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0475 - Meine Totenbraut

0475 - Meine Totenbraut

Titel: 0475 - Meine Totenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reckte sich. Dann ging er in die Küche. Wahrscheinlich holte er sich dort etwas.
    Ich reichte Glenda das Glas, wir stießen an und tranken. Sie schüttelte den Kopf. »Das ist fast der perfekte Irrsinn, was wir hier wieder erlebt haben. Das kann man niemandem erzählen.«
    »Brauchst du auch nicht. Ich habe gelernt, daß der Irrsinn Methode hat und man sich an ihn gewöhnen kann.«
    »Stimmt.«
    Suko kehrte aus der Küche zurück. Er trug in der rechten Hand ein Glas Orangensaft. »Den Koffer brauchst du erst gar nicht auszupacken. In Frankreich wird es auch kalt sein.«
    »Kommt darauf an, wo ich hinfahre.«
    »Und wenn du einmal da bist, John, wie wirst du reagieren? Dich mit der Totenbraut abgeben?«
    »Keine Sorge, wir werden keine Hochzeitsnacht nachholen…«
    »Ach, hör auf, so meine ich das nicht!«
    »Tut mir leid, Glenda, ich weiß es nicht. Irgendwie wird sich schon alles ergeben.«
    Das Telefon klingelte. Mit einem Sprung war ich aus dem Sessel, der zweite brachte mich an den Apparat, wo ich tatsächlich die Stimme meines Kollegen hörte. »Mögliches erledigen wir sofort. Unmögliches dauert eine Stunde, manchmal etwas weniger.«
    »Wie jetzt.«
    »Genau, wir haben etwas gefunden. Es gibt ein Schloß Dufour. Château Dufour.«
    »Wunderbar. Und wo liegt es?«
    »Ziemlich weit im Süden Frankreichs. Schon fast bei Avignon. Aber es liegt nicht direkt an der Rhone.«
    »Das ist auch egal. Können Sie mir mehr über die Besitzverhältnisse sagen?«
    »Nein.«
    »Es hat also keinen Besitzer?« Ich blieb hartnäckig. »Das ist mehr als unwahrscheinlich.«
    »Wenn, dann wohl keinen Lebenden. Es muß eine Familie Dufour gegeben haben.«
    »Steht das Schloß leer?«
    Der Kollege lachte. »Das werden Sie bestimmt feststellen können, wenn Sie hinfahren. Sie wissen doch, daß die Hotels nahe der Rhone in Schlössern umgebaut worden sind, daß es Besichtigungstouren gibt und Urlaube auf dem…«
    »Alles klar, Kollege. Ich bedanke mich.«
    »Kommt noch etwas hinterher?«
    »Vorerst nicht.«
    »Sie machen mich glücklich, Sinclair, wirklich…«
    Ich legte schon auf, weil ich mir sein übertriebenes Gejammere nicht anhören wollte.
    Suko und Glenda hatten mitgehört. »Also fahren wir nach Frankreich«, sagte mein Freund.
    »Wieder in den Schnee?«
    Ich winkte ab. »Keine Sorge, Glenda, ich glaube nicht, daß es in der Gegend von Avignon so kalt ist.«
    »Es hat sogar in Nizza geschneit.«
    »Dort blieb das Zeug nicht liegen.«
    »Ihr müßt wissen, was ihr tut. Und was machen wir mit dem angebrochenen Abend?«
    »Pizza essen«, murmelte Suko.
    »Die ist kalt.«
    Mein Freund reckte sich. »Ich für meinen Teil verschwinde. Wenn morgen früh eine anstrengende Reise vor mir liegt, möchte ich gern ausgeschlafen sein.« Er grinste uns an. »Ihr bleibt ja noch zusammen, wie ich euch kenne - oder?«
    »Falls Glenda ihren Entschluß nicht geändert hat.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Okay, ihr beiden.« Suko grinste. »Treibt es nur nicht zu toll. Spart eure Kräfte. Die nächsten Tage können hart werden. Und denkt daran, Hochhäuser haben dünne Wände.«
    »Raus jetzt!« rief ich.
    Mein Freund und Kollege verschwand lachend aus der Wohnung. »Er kann es nicht lassen«, sagte ich und räumte gemeinsam mit Glenda den Eßtisch ab. In den Gläsern befand sich noch Whisky. Ich füllte meines ein wenig auf, Glenda wollte nicht.
    Dann setzten wir uns gegenüber. »Eine Totenbraut«, flüsterte Glenda. »Es ist kaum zu glauben.«
    Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich verwechselt sie mich. Aber mach ihr mal den Irrtum klar.«
    »Es muß etwas geben, das sowohl Hector de Valois als auch du gemeinsam gehabt haben.«
    »Klar, das Kreuz und auch unsere Aufgabe. Er hat Dämonen gejagt, ich bin ebenfalls hinter ihnen her. Das hat diese Margaretha Dufour eben angezogen.«
    »Ist sie ein Gespenst?«
    »Ich weiß es nicht. Jedenfalls kein normaler Mensch. So lange würde niemand leben können.«
    »Ja, ja, das stimmt.« Glenda nickte nachdenklich. »Sie ist deine Totenbraut, ich kann es nicht fassen, und sie will dich wahrscheinlich heiraten, weil es mit Hector de Valois nicht geklappt hat. Was ist das eigentlich für ein Gefühl, John?«
    »Ein komisches.«
    »Mehr nicht?«
    »Doch, ich verspüre auch so etwas wie Spannung, und ich frage mich schon die ganze Zeit über, wie es dieser Margaretha gelang, so lange zu überleben. Als direkten Zombie möchte ich sie nicht sehen. Sie ist etwas anderes. Nur was?«
    »Vielleicht eine

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