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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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Firma Tiffany, das sich jm zweiten Stock, direkt über dem Juweliergeschäft befand. Von dort aus stand er ab sofort mit allen Beteiligten in Funkverbindung, mit Ausnahme der fünf Männer, die für den Einbruch vorgesehen waren.
    »Also, ich wiederhole noch einmal. Ihr packt den vorbereiteten Schmuck in diese Ledertasche und verlaßt das Geschäft durch den Hinterausgang. Wahrscheinlich wird dort der Überfall stattfinden. Wie, wissen wir nicht. Das ist unser Risiko. Auf jeden Fall leistet ihr keinen Widerstand. Was auch passieren sollte, ihr greift nicht aktiv ein.«
    Die fünf verließen das Büro und fuhren mit zwei neutralen Wagen zu ihrem Bestimmungsort.
    Captain Hywood zeigte mir noch einmal auf der Karte die Positionen seiner Leute. Für alle Fälle hatten wir auch den Zoll alarmiert, der in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dienststellen auch die See- und Luftwege überwachte.
    Es mußte klappen!
    Wir verließen kurz hintereinander das Distriktgebäude. Phil und ich fuhren in meinem Jaguar.
    »Na, Jerry, wie ist dir jetzt zumute?« fragte mich Phil, als wir in die Fifth Avenue einbogen.
    »Es ist eines der heißesten Dinger, die ich je mitgemacht habe.«
    »Der Schmuck ist doch versichert?«
    »Natürlich, zweimal sogar. Einmal von Tiffany und einmal von uns. Du hättest dir den Gesang unserer Rechnungsabteilung anhören sollen, als sie hörten, wie hoch die Prämie ist.«
    »Ist es denn unbedingt nötig, daß den Gangstern der ganze Schmuck in die Hände fällt?«
    »Sollte ich vielleicht Imitationen unterschieben? Wir haben es mit Kennern zu tun, Phil. Und an den Boß kommen wir nur heran, wenn wir auch was anzubieten haben.«
    In der Fifth Avenue herrschte reger Verkehr, Es war die Zeit, in der die ersten Vorstellungen der Broadway-Theater zu Ende gingen. Andere begannen erst.
    Die Neonröhren der Leuchtschilderreklamen zauberten für Stunden eine Traumwelt in den nächtlichen Himmel. Elegante Limousinen und Taxis rasten über den Asphalt, hielten mit quietschenden Reifen vor vornehmen Nachtlokalen und entließen festlich gekleidete Menschen in den Taumel einer Vergnügungsnacht von Manhattan.
    Ich fuhr in eine Seitenstraße und parkte den Wagen an der Bordkante.
    Phil nahm das Sprechfunkgerät, klemmte es unter den Arm und hing seinen Trenchcoat darüber.
    Durch einen Rundspruch überzeugte er sich, daß alle Männer auf ihren Posten waren.
    Wir gingen zur Fifth Avenue zurück und reihten uns in den Strom der Menschen ein. Zweimal fuhren langsam Taxis an uns vorüber, von denen wir wußten, daß unsere Leute am Steuer saßen. Gegenüber den hellerleuchteten Schaufenstern des Juweliergeschäfts Tiffany standen zwei Damen und drei Herren. Sie schienen unschlüssig zu sein, was sie mit dem angebrochenen Abend anfangen sollten. Jedenfalls war das ihrem lauten Reden, das immer wieder vom hellen Lachen der Frauen unterbrochen wurde, zu entnehmen.
    Phil und ich wußten, daß sie es noch eine ganze Weile so treiben würden. Es waren unsere Leute!
    Auch die beiden etwas heruntergekommenen Gestalten mit den Reklametafeln einer Nachtbar vor Brust und Rücken waren Beamte des FBI.
    Ich blieb plötzlich stehen, zog Phil am Ärmel und versuchte, hinter den Passanten in Deckung zu gehen. Kaum zehn Yard, von uns entfernt hielt ein dunkelblauer Cadillac, dem eine mir gut bekannte Dame entstieg: Miß Gladys.
    Aber sie hatte uns nicht gesehen und ging, hochmütig auf den Portier niederblickend, zur Tür des Speiserestaurants »Bon Feu«, das zu den renommiertesten in der Fifth Avenue zählte.
    Der Chauffeur des Cadillac fuhr den Wagen in die nächste Seitenstraße.
    Ich ging auf die Gesellschaft zu. Die Damen und Herren hatten sich noch immer nicht geeinigt, was sie unternehmen sollten.
    »Haben Sie Feuer?« fragte ich den Kollegen, der mir am nächsten stand.
    Während er das Feuerzeug aufschnappen ließ, flüsterte ich leise: »Die blonde Dame aus dem Cadillay. Ein Paar ins ,Bon Feu‘.«
    »Aber gern, Sir«, antwortete er, »nichts zu danken.«
    Phil hatte sich inzwischen in einen Hauseingang verzogen.
    Als ich zu ihm zurückkam, lächelte er etwas verkrampft. »Jetzt müssen sie schon drin sein. Noch höchstens zehn Minuten, dann muß es passieren.«
    Es schlug elfmal, als zwei dunkle Limousinen die Fifth Avenue herunterkamen und bei Tiffany einbogen. Sie hielten etwa hundert Yard von der Ecke entfernt, kurz hinter der Toreinfahrt, die zum Rückgebäude des Juweliergeschäfts führte.
    Sieben Männer stiegen aus.

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