sicherheit weder der Chef, noch seine Fahrlehrer, noch die Sekretärin, denn sie alle saßen, während es hier knallte, in einem erstklassigen Club und wurden von einem Dutzend Kellnern und mindestens zwei Dutzend sonstigen Gästen gesehen.«
    Phil begriff sofort. »Ein Mordversuch also, der beweisen sollte, daß Dave Cashett und seine Mannschaft an diesem Verbrechen nicht beteiligt sein konnten. Logische Schlußfolgerung: sie sind auch an den anderen Verbrechen unschuldig.«
    »Cashett weiß immer noch nicht, daß Glyde kein echter Rauschgifthändler war, vorausgesetzt, Lydia Sleyght hat geschwiegen. Ein Mordversuch an mir müßte uns nach seiner Rechnung annehmen lassen, die Bosse des Rauschgiftringes beabsichtigten, die Nachforschungen lahmzulegen. Der Verdacht müßte von der Driving School abgelenkt werden, nach Cashetts Rechnung.«
    »Bleibt die Frage offen, wen er für die Show hier unten engagierte?«
    »Bist du sicher, daß er es nötig hatte, jemanden zu engagieren?« fragte ich zurück. »Falls die Manhattan Driving School wirklich die Tarnfirma für eine Gang ist, so heißt das nicht, daß alle Gang-Mitglieder auch gleichzeitig einem Job in der Firma nachgehen müssen. Mindestens ein Mann bleibt im Dunkel und tritt nur bei besonderen Aktionen in Erscheinung.«
    »Bist du sicher, daß nur ein Mann beteiligt war?«
    »Nahezu hundertprozentig sicher. .Ich rannte ihm nach. Er hatte es eilig, wegzukommen, und er blickte sich erst um, als er den Schlag des Wagens aufriß. Das Auto war ein dunkler Rambler, ein gewöhnliches zweitüriges Modell. Er riß den Schlag zum Fahrersitz auf. Wenn ein zweiter Mann oder eine Frau an dem Überfall beteiligt gewesen wäre, so hätte er oder sie sicherlich hinter dem Steuer gesessen, um jeden Zeitverlust zu vermeiden.«
    Phil genehmigte sich einen zweiten Whisky. »Er stellte also den Rambler in der Querstraße bereit. Vermutlich stahl er auch eigenhändig den Buick, inszenierte, ebenfalls allein, den Unfall, der dich herunterlocken sollte und es ja auch tat, und bemühte sich sogar, dir einige Kugeln zu verpassen. Allerhand Selbständigkeit für einen Gorilla.«
    »Zuviel Selbständigkeit für einen Gorilla«, sagte ich. »Gewöhnliche Gangster handeln nur nach Anweisungen ihres Chefs und die meisten von ihnen handeln überhaupt nicht gern allein. Vielleicht ist Dave Cashett nicht der oberste Chef der Manhattan Driving School.«
    Das Telefon läutete. Phil, der näher beim Apparat saß, nahm ab und meldete sich mit einem Hallo. Dann sagte er: »Nein, ich bin nicht Mr. Cotton.«
    Er übergab mir den Hörer. »Lydia Sleyght.« Ich übernahm und meldete mich.
    Cashetts Sekretärin fiel mit der Tür ins Haus. »Ich möchte wissen, was geschehen ist, Jerry? Hat man wirklich auf Sie geschossen?«
    »Aber garantiert nicht getroffen, Lydia. Lassen Sie sich Ihre Feier nicht stören.«
    »Die Party ist schon geplatzt. Alle hatten keine Lust mehr. Cashett war böse und

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