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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Die große Rechnung wird den Auftraggebern erst präsentiert, wenn sie sich längst in Sicherheit glauben. Um das Schweigen des Chefs zu erkaufen, werden sie über Jahre hinweg zahlen müssen. Sie werden zahlen, bis an das Ende ihres Lebens.« Seine kleinen Augen begannen zu glühen. »Stellt euch das richtig vor, Jungs! Über Jahrzehnte hinweg lassen wir uns von reichen Leuten dicke Renten zahlen. Unsere Beweise werden ihnen den Angstschweiß auf die Stirn und die Dollars aus den Taschen treiben.«
    »Das mag stimmen«, sagte Metow, der gewöhnlich schwieg, da seine Stimme nur ein rauhes, heiseres Flüstern war. »Aber nur der Chef besitzt die Beweise und kennt die Namen der Auftraggeber. Den Chef aber kennst nur du, Dave!«
    »Jeder erhält seinen Anteil.«
    Fulton Ross ließ den Schraubenschlüssel auf die Werkbank fallen. »Warum macht ihr dann nicht Schluß?« knurrte er. »Ihr habt mindestens ein Dutzend Leute, die ihr anzapfen könnt. Das genügt. Macht Schluß, bevor die G-men ’ne Möglichkeit finden, uns hochzunehmen.«
    »Wir machen Schluß«, versicherte Cashett. »Aber einen Fall müssen wir noch erledigen, den größten Auftrag, den wir jemals erhielten.«
    Heiser flüsterte Rank Metow. »Warum ziehst du dich dann in deinen Bungalow zurück?«
    »Das gehört zum Plan. Kümmert euch nicht um Einzelheiten. Ihr erfahrt rechtzeitig, was jeder von euch zu tun hat.«
    Jack Serrer bückte sich plötzlich und hob die noch qualmende Zigarre auf, die Cashett ausgespuckt hatte, als Ross sich ihm in den Weg stellte. Er betrachtete den Glimmstengel so genau, als prüfe er ihn auf seine Brauchbarkeit.
    »Und unsere hübsche Lydia willst du laufenlassen, obwohl sie uns an den G-man verpfiffen hat?«
    »Rede keinen Unsinn! Für sie war unser Laden nie etwas anderes als eine Fahrschule. Sie weiß nichts.«
    »Immerhin hat sie sich auf die andere Seite geschlagen. Sie verdient einen Denkzettel.«
    Cashett stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich warne dich, Jack. Wir können es uns nicht leisten, mit einem neuen Fall die G-men noch mehr anzuheizen.«
    »Keine Sorge, Dave!« Der bleiche Mann sprach langsam, fast träge. »Erst die Arbeit, aber dann, wenn alles gelaufen ist, das Vergnügen.«
    Er ließ die angerauchte Zigarre fallen. Mit dem Absatz zermalmte er die Glut.
    ***
    Mr. High stellte uns ein halbes Dutzend der tüchtigsten Kollegen zur Verfügung. Gemäß Phils Vorschlag engten wir die Zahl der zu überprüfenden ehemaligen Schüler der Manhattan Driving Schbol dadurch ein, daß wir alle diejenigen strichen, die kein Vermögen besaßen und nur ein geringes Einkommen bezogen.
    Es blieben immer noch einige Dutzend Namen über. Ihre Träger gehörten den mittleren und vereinzelt auch den oberen Einkommensklassen an.
    Die Kollegen und wir schwärmten aus, um die Sterblichkeitsziffern in den Familien dieser Leute zu beleuchten.
    Schon a,uf den ersten Blick stellte sich heraus, daß von den ungefähr vierzig Personen, die irgendwann Unterricht in Cashetts Fahrschule genommen hatten, niemand selbst verschwunden oder ermordet worden war.
    Nur ein Todesfall war zu verzeichnen, eine sechzigjährige Millionärswitwe, und diese Lady war eindeutig an einer Krankheit in ihrem Bett gestorben.
    Fünf Tage später stand fest, daß unsere Nachforschungen im Sande verlaufen würden. Bei keiner der ausgewählten Personen ließ sich irgendein Zusammenhang mit dem Verschwinden eines Familienmitgliedes und dem Besuch der Manhattan Driving School konstruieren.
    Am Abend dieses fünften Tages saßen Phil und ich noch im Büro des Hauptquartiers. Wir waren beide in einem Zustand geistiger Erschöpfung, der sich früher oder später bei jedem Kriminalbeamten einstellt, wenn er tagelang vergebliche Nachforschungen betreibt, Phil zog das Fazit. »Wir sind auf dem Holzweg«, stellte er fest. »Die Besucher von Cashetts Fahrschule, ihre Familien, ihre weitere Verwandtschaft und ihre Freunde, sie alle erfreuen sich bester Gesundheit; einige wenige ausgenommen, die an ehrlichen Krankheiten das Zeitliche segneten.« Er wiederholte: »Wir sind auf dem Holzweg. Dave Cashett ist ein Ehrenmann.«
    »Er bemüht sich, so auszusehen«, knurrte ich. »Ich ließ ihn von der Suffolk-Polizei ein wenig überprüfen. Er sitzt in seinem Bungalow, gräbt den Garten um und ruht seine Nerven beim Angeln aus. Er benimmt sich so sehr wie ein Ehrenmann, daß mir ganz übel davon wird.« Ich nahm die Liste vom Schreibtisch. Auf der letzten Seite

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