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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sie schon fragen!« Er lächelte unsicher.
    Nun schien sie langsam zu begreifen.
    »Sie haben sie mitgenommen. Vor ungefähr zehn Minuten sah ich den Krankenwagen auf der Straße nach Sunningdale. Ich hätte ihn angehalten, aber ich war nicht ganz sicher.« Jetzt war er erstaunt.
    »Der Krankenwagen? Nach welcher Richtung fuhr er?« »Nach London.«
    Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar, die Angst schaute ihm aus den Augen. Alles entzog sich seinem Einfluß.
    »Ich nehme nicht an, daß sich das Mädchen im Krankenwagen befand, es sei denn, daß sie gekommen wären, während die Polizei hier war, und sie heimlich abgeholt hätten. An diese Möglichkeit habe ich auch schon gedacht.«
    Mit wenigen Worten erklärte er Alice, was vorgefallen war. »Und Long?« Er stöhnte.
    »Frage mich nicht nach Long! Ich sagte dir doch, wir haben ihn hinunterstürzen lassen, und er müßte tot sein, aber er ist es nicht.«
    »Zeig mir das Zimmer, wo er hinunterfiel!« Er führte sie in Monkfords Zimmer.
    »Das ist das Loch, und hier fiel er hinunter. Wenn das nicht genügt, um einen Mann zu töten! Ich rechnete eigentlich nicht damit, daß er darauf hereinfallen würde, aber der Anblick des Mädchens machte ihn verrückt.«
    Fröstelnd blickte sie hinab. Der viereckige Abgrund war ringsum von einem Gerüst eingefaßt, das auf drei Seiten von Brettern zusammengehalten wurde.
    »Vielleicht ist er gegen das Gerüst gestoßen und in eins der unteren Zimmer gefallen?« meinte sie.
    »In das Zimmer im Erdgeschoß kann er nicht gestürzt sein, dort ist das Gerüst ringsum verschalt. Also kommt nur Nr. 3 in Frage, und die Polizei hat Nr. 3 durchsucht. Außerdem müßte er durch den Fall verletzt oder betäubt worden sein. Die ganze Sache ist mir rätselhaft, und ich mag gar nicht versuchen, dieses Rätsel zu lösen.«
    »Wohin willst du gehen?« fragte sie und schaute auf seine ungewohnte Kleidung.
    »In die Stadt«, erwiderte er ausweichend. »Ich muß einiges erledigen.«
    »Du reißt aus!« stieß sie vorwurfsvoll hervor. »Sei nicht albern! Warum sollte ich ausreißen?«
    »Wer sonst sollte ausreißen, wenn nicht du? Wer hat mehr zu verlieren? Wer steckt tiefer drin als du? Was hast du mit dem Wachtmeister gemacht?« Er antwortete nicht.
    »Du hast ihn mit dem Totschläger niedergeschlagen und glaubst, daß er im Fluß bei den Runnymedewiesen in Longs Wagen liegt. Aber das ist nicht der Fall!« Cravel starrte sie an.
    »Er liegt nicht im Fluß?« fragte er heiser. »Wer hat dir das gesagt?«
    »Er lebt und war nicht in dem Wagen, den du in den Fluß befördert hast. Rouch sprang vor der Kreuzung bei Sunningdale heraus. Offenbar ist er auf der Fahrt wieder zur Besinnung gekommen.«
    Eine Totenstille entstand.
    »Woher weißt du das?«
    »Der Mann in der Garage erzählte es mir, als ich zurückkam -und deshalb bin ich hier. Rouch war in der Garage und hat die Berkshire-Polizei alarmiert. Deshalb kam sie hierher. Was dachtest du denn sonst, du Narr!«
    Cravel griff sich an die blutleeren Lippen. Dann fragte er stockend:
    »Du hast doch Geld?«
    »Ja, ich habe genug Geld.«
    »Dann verlasse England, so schnell du kannst!«
    »Kennst du den schnellsten Weg?« fragte sie und schaute ihn ernst an. »Was meinst du?«
    »Was für eine Möglichkeit hat eine Maus, auszureißen, wenn die Katze mit ihr spielt? Denn so weit sind wir nun bereits!« Unruhig blickte er sich um. »Ruf sie lieber an und warne sie!«
    »Ich habe unten schon telefoniert - und was denkst du, mit wem ich gesprochen habe? Mit einem Polizeibeamten auf dem Amt! - Verlasse England!« spottete sie. »Es bleibt dir nur ein Weg, herauszukommen, Junge - der Weg, den Jackie gehen mußte!« Er senkte den Blick. »Du weißt...«
    »Ich weiß. Doch jetzt bist du an der Reihe, es ist der einzige Weg für dich, herauszukommen. Wohin gehst du?« »Ich will meinen Wagen holen.« »Soll ich dir sagen, wie weit du mit deinem Wagen kommst?« »Was willst du damit sagen?«
    »An jedem Tor stehen zwei Berkshire-Polizisten, und je einer davon hat ein Motorrad. Du wirst eher aus der Hölle fortkommen als von Heartsease!«
    Sie verließ einen gebrochenen Mann. Er setzte sich an den Schreibtisch, biß an den Fingernägeln und überdachte alle Möglichkeiten. Er machte Pläne und verwarf sie ebenso schnell, wie er sie entwarf.

35
    Cravel hörte, wie eine Stimme auf dem Gang seinen Namen rief. Er sprang auf, öffnete die Tür und stand dem Wetter gegenüber.
    Einzig zwei Streifen Heftpflaster, ein an

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