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0476 - Kalis tödlicher Spiegel

0476 - Kalis tödlicher Spiegel

Titel: 0476 - Kalis tödlicher Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Diener unterstützen, die gemeinsam und zugleich ihre Arme mir entgegenstreckten und die Zeigefinger krümmend bewegten.
    Ich kannte das Zeichen.
    Sie wollten mich bei sich haben.
    »Gut, Freunde!« flüsterte ich und nickte. »Ich werde zu euch kommen…«
    ***
    Bill Conolly, Suko und Singal hatten alles versucht, um der Spiegelfläche zu entkommen. Es war ihnen nicht möglich gewesen, sich so zu lenken, daß sie zur Seite treiben konnten. Sie wurden förmlich angezogen wie von einem Magnet.
    »Verdammt!« schrie der Reporter dem neben ihm schwebenden Inspektor zu. »Da ist nichts zu machen.«
    »Ich weiß!« keuchte Suko.
    »Kannst du nichts…?«
    »Was denn? Wenn ich den Stab einsetze, haben wir fünf Sekunden gewonnen, hängen aber noch immer fest.«
    »Das ist es ja.«
    Singal sagte nichts. Er trieb ebenfalls auf die Fläche zu, allerdings mehrere Meter von den beiden Freunden entfernt. Auch sein Blick war auf das Ziel gerichtet, hin und wieder bewegten sich die Lippen, als würde er sich durch flüsternde Worte selbst Mut einflößen.
    »Das ist Kalis Rache!« rief Bill und lachte rauh. »Verflucht, sie hat genau gewußt, was sie tat. Und wir sind auf sie hereingefallen.« Bill wollte zu John Sinclair und Mandra Korab schauen, die das Flugzeug ebenfalls verlassen hatten, aber noch hoch über ihnen schwebten, zusammen mit dem Proviantsack.
    »Die werden später eintauchen«, sagte Suko. »Gib jetzt acht, Bill. Es sind nun noch einige Meter.«
    »Und ob.«
    Es kam dem Reporter vor, als würde er auf dem letzten Rest der Strecke viel schneller in die Tiefe gleiten. Sicherheitshalber spreizte er die Beine, um Standfestigkeit zu bekommen, aber das hätte er sich sparen können.
    Den ersten Kontakt spürte er, wie ein kurzes Vibrieren, das bis zu seinen Knien lief, dann sackte er ein.
    Der Spiegel schluckte ihn.
    Bill bekam Herzrasen. Er hatte seine Beine verschwinden sehen, die Oberschenkel waren plötzlich nicht mehr da. Sekunden später steckte er bis zu den Hüften im Spiegel, während die anderen beiden neben ihm auch gelandet waren und ebenfalls von dieser unheimlichen Fläche verschluckt wurden.
    Die Brust, der Hals, dann der Kopf.
    Bill riß noch einmal den Mund auf, in seinen Augen leuchtete Panik, er wollte auch schreien, doch das spiegelnde Tor schnappte zu und ließ ihn nicht mehr los.
    Die Männer sackten ab in eine andere Welt. In das Reich der Totengöttin Kali, in die unheimliche Dimension, von der in zahlreichen Legenden berichtet wurde, die man im Mythenspiegel der Inder nachlesen konnte. Eine Welt der Angst, des Grauens, der verlorenen Seelen, der schreienden Toten, die auch die Lebenden gefangennahm.
    Ist so das Sterben? dachte Bill, der sein Zeit- und Raumgefühl verloren hatte.
    Doch er starb nicht. Die andere Dimension fraß ihn und seine beiden Begleiter, aber sie ließ die drei Männer am Leben.
    Bill Conolly bekam Kontakt mit dem Boden, und über ihm fiel die Seide des Fallschirms träge zusammen.
    Um die anderen Männer konnte sich der Reporter nicht kümmern. Er hatte genug mit sich selbst zu tun, um sich von den Leinen des Fallschirms zu, befreien.
    Suko und Singal glitten heran. Auch sie landeten sicher und ohne Komplikationen. Von einer Welt waren sie in die andere hineingefallen und waren dennoch immer die gleichen.
    Ein magisches Phänomen, aber auch ein gefährliches. Suko hatte sich ebenfalls von seinem Fallschirm befreit. Er ging auf Bill Conolly zu, während sich Singal zurückhielt.
    Der Reporter nickte. Er schaute in die Höhe, als könnte er den Weg zurückverfolgen. »Jetzt sind wir also hier«, stellte er trocken fest. »Können atmen, können reden und uns bewegen. Die Sache hat nur einen Fehler. Wir befinden uns in einer anderen Dimension, wo es einen Hinweg, aber keinen Rückweg gibt.«
    »Das ist nicht so sicher.«
    »Kennst du einen?«
    »Im Augenblick sehe ich keinen. Außerdem hat Kali etwas mit dieser Reise bezweckt.«
    »Sie wollte uns als Gefangene haben.«
    Suko ging auf Bills Bemerkung nicht ein. Er drehte sich um und wandte sich an Singal. Der Inder gab keinen Kommentar zum Dialog der beiden ab. Erst als Suko, ihn ansprach, bequemte er sich zu einem Nicken.
    »Sonst haben Sie nichts zu sagen?«
    »Kali wird uns alles weitere mitteilen. Sie hat uns in ihre Welt gelockt, damit wir büßen. Sie beide und ich. Vielleicht auch noch mehr. So ist es.«
    Suko hob die Augenbrauen. »Ich frage mich nur, für was wir büßen müssen.«
    »Seid ihr nicht Feinde? Und habe

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