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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt er den Spiegel stets versteckt, so daß man ihn nicht finden konnte, wenn man nicht eingeweiht war. Vor seinem Tod vertraute er meinem Vater an, wo sich der Spiegel befand, und der berichtete, als er starb, mir davon. Ich kannte also das Versteck und wußte auch, daß Kalis Diener den Spiegel unter allen Umständen zurückhaben wollten. Ich hätte mir eher selbst die Zunge abgeschnitten, als es ihnen zu sagen, aber sie kannten keine Gnade. Man entführte meine beiden Kinder, schickte mir Finger und noch mehr von ihnen, worüber ich nicht reden will, und machte mich mürbe. Ich verriet das Versteck, aber ich bekam meine Kinder nur noch als Tote zurück. Der Spiegel verschwand. Ich war ein gebrochener und gedemütigter Mann, wußte nicht, an wen ich mich wenden sollte, bis man mir den Rat gab, mich an Mandra Korab zu wenden, einem in unserem Lande sehr geachteten Mann. Ich besuchte ihn, er hörte mir zu, und er baute mich wieder auf. Mit ihm war ich der Meinung, daß wir etwas unternehmen mußten. Wir forschten nach, wo sich der Spiegel möglicherweise befinden könnte, und wir erfuhren, daß er außer Landes gebracht worden war. An einem bestimmten Platz wartet er nun, um seine Magie voll entfalten zu können. Durch ihn will Kali Rache.«
    »Wissen Sie, wo sich der Spiegel befindet?«
    Singal nickte. »Ja, ich weiß es. Wie meine Vorfahren, die übrigens den gleichen Namen trugen wie ich, gelingt es auch mir, mich so in Trance zu versetzen, daß mir seherische Fähigkeiten erwachsen. Der Spiegel befindet sich auf der Insel, die angeblich menschenleer ist. Dort wollen sich die Diener der Totengöttin versammeln, um ihre Rache vorzubereiten.«
    »Ich denke, die sind in London?«
    »Auch, Mr. Conolly. Hier wollten sie die Menschen töten, die ihren Terror damals stoppten.«
    »Das ist ihnen ja nicht gelungen.«
    »Dagegen waren wir.«
    »Wer noch außer Mandra und Ihnen?«
    »Mandra hat aus unserer Heimat Männer mit nach London gebracht, die gewisse Schutzfunktionen haben. Leibwächter, wenn Sie so wollen. Sie machen auch Jagd auf die Tongs.«
    »Hat man die Killer erwischt?«
    »Nein. Wir befürchten, daß sie sich auf die Insel zurückgezogen haben.«
    »Wo auch der Spiegel ist?«
    »Sehr richtig.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    Singal lächelte etwas verlegen. »Im Moment sieht es so aus, aber Sie unterschätzen vielleicht die Macht des Spiegels. Er besitzt die Kraft des Tigers, und der Tiger ist in meiner Heimat das stärkste Tier, das man sich vorstellen kann.«
    »Was bedeutet das genau?«
    »Der Tiger kann - zusammen mit Kali - vieles verändern, Mr. Conolly. Er kann, so erzählt es unsere Geschichte, die Welt aus den Angeln heben. Welche Welt nun gemeint ist, ob nur die damals bekannte oder die gesamte, das weiß ich nicht.«
    »Was sollen wir dagegenhalten, Mr. Singal?«
    »Es gibt nur eine Chance für uns, Mr. Conolly. Wir müssen den Spiegel zerstören.«
    »Wir alle?«
    »Ja, Mandra, Ihr Freund Sinclair, Suko und ich.«
    »Dann steht uns also eine Reise auf die Insel bevor?«
    »So ist es.«
    »Und wo finde ich die Insel?«
    »Sie ist namenlos. Sie wissen ja selbst, daß man sich Inseln kaufen kann. Sie liegt im Atlantik, zwischen Frankreich und Spanien, mehr nach Spanien hin.«
    »Ziemlich weit von hier.«
    »Wir konnten sie uns leider nicht aussuchen.«
    »Und wie kommen wir dorthin? Wenn sie menschenleer ist, wird es vielleicht nur durch ein Boot…«
    »Wir fliegen.«
    Bill brummte irgend etwas. »Meinen Sie das im Ernst, Mr. Singal? Wo wollen Sie landen?«
    »Ich hatte vergessen, Ihnen zu erzählen, daß eine Landebahn existiert. Zwar nicht für einen Düsenjet, aber für eine Propeller-Maschine. Die Landebahn stammt noch aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Insel war damals ein Stützpunkt.«
    »Ist die Bahn noch in Ordnung?«
    »Das hoffen wir.«
    Bill schabte sein Kinn. »Ein bißchen viel, das alles. Sie verlangen einiges von mir.«
    »Nicht nur von Ihnen, Mr. Conolly. Ihre Freunde sind ebenfalls davon betroffen.«
    »Das ist aber ihr Job.« Bill drückte seine Zigarette aus. »Weshalb nehmen Sie mich überhaupt mit? Ich habe mit der Sache doch nicht viel zu tun.«
    »Da haben Sie schon recht. Nur möchten wir Sie nicht schutzlos in London lassen.« Singal hob warnend einen Zeigefinger. »Sie stehen unter Beobachtung, Mr. Conolly. So paradox es auch klingen mag, nur auf der Insel sind wir sicher. Noch ist sie die Startbasis für Kalis Aktivitäten. Der Spiegel befindet sich dort und muß zerstört

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