0475 - Meine Totenbraut
verbunden fühlte…«
Ich wollte etwas sagen, Fragen stellen, mich auch bedanken, und traute mich, das Kreuz an der Kette über den Kopf zu streifen.
Ich sah Hectors Gesicht nicht mehr. Er hatte sich wieder in seine Sphären zurückgezogen.
»Danke«, flüsterte ich dennoch, bevor ich ging und die unheimliche Schloßkapelle verließ…
***
Es war niemand da, der mich noch aufhalten konnte. Ich wollte auch nicht mehr länger im Schloß bleiben, ging nach draußen und atmete die kühle Nachtluft ein.
Ein Fall lag hinter mir, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Anders, unheimlich, etwas zum Nachdenken und zum Philosophieren. Wieder hatte sich mein Weg mit denen der Gestalten aus dem Geisterreich gekreuzt, und wieder hatte ich auch von der anderen Seite Hilfe bekommen.
Hilfe brauchte auch Suko.
Der Wagen war verschwunden, doch es dauerte nicht lange, da sah ich die beiden Lichtpunkte den Weg hinauftanzen. Wenig später stoppte der Renault vor dem Schloß, ein erleichterter Suko stieg aus, lief kopfschüttelnd auf mich zu und sagte: »Ich habe vielleicht etwas hinter mir.«
»Du auch?«
»Und deine Braut?«
»Gibt es nicht mehr.«
Suko schaute mich an. »Ich glaube, John, wir haben uns einiges zu erzählen.«
Das hatten wir in der Tat, und wir fanden heraus, daß Suko gerettet worden war, weil auch Margaretha verging und die Verbindung zwischen ihr und der Bestie nicht mehr hatte bestehen können.
Ich hockte auf dem Beifahrersitz, hatte die Tür geöffnet, rauchte eine Zigarette und schaute in die Dunkelheit. Suko, der es eilig hatte, fragte plötzlich: »Bist du eigentlich noch gern Geisterjäger oder in deinem Job tätig, auch wenn dir diese Dinge passieren, wie mit der Totenbraut?«
Ich überlegte einen Moment. »Ja, ich mache weiter, denn irgendwie ist es auch spannend - oder.«
»Da hast du recht.«
»Okay.« Ich schwang die Beine in den Wagen. »Fahr ab. Vielleicht bekommen wir irgendwo noch etwas zu essen. Ich würde alles nehmen, nur kein Hochzeitsmahl…«
ENDE
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