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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Tucker tauchte nach einer Minute wieder auf. Er trat ins Haus und schloß die Tür.
    Jeff schlich langsam zum Haus. Aus dem kurzen Dialog zwischen Carol und ihrem Bruder hatte er entnommen, daß Carl Ellison bei der Durchsuchung des Hauses von Tucker erwischt worden war.
    Jeff wartete. Er steckte sich eine Zigarette an. Carl Ellison mußte etwas entdeckt haben, sonst hätte ihn Tucker kaum eingesperrt. Und das bedeutete, daß Tucker einiges zu verbergen hatte. Und noch eines war offensichtlich: Carol hatte Angst vor ihrem Bruder, und sie wollte fort. Nachdenklich rauchte Jeff. Im Haus war es ruhig, und um ihn waren die Geräusche des nächtlichen Urwalds. Er fühlte sich ziemlich unbehaglich, da er unbewaffnet war.
    Plötzlich war ein lautes Krachen zu hören, und es kam Jeff vor, als würde der Urwald die Luft anhalten. Jedes Geräusch erstarb. Wieder war das Krachen zu hören.
    Da war es wieder, diesmal kam es von rechts. Jeff drehte sich um und erstarrte.
    Der rote Affe trat auf die Lichtung und blieb stehen.
    Automatisch ließ sich Jeff zu Boden fallen und robbte auf den Urwald zu. Er hoffte, daß das Monster ihn noch nicht gesehen hatte. Er riß sich die Hände blutig, drückte sich ganz dicht an den Boden und glitt weiter.
    Als er nur mehr wenige Meter vom Urwald entfernt war, blieb er liegen und hob den Blick. Der Affe stand einige Meter vom Haus entfernt, bückte sich und witterte. Er hörte das Schnaufen des riesigen Tieres. Der Affe setzte sich langsam in Bewegung. Er ging auf allen vieren, schnüffelte am Boden, und seine Bewegungen wurden rascher.
    Er hat mich entdeckt, dachte Jeff und sprang auf, stolperte über eine Wurzel, kam ins Taumeln und ging in die Knie. Doch sofort richtete er sich wieder auf.
    Er spürte den fauligen Atem des Monsters im Nacken, dann bekam er einen Stoß in den Rücken und fiel auf den Bauch. Er versuchte aufzustehen, doch ein Finger des Monsters bohrte sich in sein Rückgrat. Jeff versuchte sich zur Seite zu werfen, doch der Druck des Fingers verstärkte sich. Er keuchte, rote Kreise drehten sich vor seinen Augen. Das Monster drückte ihm die Luft aus den Lungen. Er japste nach Luft und kämpfte gegen die Ohnmacht an.
    Plötzlich lockerte sich der Druck, und er spürte einen Schmerz in seinem rechten Bein. Dann wurde er hochgerissen, schwebte zwei Meter über dem Boden. Der Affe hielt sein Bein umklammert, und Jeff versuchte sich zu befreien, doch der Griff war zu stark.
    Die Finger drückten auf sein Gesicht, er biß zu, doch das Monster reagierte darauf überhaupt nicht.
    Das ist das Ende, dachte er, dann fiel er in Ohnmacht.
     

     

Jeff erwachte stöhnend. Er wollte sich aufrichten, doch es ging nicht. Seine Arme waren gefesselt. Er schlug die Augen auf und sah sich um. Er lag auf einer Holzpritsche, in der eiserne Ringe eingelassen waren, in denen seine Arme steckten. Der Raum war völlig leer, nur die Pritsche befand sich darin, auf der er lag.
    Er schloß die Augen, sein Kopf schmerzte, und er glaubte, daß jeder Knochen im Leib gebrochen war. Der Schmerz, der von seinem Kopf ausging, durchzog den ganzen Körper, doch der Nacken schmerzte besonders. Außerdem war ihm noch übel.
    Er versuchte sich aus der Umklammerung der eisernen Spangen zu befreien, doch sie waren zu fest. Wütend schlug er mit den Beinen auf die Pritsche, doch nichts rührte sich.
    Der Affe hatte ihn gefangengenommen, und er war ziemlich sicher, daß er sich in Tuckers Haus befand.
    Er döste einige Zeit vor sich hin und fuhr auf, als die Tür geöffnet wurde und Tucker eintrat. Er blieb neben Jeff stehen und sah ihn an.
    „Was haben Sie mit mir vor, Tucker?“ fragte Jeff und hob den Kopf. Das Sprechen fiel ihm schwer. Seine Zunge lag wie ein geschwollener Klumpen im Mund.
    „Um es ganz ehrlich zu sagen, Baker, ich weiß es nicht.“
    „Lassen Sie mich los“, sagte Jeff.
    Tucker schüttelte den Kopf und setzte sich auf die Pritsche. „Das ist leider unmöglich“, sagte er. „Sie wissen schon zuviel, viel zuviel.“
    „Ich weiß gar nichts“, sagte Jeff krächzend.
    „Ich wollte nichts als Ruhe“, sagte Tucker mehr zu sich selbst. „Ich wollte ohne Störungen meine Experimente durchführen. Deshalb ließ ich mich hier nieder, weitab von jeder Zivilisation, aber auch hier hatte ich keine Ruhe.“ Er sah Jeff wieder an. „Sie sind Reporter. Wenn ich Sie freilasse, steht in ein paar Tagen ein sensationeller Artikel in der Zeitung, und das will ich nicht, Baker. Ich will, daß die Welt

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