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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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führten.
    Offensichtlich war der Golden Chase Club ein vornehmer Laden, und die Direktion hatte sich verpflichtet gefühlt, dem Gold im Club-Namen Rechnung zu tragen. Die Wände waren mit goldfarbenen Stoffen bespannt, von der Decke rieselte goldfarbenes Licht über die Tanzfläche; Kellner und Mixer trugen kurze Jacken in Goldbrokat, und die Damen, die zur Unterhaltung alleinstehender Herren vorhanden waren, hatten ihre Haare mit Flittergold bestäubt.
    An einem Tisch nahe der Tanzfläche saßen die Leute, die ich suchte und die ich wahrhaftig nicht für Goldjungen hielt. Fulton Ross, Rank Metow und der dürre Jack Serrer staken in Smokings. Auf dem Tisch standen zwei Kühler, aus denen die Hälse von Sektflaschen herausragten. Die drei Fahrlehrer befanden sich 'in großartiger Stimmung.
    Aber ihr Chef fehlte. Für eine halbe Minute glaubte ich, das Ziel früher erreicht zu haben, als ich gehofft hatte.
    Dann sah ich Cashett zwischen deli tanzenden Paaren. Er trug einen Smoking wie seine Leute. Im Arm hielt er Lydia Sleyght. Er beugte sich zu ihr hinunter, flüsterte ihr irgend etwas ins Ohr und lachte. Lydia lachte auch. Ihre Laune hielt sich durchaus auf dem .allgemeinen Pegelstand.
    Der Geschäftsführer, der in seinem golddurchwirkten Frack wie der Star einer Ausstattungsrevue aussah, schoß auf mich zu:
    »Sie können unmöglich so den Club betreten.« flüsterte er händeringend. Übrigens bestanden die Goldfäden nur aus gefärbtem Aluminiumgespinst.
    Mit einer Kopfbewegung wies ich auf den Tisch. »Wie lange sitzen die Männer dort?«
    »Seit ungefähr acht Uhr. Mr. Cashett bestellte den Tisch, und er bestellte auch ein sehr ausgedehntes Dinner.«
    »Keiner von ihnen hat den Club verlassen?«
    »Selbstverständlich nicht. Das Dinner endete erst vor einer knappen halben Stunde.«
    Von der Tanzfläche aus erblickte mich Dave Cashett. Er zog die starken Augenbrauen zusammen. Der Tanz war zu Ende. Er faßte Lydias Handgelenk und zog sie mit sich, nicht zum Tisch, sondern zu unserer Gruppe, zu der sich inzwischen außer dem Geschäftsführer auch einige Kellner gesellt hatten, die nur auf ein Zeichen ihres Chefs warteten, um mich mit Gewalt an die Luft zu setzen.
    Cashett schob in der für ihn charakteristischen Weise das Kinn vor. »Ich nehme an, Ihre Anwesenheit gilt mir, G-man«, bellte er. »Ich war an diesem Morgen in Ihrem Büro. Ich gab Ihnen verdammt jede Gelegenheit, mir Fragen zu stellen. Ich kann daher nicht einsehen, daß Sie mir und meinen Angestellten einen Abend mit einer Zirkusvorstellung als wilder Mann verderben müssen. Ich glaube, ich sollte Ihren Chef fragen, was er darüber denkt.«
    »Tut mir leid, Mr. Cashett«, antwortete ich lächelnd. »Sie können sofort weiterfeiern. Ich wollte mich nur vergewissern, daß nicht Sie die Kanone in der Hand hielten, mit der vor einer knappen halben Stunde versucht wurde, mich wegzupusten.«
    Seine kleinen Augen funkelten wütend. »Wahrscheinlich gibt es in New York eine Menge Leute, die Sie zur Hölle wünschen. Sie haben keinen Grund, mich zu verdächtigen.«
    Ich grinste. »Sie fielen mir ein, weil der Junge ein Auto benutzte, um mich in die Falle zu locken. Er fuhr es vor eine Hauswand. Klar, daß ich zuerst an einen Fahrschüler dachte, der den Umgang mit Autos noch nicht richtig kapiert hatte.« Ich nickte ihm zu. »Tut mir leid, Sie gestört zu haben. Entschuldigen Sie.«
    Draußen auf der Straße sagte der Cop-Sergeant zu mir: »War anscheinend der Falsche? Oder?«
    Ich rieb mir das Kinn. »Ohne Zweifel hat er nicht eigenhändig versucht, mich abzuknallen, aber vielleicht wußte er, während er seinem Steak mit dem Messer zu Leibe ging, daß zur selben Zeit ein anderer mit einer Kanone gegen mich anrückte. Fahren Sie mich bitte nach Hause, Sergeant.«
    Ich traf Phil am Schauplatz der Schießerei. Die Besatzung des zweiten Streifenwagens hatte das Hauptquartier informiert, daß ein Anschlag gegen mich verübt worden war. Der Einsatzleiter hatte Phil mit dieser Nachricht von der Couch gescheucht.
    Phil musterte mich, als ich aus dem Streifenwagen stieg. »Okay?« fragte er knapp. Ich nickte. »Nur Schrammen.« Er zeigte auf den Buick. »Der Wagen steht seit dem Nachmittag in der Diebesliste der City Police. Ich habe einen Abschleppdienst angefordert. Das Labor kann sich den Schlitten genau ansehen. Patronenhülsen haben wir nicht gefunden. Offenbar benutzte er einen Trommelrevolver.«
    Phil bot mir eine Zigarette an.
    »Wer?« fragte er.
    Ich

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