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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mich vor Dorian zu retten.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, worauf du hinaus willst, Coco.«
    »Ich glaube nicht an solche Zufälle!«
    Lukretia überlegte einige Sekunden, dann nickte sie langsam. »Du hast Recht, Coco. Das können keine Zufälle sein. Gestern bekam ich den Bescheid euch zu helfen, und ich kam gerade rechtzeitig, um euch aus den Klauen der sechs Männer zu befreien. Und heute? Ich flog zum Jachthafen, und es gelang mir, ein Boot zu besorgen, mit dem wir morgen in See stechen werden. Ich kehrte mit Guido zum Hotel zurück, wollte gerade in mein Zimmer fliegen, als ich merkte, dass etwas Ungewöhnliches in eurem Zimmer geschah. Ich landete auf dem Fensterbrett und sah, wie Dorian mit zwei Dolchen auf dich losging. Wäre ich ein paar Minuten später gekommen, dann hätte Dorian dich …«
    »Das stimmt eben nicht«, unterbrach sie Coco. »Wir kauften die Dolche hier im Hotel. Und zwar nur, weil im gegenüberliegenden Zimmer zwei Särge aufgebahrt sind. Während Dorian mit den Dolchen auf mich losging, hatte ich den Eindruck, als würde der Dämon, der Gewalt über ihn gewonnen hatte, gar nicht wollen, dass er mich tötet. Um es ganz ehrlich zu sagen: Ich erwartete jeden Augenblick, dass du auftauchen würdest.«
    »Jemand spielt mit uns«, sagte Lukretia leise.
    »Das ist auch meine Meinung«, stellte Coco fest. »Gestern wäre es für Olivaro – oder dem von ihm beauftragten Dämon – ein Leichtes gewesen, Dorians Beschwörung zu verhindern. Die sechs Männer tauchten erst nach der Beschwörung auf. Im Flugzeug hättest du leicht getötet werden können. Und auch wir. Und jetzt? Da erst recht. Dorian hätte mich töten können, doch er tat es nicht. Er stach auf mich ein, traf mich aber nicht. Und dann erlosch der Spuk plötzlich. Ich frage mich, was das alles soll.«
    »Irgendjemand versucht, unsere Fähigkeiten zu testen«, meinte Lukretia.
    »Und dieser Unbekannte muss eine ziemlich geringe Meinung von unseren Fähigkeiten gewonnen haben«, sagte Dorian und drückte die Zigarette aus. »Olivaro will uns lebend! Entweder hat er sich selbst auf unsere Spur gesetzt oder er hat einen anderen Dämon beauftragt, uns gefangen zu nehmen. Töten hätte er uns schon mindestens drei Mal können, doch er will es nicht. Und jetzt weiß er ganz genau, dass Coco ihre Fähigkeiten verloren hat, dass sie sich nicht wehren kann. Der Unbekannte weiß, dass er leichtes Spiel mit uns hat.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Lukretia verärgert.
    »Deine magischen Fähigkeiten sind sehr beschränkt. Du kannst dich zwar in eine riesige Fledermaus verwandeln, aber mehr nicht.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Lukretia wütend. »Ich verfüge über …«
    Dorian winkte ungeduldig ab. »Du wurdest wahrscheinlich nur für deine Aufgabe ausgesucht, weil du der nächstbeste Dämon warst. Reg dich nicht auf, Lukretia, der Vorfall im Flugzeug hat uns beiden die Augen über deine Fähigkeiten geöffnet. Lass dich von deiner Aufgabe entbinden! Du kannst uns nur sehr wenig helfen.«
    Lukretias Blick war alles andere als freundlich. »Ich kann mich nicht mit den Oppositionsdämonen in Verbindung setzen. Ich darf es auch nicht.«
    »Dann sehe ich für unsere Zukunft schwarz«, meinte Dorian.
    »Wir müssen aus diesem Hotel ausziehen«, sagte Coco. »Noch besser wäre es, wenn wir noch heute aus Bombay verschwinden würden.«
    Lukretia überlegte kurz. »Das wäre allerdings eine Möglichkeit. Wir würden einen Tag gewinnen. Was ist mit diesen Särgen, von denen ihr vorhin gesprochen habt?«
    Dorian erzählte es ihr.
    Das gab für Lukretia den Ausschlag. »Wir fahren noch heute Nacht. Ich werde alles Notwendige veranlassen.«
    Dorian stand auf. Er fühlte sich noch immer etwas schwach. Coco ging an ihm vorbei und öffnete die Tür. In diesem Augenblick wurde die gegenüberliegende Tür aufgerissen und Buanarotti stürzte heraus. Schweiß stand auf seiner Stirn, und die Augen waren blutunterlaufen. Er schnappte nach Luft und griff sich mit beiden Händen an die Brust.
    »Was ist mit Ihnen los?«, fragte Dorian.
    Buanarotti atmete schwer. Stumm zeigte er auf sein Zimmer.
    »So reden Sie endlich!«, drängte Dorian.
    Der schwarzgekleidete Mann schloss für einen Augenblick die Augen und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Ich öffnete die Särge. Ich wollte noch einmal meinen Sohn und seine Frau sehen. Sie verstehen?«
    Dorian nickte. »Hat Ihnen jemand andere Leichen in die Särge gelegt?«
    »Nein, das nicht«,

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