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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Auskünfte geben.
    Als er den Salon betrat, sahen ihn Coco und Lukretia erwartungsvoll an.
    »Hast du Guido und Nadir …«
    »Ich war nicht in ihrer Kabine.« Dorian warf die zwei Amulette auf den Tisch.
    Lukretia prallte zurück und wand sich wie in Krämpfen. Rasch steckte Dorian die Dämonenbanner in die Hosentasche. Lukretia verfügte tatsächlich über kaum ausgeprägte magische Fähigkeiten. Ein starker Dämon hätte beim Anblick der Amulette nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
    »Was nun?«, fragte Coco.
    Dorian hob die Schultern. »Wir warten. Lukretia wird uns sofort sagen, wenn sich der Unbekannte mit ihr in Verbindung setzt.«
    »Ich werde es euch sagen«, meinte die Vampirin tonlos. »Aber ich habe Angst davor.«
    »Ich auch«, schaltete sich Coco ein. »Der Unbekannte wird bei der Kontaktaufnahme Lukretias Gedanken lesen. Er wird so erfahren, was vorgefallen ist.«
    »Das spielt keine Rolle«, meinte Dorian grinsend. »Da wird sich der geheimnisvolle Unbekannte endlich zu erkennen geben müssen. Darauf warte ich ja. Es wird sich herausstellen, ob Lukretias Beherrscher auf unserer Seite steht oder ob er in Olivaros Auftrag handelt.«
    Nach Einbruch der Dunkelheit betraten die Drei den Gang, der zu den Kabinen führte. Dorian wollte sich mit Nadir Shah unterhalten. Das Schiff glitt noch immer mit Höchstgeschwindigkeit über die Wellen. Morgen sollten sie Basra erreichen. Dorian trat in seine Kabine, während Coco und Lukretia draußen warteten. Er knipste das Licht an, griff in seine Hosentasche und holte die beiden Amulette hervor. Er drehte sich um, und sein Blick fiel auf das Bett. Überrascht zuckte er zusammen: Auf dem Bett lagen zwei Köpfe!
    Er ging langsam hin und musterte sie. Er hatte sie schon einmal gesehen. Gestern. Im Hotel. Im Zimmer von Buanarotti. Der Gesichtsausdruck der Toten hatte sich erschreckend verändert. Es waren jetzt abstoßend hässliche Fratzen, die Augen und Münder weit aufgerissen, als hätten sie etwas Entsetzliches gesehen.
    »Kommt herein!«, rief Dorian und trat einen Schritt zur Seite.
    Coco schlug überrascht die Hände vor den Mund, während sich Lukretias Augen weiteten.
    »Das sind die Köpfe der beiden Toten aus dem Hotel«, sagte Dorian leise.
    »Wie kommen sie in unsere Kabine?«, fragte Coco.
    »Eine gute Frage«, meinte Dorian, »auf die ich leider keine Antwort weiß. Magie, das ist sicher. Aber wer steckt dahinter? Irgendjemandem macht es einen teuflischen Spaß, uns zu erschrecken. Und es gelingt ihm auch.«
    Der Gesichtsausdruck der Köpfe änderte sich plötzlich. Die Augen schlossen sich, dann pressten sich die Lippen zusammen. Die Köpfe sahen jetzt ganz friedlich aus.
    »Was sollen wir mit ihnen tun?«, fragte Lukretia.
    »Ich werde sie nach oben bringen«, sagte Dorian.
    Er griff nach Carlo Buanarottis Kopf und wollte ihn aufheben. Das Haar spannte sich, doch der Schädel ließ sich nicht aufheben. Der Kopf riss Augen und Mund auf, und die Zähne versuchten Dorians Handgelenk zu erreichen. Der Dämonenkiller ließ das Haar los, und sofort schlossen sich Augen und Mund wieder.
    »Da hat jemand etwas dagegen, dass ich die Köpfe von hier wegbringe«, stellte Dorian fest. Er griff nach einem Amulett und ließ es über den beiden Köpfen kreisen. Dann packte er Maria Buanarottis Schädel. Ohne Mühe konnte er den Kopf vom Bett heben, ging an Lukretia und Coco vorbei, stieg die Stufen hoch und warf den Kopf über die Reling. Er hörte das Aufklatschen, doch der Kopf ging nicht unter. Die Jacht war hell erleuchtet, und das Licht spiegelte sich im dunklen Meer wider. Der Kopf schwamm neben dem Schiff her und Dorian schien es, als grinste er.
    Schaudernd kehrte er in die Kabine zurück, packte Carlos Kopf und warf ihn auch ins Meer. Er lehnte sich an die Reling. Die Köpfe tanzten auf den Wellen, eine unsichtbare Kraft ließ sie nicht untergehen. Dorian beobachtete sie mehr als fünf Minuten lang; sie schwammen weiterhin neben der Jacht her, was allen Naturgesetzen Hohn sprach. Aber Magie setzte sich über alle Naturgesetze hinweg, mit ihrer Hilfe konnte man das Unmögliche vollbringen. Der Wind war stärker geworden. Die Jacht musste gegen hochgehende Wellen ankämpfen. Dorian warf einen Blick zum Himmel. Er war mit dunklen Wolken bedeckt, nicht ein einziger Stern war zu sehen. Nachdenklich kehrte er zu den Kabinen zurück. Er sagte den beiden Frauen nichts davon, dass die Köpfe nicht untergegangen waren.
    »Jetzt unterhalte ich mich mit Nadir Shah.«

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