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0475 - Meine Totenbraut

0475 - Meine Totenbraut

Titel: 0475 - Meine Totenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bereits sahen wir, wie ihre Gestalt sich allmählich auflöste.
    Plötzlich war sie weg.
    Und im gleichen Augenblick wurde es auch wieder hell im Zimmer!
    ***
    Wir schauten uns an.
    Glenda sah ebenso verständnislos auf Suko, wie dieser auf mich und ich auf ihn.
    »Und?« fragte der Inspektor, »was stehen wir eigentlich hier herum? Wollen wir nicht essen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie kannst du so etwas sagen?«
    Er winkte ab. »Vergiß es, John! Ich frage mich, ob ich einen Traum erlebt habe oder die Wirklichkeit?«
    »Ja, das frage ich mich auch«, meldete sich Glenda.
    »Margaretha Dufour«, sagte ich leise. »Ihr müßt den Namen auch gehört haben. Er wird euch doch in Erinnerung geblieben sein. Ich kann mich nicht irren.«
    »Nein«, stand Glenda mir bei, »das hast du dich nicht. Sie ist deine Braut gewesen.«
    Ich hob den Arm. »Augenblick. Nicht meine, sondern die des Hector de Valois.«
    »Für sie macht das keinen Unterschied.«
    »Aber für mich.« Ich ließ mich in einen Sessel fallen und schlug die Beine übereinander. »Als hätte ich nicht schon genug Sorgen und Ärger! Da muß man sich noch mit den erotischen Eskapaden seiner Vorgänger herumschlagen. Ein Wahnsinn!«
    »Glaubst du an ihre Worte?« fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Es müßte sich doch feststellen lassen, ob es eine Familie Dufour in Frankreich gibt, die ein Schloß besitzt. Vielleicht eines an der Loire, wo doch so viele Schlösser liegen.«
    Ich nickte. »Das werde ich auch in die Hand nehmen. Mal sehen, was die Kollegen alles herauskriegen.«
    »Die sollen den Computer laufen lassen!« Suko wollte schon zum Telefon gehen, ich hielt ihn zurück.
    »Moment noch. Ich frage mich, was ich machen soll, wenn es die Familie und das Schloß tatsächlich gibt.«
    Suko und Glenda schauten einander an, als wollten sie sich gegen mich verschwören.
    »Hinfahren«, erklärte der Inspektor.
    »Aber nicht allein«, fügte Glenda süffisant lächelnd hinzu.
    »Du hast deinen Urlaub gehabt, Mädchen. Ich glaube kaum, daß Sir James dir noch einmal…«
    »Wer spricht von mir, John? Du solltest Suko mitnehmen.«
    Der Chinese nickte. »Gewissermaßen als Anstandswauwau, damit du keine Dummheiten machst und eine Brautnacht wiederholst.«
    Ich winkte ab. »Redet keinen Unsinn!« Danach verfiel ich ins Grübeln. »Es ist komisch. Da lebt man in London, und plötzlich erscheint ein weibliches Gespenst oder gespensterhaftes Wesen, das einen heiraten will.«
    »Für Überraschungen ist die andere Seite immer gut.« Suko konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Aber ich bin dagegen. Mir geht die Sache allmählich auf den Geist, verstehst du? Ich kann nicht einmal darüber lachen.«
    »Wobei sich die Frage stellt«, fuhr Suko fort, »wie diese Person überlebt hat. Und weshalb hat sie überlebt? Beschäftigte sie sich vielleicht mit Magie?«
    Ich schaute Suko an und erhob mich. Neben dem Sessel blieb ich stehen. »Okay, ich kenne Hector de Valois zwar nicht so gut wie dich, aber ich glaube kaum, daß er sich mit schwarzmagischen Kräften eingelassen hat. Er war ein Templer, er ging seinen Weg, aber er gehörte zur anderen Seite der Ritter. Er war kein Baphometh-Jünger. Im Gegenteil, er hat sie und auch die Helfer, die Horror-Reiter, bekämpft. Das Problem, das hier so einfach aussieht, ist in Wirklichkeit viel komplizierter, das kannst du mir glauben.«
    »Fahrt hin, und alles wird sich aufklären.«
    Ich ging zunächst zum Telefon und rief bei der Fahndung an. Scotland Yard besitzt eine hervorragende Computer-Abteilung, hinter der sich manch staatlicher Geheimdienst verstecken kann, was die Fülle gespeicherter Informationen angeht.
    Als der Kollege meine Stimme hörte, holte er tief Luft. Man kannte mich, denn ich kam nie mit einfachen Aufgaben.
    »Was ist denn jetzt kaputt, Mr. Sinclair?«
    »Noch ist alles heil.«
    »Keine Toten?«
    »Nein.«
    »Das läßt hoffen.«
    Wenig später sank die Hoffnung des armen Kollegen, als er erfuhr, was er mir heraussuchen sollte.
    »Mehr Wünsche haben Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Und wann wollen Sie das Ergebnis haben?«
    »Ich bin in meiner Wohnung. Die Rufnummer haben Sie ja.«
    »Okay, wir lassen von uns hören.« Suko lachte leise. »Der war bestimmt sauer - oder?«
    »Kann sein.« Ich ging zur Bar und holte die Whiskyflasche hervor. »Jetzt kann ich einen Schluck gebrauchen. Wer noch?«
    »Ich«, sagte Glenda.
    »Gern.«
    »Auf mich mußt du beim Trinken verzichten.« Suko stand auf und

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