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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ging wieder auf Coco los, die im Zimmer hin und her lief. Sie packte einen Stuhl und schleuderte ihn Dorian entgegen, der leicht taumelte, ihr aber sofort nachrannte. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, er stand ganz im Bann der unheimlichen Macht.
    Der Dämonenkiller nahm nichts wahr. Er handelte wie eine willenlose Marionette, setzte Coco nach und versuchte sie zu töten. Coco ließ Dorian nicht aus den Augen. Immer wieder versuchte er, sie mit den Dolchen zu erreichen, doch seine Bewegungen waren zu unkontrolliert, zu heftig. Er reagierte immer einen Augenblick zu spät. Stach er zu, dann war sie schon einen Schritt aus seiner Reichweite. Coco kam langsam außer Atem. Die Stühle waren umgefallen, das Bett verrutscht, die Koffer lagen auf dem Boden, und überall waren Kleidungsstücke verstreut.
    Sie stand in einer Ecke des Zimmers, knapp neben dem Fenster, das weit offen stand. Dorian schlich geduckt auf sie zu und versuchte, auf sie einzustechen. Wieder konnte sie sich unter seinen weit ausgestreckten Armen ducken und ihm entkommen.
    Coco war ruhig. Sie registrierte jede Bewegung des Dämonenkillers. Je länger sie ihm zusah, umso stärker wurde ihre Vermutung: Der Dämon, in dessen Bann er stand, hatte nicht die Absicht, sie zu töten. Hätte er es wirklich geplant, dann würde Dorian sich anders verhalten. Es war lediglich ein Katz-und-Maus-Spiel. Trotzdem musste sie vorsichtig sein. Sie könnte zufällig getroffen werden.
    Und dann trat das ein, womit sie gerechnet hatte. Ein lautes Fauchen war zu hören, und eine dunkle Gestalt landete auf dem Fensterbrett.
    Es war Lukretia in der Gestalt einer riesigen Fledermaus. In ihren Armen hielt sie Guido Sera, den sie ins Zimmer stieß. Lukretia streckte die Hände aus und packte Coco an den Schultern. Das Rauschen der riesigen Fledermausflügel wurde lauter. Lukretia stieß sich vom Fensterbrett ab und riss Coco mit sich, die sich nicht wehrte.
    Dorian war noch immer wie von Sinnen. Er ging sofort auf Guido Sera los, und diesmal waren seine Bewegungen viel besser koordiniert. Die Dolche zuckten durch die Luft. Guido Sera blieb ruhig stehen. Er hatte vor den Dolchen keine Angst, denn als Untoter konnte er nur getötet werden, wenn man ihm einen Holzpfahl in die Brust schlug … oder der Gegner musste über gewaltige magische Kräfte verfügen.
    Der Dämonenkiller hatte gut getroffen. Die Dolche bohrten sich tief in die Brust Guido Seras, dessen Körper sich kurz aufbäumte und dann erstarrte. Einen Augenblick lang war der Körper des Vampirdieners in blaues Licht getaucht. Der magische Zauber fiel von Dorian ab. Er sprang einen Schritt zurück. Die Dolche blieben in Seras Brust stecken. Das blaue Licht erlosch, und Sera konnte sich bewegen. Er griff nach den Dolchen in seiner Brust und riss sie heraus. Die Wunden schlossen sich sofort. Sera beugte sich aus dem Fenster und schleuderte die Dolche in die Dunkelheit hinaus.
    Dorian blieb schwer atmend stehen, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder.
    »Wie kommst du hierher?«, fragte er verwundert. Dann sah er sich um. »Wo ist Coco?«
    Er riss die Badezimmertür auf und blickte hinein.
    »Sie ist bei Lukretia«, erklärte Sera in schlechtem Englisch.
    Dorian konnte sich nur undeutlich an die Geschehnisse erinnern. Er wusste, dass die Dolche von seinem Körper Besitz ergriffen hatten und das er auf seine Gefährtin losgegangen war. Er stürzte zur Tür, drehte den Schlüssel herum und lief den Gang entlang. Die Tür zu Lukretias Zimmer stand offen. Er trat hinein und lächelte schwach, als er Coco und die Vampirin sah. Guido Sera war ihm gefolgt.
    »Ich habe Coco gerettet«, sagte Lukretia.
    »Danke«, sagte der Dämonenkiller. Er griff nach den Zigaretten, die auf dem Tisch lagen, und steckte sich eine an. Er fühlte sich wie ein ausgedrückter Schwamm. Jeder Gedanke fiel ihm schwer. Dorian ließ sich in einen Stuhl fallen und schloss die Augen. Die Zigarette entfiel seiner Hand, er bückte sich und hob sie auf. Seine Finger zitterten immer stärker. Er schreckte hoch, als er Cocos Stimme hörte.
    »Jetzt will ich endlich wissen, was gespielt wird«, sagte Coco scharf.
    »Was meinst du?«, fragte Lukretia mit unschuldiger Miene.
    »Es stimmt einiges nicht.«
    »Erkläre mir das näher!«
    Coco blickte die Vampirin misstrauisch an. »Gestern hast du uns in letzter Minute aus den Händen der sechs Männer gerettet. Im Flugzeug mussten wir dir helfen. Und heute tauchst du gerade im richtigen Augenblick auf, um

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