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0475 - Meine Totenbraut

0475 - Meine Totenbraut

Titel: 0475 - Meine Totenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verfluchte.«
    Ich nickte. »Gut, Glenda, der Gedanke ist nicht mal so schlecht. Ein Wesen möglicherweise, das nach seinem Tod keine Ruhe gefunden hat. Ja, mit dem Gedanken könnte ich mich anfreunden.«
    »Ich bin nur gespannt, was sie von dir will.«
    »Das hast du doch gehört. Mich heiraten. Was kann man sonst von einer Braut erwarten?«
    Glenda tippte gegen ihre Stirn. »Hast du dich in die Totenbraut verliebt, oder drehst du jetzt durch?«
    »Keines von beiden, meine Liebe. Ich habe es ernst gemeint. Sie wird mich in das Schloß locken wollen, um das zu vollenden, was sie einmal begonnen hat.«
    »Und du läßt dich darauf ein?«
    »Bis zu einem bestimmten Punkt. Ich will wissen, was dahinter steckt. Vielleicht kann ich auch mehr über Hector de Valois erfahren. Da sind Dinge, die ich auf keinen Fall aus den Augen lassen darf.«
    »Tja«, sagte Glenda, »da kann man wohl nichts machen.« Sie reckte ihre Arme hoch. Der bunte Pullover spannte sich über ihre Brust. Dann gähnte sie.
    »Müde?« fragte ich lächelnd.
    »Ein wenig.«
    »Okay, gehen wir schlafen. Wo willst du liegen?«
    Glenda senkte die Arme. »Die Couch ist mir für die Länge einer Nacht zu unbequem.«
    »Da käme nur noch das Schlafzimmer in Frage. Das Französische Bett ist breit genug.«
    »Wer duscht zuerst?«
    »Du?«
    »Nein, ich möchte noch etwas sitzenbleiben. Geh du schon vor.«
    »Okay.« Ich streichelte über ihr Haar und verschwand im Bad, das zum Glück durchgewärmt war.
    Rasch zog ich mich aus. Wir hatten einen Kurzurlaub in Kandersteg hinter uns, und die Nächte waren stets lang geworden. Glenda hatte bewiesen, welch ein inneres Feuer sie besaß. Ich dachte daran zurück und konnte mir ein Lächeln der Vorfreude nicht verkneifen. Wenig später stand ich unter einem warmen Wasserteppich, der aus zahlreichen Öffnungen in der Duschtasse über mir strömte.
    Ich seifte mich ein und wollte die Dusche wieder abdrehen, als ein kühlerer Luftzug meinen nackten Körper streifte.
    Jemand hatte die Tür geöffnet.
    Spaltbreit schob ich den Vorhang zur Seite und schaute in die entsprechende Richtung.
    Glenda kam.
    Sie hatte sich umgezogen, trug jetzt einen Bademantel, der eigentlich mir gehörte, sah mein Gesicht, lächelte und löste mit einer lässigen Bewegung den Knoten, so daß das Kleidungsstück aufschwang.
    Beim nächsten Schritt streifte sie ihn von den Schultern und stand so vor mir, wie sie der liebe Gott geschaffen hatte.
    »Ist noch Platz?« fragte sie.
    »Für dich immer«, erwiderte ich und schob den Vorhang ganz zur Seite.
    Sie betrat die Dusche. Es wurde herrlich eng, ich spürte ihre warme Haut und ihre Lippen, die über mein Gesicht glitten. »Von wegen Totenbraut«, flüsterte sie. »Das kommt gar nicht in Frage. Ich werde dir zeigen, was eine richtige Braut kann, damit du nicht in Versuchung gerätst, mein Lieber…«
    In den nächsten Minuten bewies mir Glenda Perkins, daß es noch andere Dinge im Leben gab, als sich nur mit Geistern und Dämonen herumzuschlagen.
    Und ich hatte wirklich nichts dagegen…
    ***
    Zwei Tage später!
    Die Reise mit Flugzeug und Zug hatten wir gut hinter uns gebracht. In Avignon hatten wir uns einen Wagen geliehen, einen Renault, der noch ziemlich neu war.
    Über Europa war der Winter gekommen. Er hatte in den nördlichen Regionen zu Kälterekorden geführt, aber auch den Süden nicht verschont. Auf den Bergen und Hügeln hatten wir Schnee gesehen, in den Tälern war er glücklicherweise getaut, da lagen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Vom Autovermieter hatten wir uns den Weg erklären lassen, der uns in Richtung Südosten führte, auf die Rhone zu, aber wir brauchten nicht bis an das Ufer des Flusses. Es gab da einen kleinen Ort namens Les Baux, dort lag auch das Schloß.
    Wir hatten leider nichts darüber erfahren können. Man konnte uns nur sagen, daß sich in der Nähe noch ein See befand, das war alles. Wir rollten über schmale Straßen unserem Ziel entgegen.
    Rechts und links wuchsen die Berge hoch. Manchmal weiter entfernt, so daß die Täler breiter waren, dann schoben sie sich den beiden Straßenrändern zu, und wir hatten das Gefühl, durch eine Schlucht zu fahren.
    Des öfteren sahen wir die stolzen Burgen, aber nicht so gut erhalten wie an der Loire. Viele einstmals prächtige Bauten waren nur mehr als Fragmente vorhanden, Trümmer und Ruinen.
    Das nahm Suko zum Anlaß, sich zu beschweren. »So wird es bestimmt mit diesem Château Dafour auch sein, John. Bestimmt hat

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