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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte ich mir allerdings nicht träumen lassen!«
    Jetzt schaltete sich Rod ein. Er blickte mich an, kalt, spöttisch, überlegen. Seine schmalen Lippen wirkten grausamer denn je. »Geben Sie Ihren Kollegen eine Chance, das Verbrechen aufzuklären?« fragte er.
    Ich wußte genau, was er meinte, aber ich fragte: »Welches Verbrechen?«
    »Na, Ihre Beerdigung im Heiztank! Ich will Ihnen sagen, was jetzt passiert. Pinky zieht Ihnen eins mit dem Schraubenschlüssel über die Rübe. Er wird Sie nicht töten, sondern nur betäuben. Nach dieser Vollnarkose lassen wir Sie in den Tank hinab, mit dem Kopf zuerst. Danach schließen Pinky und ich den Verschluß, Schraube für Schraube. Sie werden davon nichts mehr merken, Mr. G-man. Sie werden auf Nimmerwiedersehen verschwunden sein. Nichts wird von Ihnen übrigbleiben, keine Spur, kaum eine Erinnerung, nur das Gezeter der Presse und Ihrer Dienststelle. Aber wen kümmert das schon?«
    »Damit kommen Sie nicht durch!« sagte ich ruhig, aber die Ruhe war gespielt. Er meinte es ernst, und er hatte alle Trümpfe in seinen Händen.
    Rod lachte leise. Es war ein Lachen, das Gänsehaut erzeugte. »Aber Mr. G-man!« spottete er. »Niemand wird auf den Gedanken verfallen, Sie ausgerechnet hier unten zu suchen. Sie wollten zu Pete Shaeffers, nicht wahr? Aber der wohnt nicht hier. Stimmt, in diesem Haus ist seine Stammkneipe, aber alle Gäste werden übereinstimmend versichern, daß Pete heute nicht hier gewesen ist. Basta!«
    Rod hatte recht. Niemand würde mich hier unten vermuten, keiner würde mich in diesem Heizungskeller suchen.
    »Geschafft!« keuchte Pinky und wuchtete den schweren Stahldeckel hoch. Er lachte grell. »Jetzt reichern wir das Heizöl mit dem neuen Wirkstoff FBI an!«
    ***
    »Verdammt, da ist jemand hinter uns«, sagte Jimmy Brooks mit verkniffenen Lippen. Er saß am Steuer und schaute wiederholt in den am Armaturenbrett befestigten Rückblickspiegel.
    »Polizei?« fragte Dick Coster. Er schob seine Sonnenbrille zurecht, traf aber keine Anstalten, sich umzusehen.
    »Keine Ahnung«, meinte Brooks. »Es ist eine dunkelblaue Ford-Limousine, letztes Baujahr.«
    »Das FBI verwendet solche Schlitten«, meinte Coster. »Sie sind so hübsch unauffällig, weißt du.«
    »Mensch, du machst mir Laune!«
    »Nur keine Bange, mit denen werden wir schon fertig«, sagte Coster.
    »Es sitzt nur einer drin«, sagte Brooks.
    »Um so besser«, meinte Coster. »Versuchs doch mal mit ein paar Nebenstraßen.«
    Brooks bog an der nächsten Kreuzung rechts ab. »Fehlanzeige«, stellte er erleichtert fest. »Der Schlitten ist geradeaus weitergefahren.«
    Coster lachte leise. »Du fängst an, nervös zu werden, was?« fragte er dann.
    »Ein bißchen Vorsicht hat noch keinem geschadet«, sagte Brooks wütend. »Du vergißt, was wir gerade hinter uns gebracht haben. Ich möchte keinem begegnen, der uns beim Verlassen des Tatortes beobachtet hat.«
    »Schon gut, es war ja blinder Alarm«, sagte Coster. »Reg dich nicht auf!«
    Die Straße endete praktisch an einer Fabrikmauer. Ein Gebotsschild zwang Brooks dazu, nach links abzubiegen. Drei Minuten später befanden sie sich wieder auf der Hauptstraße. Es war nur ein U-förmiger Umweg gewesen. »Mist!« sagte Brooks zischend. »Da ist er wieder!«
    »Der Verfolger?«
    »Ja. Er muß diese verdammte Gegend kennen. Er hat genau gewußt, daß wir hier wieder auftauchen müssen! Der Bursche hat einfach auf uns gewartet.«
    »Versuch ihn abzuschütteln«, sagte Coster.
    »Wie soll ich das denn schaffen, mitten im Stadtverkehr? Soll ich bei Rot eine Ampel überfahren und mich von den Bullen stoppen lassen?«
    »Nur die Ruhe, Jimmy-Boy. Zunächst einmal ändern wir die Richtung. Es liegt auf der Hand, daß wir nicht zurückfahren können. Wir stellen dem Kerl eine Falle.«
    »Weißt du auch wie?«
    »Ja. Wir fahren ‘rüber in die Bronx, über die Whitestone Bridge, das ist der kürzeste Weg. Ich sage dir dann, wie's weitergeht.«
    Zehn Minuten später stoppten sie kurz, um eine Münze in den Brückengeldautomaten einzuwerfen. Das grüne Licht flammte auf. Sie rollten weiter.
    Coster überlegte. »Es gibt zwei Möglichkeiten«, sagte er dann. »Möglichkeit Nummer eins ist das verlassene Fabrikgrundstück von Allyson & Gerber. Möglichkeit Nummer zwei ist das Parkhochhaus an der Tremont Avenue.«
    »Allyson & Gerber fallen aus«, meinte Brooks. »Dort wird jetzt gebaut.«
    »Was hast du gegen eine Baustelle?«
    »Um diese Zeit wird dort noch

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