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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nervenbündel.«.
    »Wollen Sie mich bitte in Miß Harrows Wohnung begleiten? Sie werden vermutlich ungewöhnliche Veränderungen schnell erkennen.«
    »Wenn ich Ihnen nützen kann, komme ich sofort mit.« Sie rauschte hinaus, um sich umzuziehen. Unerwartet schnell kam sie zurück, eingehüllt in einen leicht abgeschabten Pelzmantel.
    Auf der Fahrt nach Queens Village holte ich die Lebensgeschichte der Jeanette Harrow aus Mrs. Dockrow heraus. Die Verstorbene besaß ein beachtliches Vermögen. Bis auf einen Versuch, im Showgeschäft Fuß zu fassen, hatte sie es nicht nötig gehabt, einem Job nachzugehen. Als sie älter wurde, wurde sie immer hysterischer. Ihre Freunde zogen sich zurück, Eileen Dockrow ausgenommen.
    Das Haus in Queens Village besaß eine kostbare, aber ungepflegte Einrichtung. In den Schränken des Ankleideraums hingen mehr als ein halbes Hundert Kleider. Eine Schmuckkassette enthielt Juwelen, die durchaus echt aussahen.
    »Hier ist alles wie immer«, stellte Mrs. Dockrow fest. »Jeanette besaß keinen Ordnungssinn.«
    Der Schreibtisch im Arbeitszimmer bestätigte diese Behauptung. Er quoll über von Papiören. Ich fand unerledigte Rechnungen, angefangene Briefe, Prospekte von Reisegesellschaften und Auszüge von Bankkonten. Ohne Zweifel hatte sich Jeanette Harrow nicht in finanziellen Schwierigkeiten befunden. Ihr Bankkonto wies einen Bestand von über zwanzigtausend Dollar aus. Ich rief die Bank an und ließ mich mit dem Direktor verbinden.
    »Jerry Cotton vom FBI. Wir müssen die Konten Von Jeanette Harrow überprüfen. Bitte, lassen Sie die Unterlagen zusammenstellen. Ein Beamter wird sie abholen und Ihnen die Anordnung des Untersuchungsgerichtes vorlegen.«
    »In Ordnung, Mr. Cotton. Miß Harrow ist eine alte Kundin unserer Bank. Können Sie mir sagen, was mit ihr geschehen ist?«
    »Sie ist tot. Sie starb an einem Unglücksfall, der in einem Zusammenhang mit einem Verbrechen steht. Hat Miß Harrow in den letzten Wochen ungewöhnlich viel Geld von ihren Konten abgehoben?«
    »Wenn Sie eine Minute warten, kann ich Ihnen die Auskunft sofort geben.«
    Nach kurzer Zeit meldete er sich wieder. »Im letzten Monat hob Miß Harrow sechstausend Dollar ab. Das sind viertausend Dollar mehr, als sie im Durchschnitt pro Monat verbrauchte.«
    Ich dankte und legte auf. Noch einmal wandte ich mich an Eileen Dockrow. »Können Sie mir die Namen von Leuten nennen, mit denen Miß Harrow verkehrte?«
    Sie zog die Schultern hoch. »Sie verkehrte mit niemandem, Mr. Cotton, außer mit dem Milchmann, dem Bäcker und einigen anderen Lieferanten, und selbstverständlich stritt sie sich auch mit jedem von ihnen. Nun, und seit sechs Wochen nahm sie Unterricht im Autofahren. Sie schwärmte davon, daß sie bald ihren Führerschein erwerben würde. Sie versprach sich viel Zerstreuung von einer Tour quer durch die Staaten am Steuer ihres eigenen Wagens.«
    »Sie konnte also nicht autofahren?«
    »Sie war fürchterlich nervös. Sie besaß einen Führerschein, als sie jung war. Er wurde ihr entzogen, weil sie einen schweren Unfall verschuldete. Seitdem hat sie es nie geschafft, die Prüfung erfolgreich abzulegen.«
    Ich hatte unter den Papieren ein Quittungsformular entdeckt, in dem der Empfang von hundertundzehn Dollar für zehn Fahrstunden bescheinigt wurde. Der Aufdruck nannte die Firma: Manhattan Driving School, 8. Avenue Nr. 425.
    ***
    Nr. 425 war ein großes Bürohaus. Zwei Durchfahrten führten in den Innenhof, der mit Garagen und einem einstöckigen Gebäude zugebaut war. Der Bau enthielt den Unterrichtsraum und die Büros der Manhattan Driving School.
    Eine Sekretärin blickte von der Schreibmaschine auf, als ich eintrat. Sie war ein verteufelt hübsches, dunkelhaariges, ziemlich großes Girl, in dessen Wangen das Lächeln Grübchen zauberte. Das Mädchen war so hübsch, daß es auf jedes Make-up verzichten konnte.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Ich möchte den Chef der Schule sprechen.«
    Sie stand auf. Wenn ihr Gesicht hübsch war, dann verdiente ihre Figur das Prädikat atemberaubend. Sie ging zur Wand, an der eine Tafel mit vielen auswechselbaren Schildern hing. Aus einer Tasche ihres Kleides nahm sie eine streng aussehende Brille mit dunklem Homrand, setzte sich das Ding auf die schmale Nase und studierte die Tafel. »Mr. Cashett hat eine Fahrstunde bis sechzehn Uhr.« Sie drehte sich um, nahm die Brille ab und ließ sie wieder in ihre Tasche verschwinden.
    »Sie müßten sich noch eine halbe Stunde

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