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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die?«
    »Es ist der Spiegel gewesen, der euch aufgesaugt hat. Er ist das große Tor in Kalis Reich. Ihr seid ihre Gefangene. Ihr werdet es nicht mehr verlassen können. Die Insel war einst eines ihrer Reiche. Es ging vor langer Zeit unter, sie verschwand in einer anderen Dimension, aber sie kehrte zurück. Die Menschen sahen sie, die Menschen benutzten sie, aber niemand ahnte und wußte, daß die Insel, die an einer anderen Stelle aus dem Meer erschien, eigentlich ihr gehörte. Und Kali ließ den Stützpunkt so lange brach liegen, wie es ihr nötig erschien. Jetzt hat sie ihn wieder aktiviert, um hier ihre Rache vollenden zu können. Der obere Teil befindet sich im sichtbaren Bereich. Der untere aber, wo wir uns aufhalten, ist für das Auge eines Menschen nicht sichtbar. Es ist die Totenwelt der Göttin. Hier wird gestorben.«
    »Auch du?« fragte Mandra.
    »Nein, ich kann hinaus.«
    »Wie?«
    Singal lachte frech. »Das werde ich euch nicht sagen.«
    »Kommt John Sinclair noch. Er hat ebenfalls den Spiegel gesehen und wird ihn…«
    »Er bleibt, wo er ist. Aber er ist nicht außer Gefahr. Kali hat ihre Diener auch in der sichtbaren Welt versammelt. Dort wird er sterben.«
    »Weshalb ließ man ihn nicht in dieser Welt? Hat Kali etwa Angst bekommen?« forschte Mandra weiter.
    »Sie kennt keine Angst!«
    »Dann nenne uns den Grund!«
    Singal schüttelte den Kopf. »Wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr sie selbst fragen.«
    »Das werden wir auch, falls wir sie sehen.«
    Der Inder runzelte die Stirn. »Spürt ihr sie nicht?« hauchte er mit leiser Stimme. »Spürt ihr nicht den Geist der mächtigen Totengöttin? Er ist überall. Er steckt im Boden, er hält sich in den Steinen verborgen, er schwängert die Luft, er hat euch eingekreist. Kali ist mächtig. Ihr gehört hier alles.«
    »Nicht ganz«, widersprach Mandra. »Wir gehören ihr nicht. Aber du hast recht, wir werden sie selbst fragen. Da du so gut Bescheid weißt, kannst du uns auch zu ihr führen. Oder traust du dich nicht?«
    »Ich werde vorgehen.« Singal sprach den Satz, drehte sich um und setzte sich in Bewegung.
    Bill schaute Suko an und hob die Schultern. »Verdammt, da sitzen wir in der Patsche. Siehst du eine Lösung?«
    »Noch nicht.«
    »Was ist mit dir, Mandra?«
    »Es ist schwierig, Bill. Sie herrscht in dieser grausamen Welt. Sie ist hier die Königin und hat das Sagen. Wir müssen uns leider mit den Tatsachen abfinden.«
    Der Reporter nickte. »Nun ja, Freunde, folgen wir unserem Verräter. Mal sehen, was er noch bringt.«
    Sie hielten sich zusammen. Singal war bereits im Dunst verschwunden, seine Gestalt glich einem sich nur langsam bewegenden Schatten. Er schritt aufrecht, als wäre er sich seiner Sache ungemein sicher. Ihm konnte nichts passieren, er stand auf Kalis Liste, er hatte ihr vertraut, sie vertraute ihm.
    Die Steine kamen den Freunden vor wie Wächter. Wenn sie nahe an ihnen vorbeischritten, erkannten sie auch die Gesichter der Totengöttin. Sie waren jedenfalls sehr grausam gezeichnet. Nie fehlte die Kette aus Menschenköpfen.
    Über ihnen rotteten sich die schwarzen Totenvögel zusammen. Sie zogen ihre Bahnen und verfolgten die Gruppe von Menschen. Es war nicht zu erkennen, um welche Art von Vögeln es sich handelte. Sie erinnerten jedoch an Geier.
    Das Gelände blieb zunächst eben. Auch die Steine verschwanden nicht, so daß die Freunde die Umgebung allmählich als normal empfanden. Bill fragte seinen indischen Freund: »Woher hast du gewußt, daß Singal ein Verräter war?«
    »Ich ahnte es, weil ich nachdachte. Es konnte nur einer sein, eben dieser Singal. Er hat uns hereingelegt. Er war dem Spiegel und damit Kali verfallen.«
    »Setzt du noch auf John?«
    Mandra hob die Schultern. »Wir müssen es.«
    »Und was könnte uns passieren?«
    »Der Tod ist in dieser Dimension allgegenwärtig«, antwortete Mandra orakelhaft. »Man wird uns töten wollen, wobei ich mir vorstellen kann, daß Kali ihre Rache noch genießt.«
    »Also langsames Sterben?«
    »Darauf kann es hinauslaufen.«
    »Dann viel Spaß«, sagte Bill.
    Sie liefen auch in den nächsten Minuten hinter ihrem Führer her. Der Wald von Steinen wollte kein Ende nehmen, und das beunruhigte den Reporter. »Ich würde gern wissen, was die Dinger hier zu bedeuten haben. Wir sind doch nicht in Stonehenge.«
    »Es war ihre Insel«, erklärte Mandra. »Jeder Stein symbolisiert etwas. Ich kann mir vorstellen, daß es sich dabei um Opferstätten handelt. Für einen Stein ist auch ein

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