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0474 - Nummer 1 wird abserviert

0474 - Nummer 1 wird abserviert

Titel: 0474 - Nummer 1 wird abserviert Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem wuchtigen Kinn und einer faltigen Stirn. Die kleinen blauen Augen besaßen einen hellwachen Blick. Vermutlich lag Cashetts Intelligenznote ziemlich hoch.
    »Dieser Gentleman möchte Sie Sprechen, Mr. Cashett«, meldete Lydia.
    Ich hielt dem Mann meinen Ausweis hin. »Cotton vom FBI.« Er zog die Au- , genbrauen hoch. »FBI. Eine ziemlich hohe Polizeietage. Gewöhnlich machen uns nur die Verkehrscops zu schaffen, wenn unsere Fahrschüler Beulen in andere Autos stoßen.«
    Er führte mich durch den Vorraum in sein Privatbüro, einen bescheiden eingerichteten Raum, von dessen Fenster aus man in den Innenhof blicken konnte. Er ließ sich in einen Sessel fallen. »Was kann ich für Sie tun, G-man?«
    »Ihre Fahrschülerin Jeanette Harrow ist unter merkwürdigen Umständen gestorben. Sie wurde im Wasser des Meadow Lake gefunden. Als Todesursache stellte der Arzt eine Überdosis Heroin fest.«
    Er fuhr sich mit einer Hand durch das kurzgeschnittene dunkelblonde Haar. »Tut mir leid.« Er nahm eine Zigarre zwischen die Zähne. »Ich habe sie nur zwei- oder dreimal gesehen. Sie schien mir eines dieser hysterischen und gelangweilten Frauenzimmer zu sein, die ihren Mitmenschen das Leben nur sauer machen.«
    »Wie war sie als Fahrschülerin?«
    In einem flüchtigen Grinsen zeigte er seine starken gelben Zähne. »Weit unter dem Durchschnitt. Eine Prüfung hätte sie niemals bestanden. Ich habe ihr trotzdem nicht empfohlen, sich ein Fahrrad zu kaufen. Ich lebe von Leuten, die das Autofahren nicht kapieren.«
    »Hat sie sich Henry Glyde als Fahrlehrer ausgesucht?«
    Sein Gesicht verfinsterte sich. »Sie wissen das schon? Nein, ich habe ihr Henry zugeteilt. Henry wirkt auf Frauen wie diese Miß Harrow geradezu belebend.« Er zuckte die Achseln. »Ich muß mein Geschäft in Gang halten.«
    »Haben Sie bemerkt, daß sie Rauschgift nahm?«
    »Ich sagte Ihnen schon, daß ich sie nur zwei- oder dreimal zu Gesicht bekam. Ich habe auch nicht die geringste Ahnung, an welchen Anzeichen man einen Rauschgiftsüchtigen erkennt.«
    Die Bürosprechanlage auf seinem Schreibtisch summte. Er drückte den Knopf. »Was gibt es, Lydia?«
    »Mr. O’Brian ist gekommen.«
    »Ach, zum Teufel. Sagen Sie ihm, ich sei unabkömmlich. Er soll mit Fulton oder Rank fahren.«
    »Das wird ihm wenig gefallen.«
    »Ich kann es nicht ändern. Erkläfen Sie Mr. 0‘Brian, daß ich mich mit der Polizei herumschlagen muß.«
    Erst jetzt setzte er seine Zigarre in Brand. »Ich nehme an, G-man, daß Sie Glyde sprechen wollen?«
    Ich nickte. »Kann ich hier auf ihn warten?«
    »Selbstverständlich.« Er hielt mir die Zigarrenkiste hin. »Wollen Sie rauchen?«
    »Danke!« Ich trat an das Fenster und blickte in den Hof hinunter. Zwei Wagen standen dort unten, ein Chevrolet und ein offener Thunderbird. Ein Mann, dessen rote Haare geradezu leuchteten, polierte mit einem Staubtuch an der Motorhaube des Thunderbird. Ein anderer Mann stand neben ihm, rauchte und hielt die Hände tief in den Taschen vergraben.
    »Sind das Ihre Wagen?« Cashett wuchtete sich aus seinem Sessel hoch und stellte sich neben mich. »Ja«, bestätigte er. »Die beiden Jungen gehören zu meinen Fahrlehrern. Der Rothaarige ist Fulton Ross, der andere Rank Metow. Beide sind sehr gute Fahrer, und sie verstehen eine Menge von Autos. Ich habe eine Großgarage gemietet. Die Wagen stehen dort und können dort auch repariert werden.«
    »Wer gibt den theoretischen Unterricht?«
    »Ich oder Jack Serrer. Jack ist ein ziemlich gebildeter Bursche, der sogar einige Monate in Havard war.«
    Aus der Tür zum Büro der Fahrschule kam ein Mann und ging auf die Männer bei den Autos zu. Er trug einen Stock in der rechten Hand. Sein Gang war tappend und sehr unsicher. Als er die Männer erreichte, nahm er den Hut ab und schwenkte ihn auf altmodische Weise. Er hatte volles weißes Haar. Er sprach mit dem rothaarigen Fulton Ross, der ihm irgend etwas ausreden wollte, offenbar aber keinen Erfolg hatte, denn er zuckte resignierend mit den Schultern und faltete das Staubtuch zusammen.
    Der weißhaarige Mann öffnete den Schlag zum Fahrersitz, warf seinen Stock auf den Rücksitz und schob sich hinter das Steuer. Er hob den Kopf. Ich sah, daß er eine massive Brille trug.
    Neben mir seufzte Cashett. »Ausgerechnet den Thunderbird. Hoffentlich geht es glatt.«
    Fulton Ross nahm den Beifahrersitz. Der Alte startete den schweren Sportwagen. Er gab so heftig Gas, daß der Schlitten mit einem Riesensatz auf die Ecke der

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