0479 - Ganjo-Alarm
Anstalten machte, ihn anzugreifen. Ganz im Gegenteil: er ignorierte ihn völlig.
Es war PRX-64, der seine einzige Aufgabe darin sah, die Anlage funktionsfähig zu halten und die Kontrollinstrumente zu überprüfen. Als erstes schaltete er den Ganjo-Alarm wieder ab, den Hamart unwissentlich ausgelöst hatte. Er tat es zu spät.
Das Signal war bereits mehrfach abgestrahlt worden.
Ein falscher Alarm, der Folgen haben sollte.
Aber noch etwas anderes hatte Folgen: Hamart drückte einen Knopf ein der abgesichert unter einer Glasscheibe lag und in verführerischem Blau strahlte.
Hamart zertrümmerte die Glasscheibe und drückte den Knopf ein.
Und damit aktivierte er den künstlichen Mond, den der Planet Cham besaß, ohne daß jemand davon wußte.
5.
Perry Rhodan, Atlan und Ovaron hatten sich in die Beobachtungskuppel der MARCO POLO zurückgezogen, als sich das Schiff dem unbedeutenden Sonnensystem mit seinen vier Planeten näherte, Eigentlich war nur die Doppelsonne interessant, wenn man astronomische Betrachtungen in den Vordergrund rückte.
„Wir sollten Ras Tschubai und Gucky informieren", schlug Atlan vor. „Ich bin überzeugt, daß wir die Teleporter benötigen werden."
„Warum bist du davon überzeugt?" Rhodan zuckte die Achseln. „Aber ich habe nichts dagegen, wenn die Mutanten die entscheidende Phase der nächsten Stunden von hier aus miterleben." Er lächelte und fuhr fort: „Also los, Gucky! Worauf wartest du?"
Wie üblich, hatte der Mausbiber Gedanken gelesen, und es dauerte kaum eine Sekunde, da materialisierte er zusammen mit Ras Tschubai in der Beobachtungskuppel. Er grinste verlegen und meinte: „So ein Zufall! Da espere ich doch gerade deine Impulse, als ich wissen wollte, wie spät es ist."
Ovaron deutete hinaus in den Raum, der frei vor ihren Augen lag. Nur die transparente Wand trennte sie von ihm.
„Die gelbe Sonne ist der Hauptstern, der weiße der Begleiter. Die alten Karten bezeichnen nur den dritten Planeten als bewohnbar, wenn dort auch niedrige Temperaturen vorherrschen und es keine Vegetation gibt. Der Planet heißt Cham, und er ist unbewohnt."
Rhodan sagte: „Er war unbewohnt! Wie alt sind die Karten?"
„Sehr alt, Rhodan. Wir haben neue, die wir nach den Angaben der Takerer anfertigen ließen, aber sie sind nicht ganz zuverlässig. Glauben Sie, daß auf Cham ein Stützpunkt der Ganjasen existiert?"
„Wir erhielten das Signal!" erinnerte ihn Rhodan gelassen.
Die MARCO POLO flog mit einfacher Lichtgeschwindigkeit in das System ein. Rhodan hatte volle Gefechtsbereitschaft angeordnet, um keine unangenehme Überraschung zu erleben. Niemand konnte wissen, was sie erwartete.
Die Peilung war genau. Selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der dritte Planet inzwischen auf seiner Bahn um die beiden Sonnen ein Stück weitergewandert war, ließ sich der Standort des unbekannten Senders genau feststellen. Ovaron sprach es aus: „Im Meer unter dem Äquator, würde ich behaupten. Der Planet hat keine Kontinente, nur Inseln und Inselgruppen. Die Temperatur ist angestiegen. Die Eisflächen sind abgeschmolzen.
Wenn es auf Cham Bewohner gibt, haben sie mit Überschwemmungen zu kämpfen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine offizielle Regierungsstation sich einen so ungünstigen Platz ausgesucht hat."
„Nicht dann", meinte Rhodan, „wenn das in den letzten Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten geschah.
Das jedoch muß nicht unbedingt der Fall gewesen sein."
Ovaron sah ihn fragend an.
„Sie denken an eine Station, die schon vor längerer Zeit eingerichtet wurde? Vielleicht sogar an eine automatische Station?"
„Genau das, Ovaron!"
„Und wer hat den Alarm ausgelöst, der meine Ankunft ankündigte?" Atlan nahm Rhodan die Antwort vorweg: „Das ist es, was wir herausfinden wollen, Ovaron!
Wer hat den Alarm ausgelöst und aus welchem Grund? Woher wußte jemand auf Cham, daß Sie hier sind - und vor allen Dingen: wer Sie sind? Ich glaube, wir sind ein Stück weiter, wenn wir das herausgefunden haben."
In der Funkzentrale der MARCO POLO wurden weitere Signale aufgefangen, aber keine mehr auf der sechsdimensionalen Dakkarebene. Es handelte sich um ganz gewöhnliche lichtschnelle Funksignale, deren Bedeutung nicht eindeutig festgelegt werden konnte. Offensichtlich handelte es sich um Befehlsimpulse für elektronische und positronische Empfänger.
Cham wurde auch mit bloßem Auge deutlicher.
Einzelheiten waren leicht zu erkennen. Die Polkappen reichten noch immer
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