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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einem weiteren Besatzungsmitglied vergreifst, wird es dich das Leben kosten. Haben wir uns verstanden?«
    Die Wirkung des Amuletts hinderte Lukretia daran, ihre schwachen magischen Kräfte einzusetzen, und es war ihr auch nicht möglich, sich in eine Fledermaus zu verwandeln. Sie stöhnte und wand sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Couch hin und her.
    »Antworte!«, schrie der Dämonenkiller.
    »Ich verspreche es«, stammelte die Vampirin.
    »Ich habe einige Fragen«, sagte Dorian. »Deine Fälligkeiten reichen nicht aus, die Besatzung zu beeinflussen. Wer hat es getan?«
    »Tu das Amulett fort!«, flehte Lukretia.
    »Zuerst beantworte meine Fragen«, sagte Dorian.
    »Ich kann nicht, die Wirkung des Amuletts …«
    Dorian trat einen Schritt zurück, und Lukretia nickte erleichtert. »Auf deine Fragen kann ich dir keine Antwort geben …«
    Jetzt war es um Dorians Beherrschung geschehen. Er sprang einen Schritt vorwärts und drückte die Gemme auf Lukretias Stirn. Es roch nach verbranntem Fleisch. Als er die Hand zurückzog, war deutlich der Abdruck der Gemme auf Lukretias Haut zu sehen. Ein blutiges Mal. Die Vampirin hatte für einen Augenblick das Bewusstsein verloren. Jetzt stöhnte sie vor Schmerzen und presste beide Hände gegen die Stirn.
    »Meine Geduld ist am Ende«, sagte der Dämonenkiller. »Ich will jetzt die Wahrheit hören. Von Beginn an. Erzähle!«
    Lukretias Lippen bewegten sich. Sie sprach leise, fast unhörbar. Sie erzählte Dorian alles. Von ihrer Begegnung mit dem unbekannten Dämon, über seine Befehle und ihre Ratlosigkeit. Als sie ihre Erzählung beendet hatte, steckte Dorian die Gemme ein und setzte sich.
    »Sie stellt eine Gefahr dar«, sagte Dorian zu Coco und musterte Lukretia. »Wir wissen nicht, auf welcher Seite sie steht. Und wir wissen nicht, welche Befehle ihr der unbekannte Dämon erteilen wird. Es bleibt uns nur eine Wahl. Wir müssen sie töten!«
    Lukretia richtete sich auf. Sie war noch benommen und nahm Dorians Worte nur undeutlich wahr.
    »Nein«, sagte Coco entschieden, »das wirst du nicht tun, Dorian. Im Augenblick ist Lukretia ungefährlich. Sie kann uns nichts anhaben. Und wenn wir sie nicht aus den Augen lassen, dann …«
    »Ich verstehe deine Skrupel nicht«, sagte Dorian kalt. »Sie ist ein Vampirin. Ein Vampir weniger, das ist ein Segen für die Menschheit.«
    »Trotzdem«, beharrte Coco auf ihrem Standpunkt. »Es wäre nicht fair, Lukretia zu töten.«
    »Nicht fair? Die Mitglieder der Schwarzen Familie spielten nie ehrlich. Und wenn ich Hemmungen habe, einen Vampir zu töten, dann kann ich den Kampf gegen die Dämonen aufgeben, mich irgendwo niederlassen und Rosen züchten.«
    Das Erscheinen des Stewards, der ein großes Tablett in den Salon brachte, ließ die Diskussion verstummen.
    Lukretia wollte die Gelegenheit zur Flucht nutzen, doch Dorian verhinderte es.
    Die Vampirin sah Dorian und Coco beim Essen zu. Ihre Augen funkelten böse. Während des Essens sprach niemand ein Wort. Dorian verarbeitete alle von Lukretia erhaltenen Informationen. Je länger er nachdachte, desto sinnloser und unverständlicher wurden ihm die Ereignisse der vergangenen Tage. Im Augenblick stellte Lukretia ihre einzige Verbindung zu dem unbekannten Dämon dar. Es wäre unklug gewesen, die Vampirin jetzt zu töten. Wenn er sie ständig unter Beobachtung hielt, konnte sie nichts unternehmen.
    Nach dem Essen stand Dorian auf und reichte Coco das Amulett. »Ich sehe mich auf dem Schiff um. Coco, du bewachst Lukretia.«
    »Geh nicht in die Kabine Nummer sechs«, warnte Lukretia. »Da liegen Guido Sera und Nadir Shah. Das Tageslicht würde ihre Körper zu Staub zerfallen lassen.«
    Dorian gab keine Antwort.
    Zuerst ging er in seine Kabine und nahm zwei Amulette an sich. Danach untersuchte er das Schiff und beschäftigte sich mit den Besatzungsmitgliedern, die allerdings auf seine Fragen keine Antwort gaben. Den Steward versuchte er aus seinem tranceartigen Zustand zu lösen, aber der magische Bann, der den Mann gefesselt hielt, war zu stark. Der Dämonenkiller konnte ihn nicht brechen. Er kontrollierte abschließend den Kurs. Aus den Eintragungen des Kapitäns ging hervor, dass die Reise nach Basra im Persischen Golf gehen sollte. Für einen Augenblick spielte Dorian mit dem Gedanken, die Kabine Nummer sechs zu betreten und Sera und Shah zu pfählen, aber er entschied sich anders. Er wollte nach Einbruch der Dunkelheit mit Nadir Shah sprechen, vielleicht konnte ihm der Untote einige

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