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048 - Blut für Lukretia

048 - Blut für Lukretia

Titel: 048 - Blut für Lukretia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nur für den Fall … Nun ja, Sie verstehen mich?«
    Dorian stand auf. Er ließ sich noch nicht entmutigen. Mit ein paar schnellen Bewegungen malte er einige Zauberformeln auf den Tisch, sprach Beschwörungen und verfluchte Kadron. Doch alles war vergeblich. Der Dämon schien sich königlich über die Bemühungen des Dämonenkillers zu amüsieren.
    »So kommen Sie mir nicht bei, Hunter«, sagte er, als Dorian seine Bemühungen abgebrochen hatte. »Dabei bin ich recht leicht zu vernichten, man muss nur meine Schwäche kennen. Die kennen Sie aber nicht. Genießen Sie den Bourbon, Hunter.«
    Dorian setzte sich neben Coco auf die Couch. Er griff nach ihren Händen.
    »Nur ein Wunder kann uns helfen«, sagte ihm Coco leise ins Ohr. »Nur ein Wunder.«
    Irgendwann waren sie eingeschlafen. Dorian wachte auf und drehte den Kopf zur Seite. Coco lag neben ihm auf der Couch. Er wollte aufstehen, aber er hatte keine Gewalt über seinen Körper. Er versuchte die Hände zu heben, sie waren wie gelähmt. Nur den Kopf konnte er bewegen.
    »Coco!«
    Die junge Frau bewegte sich und blickte Dorian an.
    »Ich kann nur den Kopf bewegen, Coco«, sagte Dorian.
    »Mir geht es nicht besser«, stellte Coco nach einem Versuch fest. Auch sie war gelähmt.
    Dorian blickte zur Seite und sah zwei leere Särge, die man in den Salon gebracht hatte, während sie schliefen.
    »Guten Tag«, sagte Kadron.
    Dorian blickte dem kleinen Dämon finster entgegen.
    »Ich habe vor einer Stunde eine kleine Beschwörung vorgenommen«, sagte Kadron. »In wenigen Minuten sind Sie vollständig gelähmt. Sie werden in einen scheintoten Zustand verfallen. Sie werden auch nicht atmen. Aber der Denkvorgang wird dadurch nicht ausgeschaltet. Wir landen bald in Basra. Von dort aus fliegen wir nach Neapel. Damit ich kein Risiko eingehe, werden Sie in den Särgen reisen. Als Carlo und Maria Buanarotti: Jetzt verstehen Sie auch, weshalb ich die Toten brauchte. Sie erleichtern mir meine Aufgabe.«
    Dorian schloss die Augen. Er spürte, wie die Lähmung auf seinen Kopf übergriff. Bald konnte er die Augen nicht mehr öffnen, und sein Gesicht wurde gefühllos. Er wollte etwas sagen, doch kein Laut kam über seine Lippen.
    Aber er konnte alles hören.
    »Legt die beiden in die Särge!«, befahl Kadron.
    Dorian spürte nicht, wie er hochgehoben wurde. Er hörte jedoch, wie der Deckel auf den Sarg gelegt wurde und das Knirschen der Schrauben als er zugeschraubt wurde. Dann war alles still. Es war nicht das erste Mal, dass sich der Dämonenkiller in so einer Situation befand. Er wusste ganz genau, dass er sich aus eigener Kraft nicht befreien konnte, und dieses Gefühl ließ ihn halb wahnsinnig werden. Dorian verlor jedes Zeitgefühl. Einmal hörte er für kurze Zeit Stimmen, die Arabisch sprachen, dann das Geräusch eines Autos. Wieder Stimmen, dann Stille.
    Und nach einer endlos langen Zeit war das Heulen eines Flugzeugs zu hören. Er hatte Zeit, um über alles nachzudenken. Seine ganze Hoffnung klammerte sich an die Oppositionsdämonen. Wenn sie nicht eingriffen, würden Coco und er Olivaro ausgeliefert werden. Und was das zu bedeuten hatte, wusste er. Olivaro würde sie töten.

    Die beiden Särge waren von Neapel mit einem Leichenwagen in die Bergkapelle von Pozzuoli gebracht worden. Das kleine Bauwerk und der dazugehörende Friedhof lagen etwa fünfhundert Meter über der kleinen Stadt am Berghang. Wandte man den Blick nach links, so konnte man bis nach Neapel sehen. An klaren Tagen, so wie heute, erblickte man auch den Vesuv. Über die beiden Särge waren Bahrtücher gelegt worden, und überall standen Kandelaber herum. Die Särge waren mit unzähligen Kränzen und Blumen bedeckt. Rechts neben den Särgen hatten sich die Angehörigen der Verstorbenen versammelt, die mit ernsten Gesichtern die aufrichtigen Beileidswünsche entgegennahmen.
    Enrico Buanarotti war eine imposante Erscheinung, breitschultrig, mit einem wie aus Marmor gehauenen Gesicht, das von einem Kranz weißer Haare umrahmt wurde. Seine Frau Gina lehnte sich an ihn. Ihr Gesicht war von einem schwarzen Schleier verhüllt. Neben den beiden standen ihre Kinder, Giuliano, Paola und Constanza. Für Enrico war es ein schwerer Schlag gewesen, als er vom Tod seines Sohnes und seiner Schwiegertochter erfuhr. Die beiden hatten vor zehn Tagen geheiratet, sehr gegen Enricos Willen, der einer der reichsten und einflussreichsten Männer Pozzuolis war. Es hatte ihm überhaupt nicht gepasst, dass sein ältester Sohn ein

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