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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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öffnete schon den Mund, um ihn zu warnen, da gab der Teppich nach. Seine Anstrengungen, sich irgendwo zu halten, beschleunigten nur den Sturz. Er stieß an einen Gerüstbalken, prallte dann gegen mich und warf mich über den Haufen. Ich konnte ihn gerade noch packen und ins Zimmer hineinziehen, so daß Cravel keine Spur von ihm fand, als er im Keller nach ihm suchte. - Ich begriff natürlich, daß wir uns in einer sehr mißlichen Lage befanden, doch der Revolver in meiner Tasche, den ich seit einiger Zeit immer bei mir trug, tröstete mich ein wenig. Glücklicherweise war Arnold bewusstlos und konnte unsere Anwesenheit nicht verraten. Eine halbe Stunde lang hörte ich noch Schritte und Gespräche über uns, dann wurde es ruhig. Ich merkte bald, daß Arnold nicht schwer verletzt war, und als er allmählich wieder zu Bewußtsein kam, gab ich mich zu erkennen, erzählte ihm das Vorgefallene und zeigte ihm den Hauptschlüssel. - Durch das eine Zimmerfenster sah ich, wie ein Wagen wegfuhr, in dem sich offenbar Miss Revelstoke und Henry befanden. Arnolds erster Gedanke galt natürlich dir, Nora, und als wir nach einer Weile Alice Cravel wegfahren und bald darauf Cravel selbst durch den Park gehen sahen, beschlossen wir, das ganze Haus systematisch zu durchsuchen, indem wir unten im Keller begannen. Wir waren im ersten Stockwerk angelangt, als wir Cravel zurückkommen hörten. So versteckten wir uns von neuem in Nr. 3 und mußten lange warten. Einmal glaubte Arnold, deine Stimme zu hören, aber es war eine Täuschung. Dann kam Cravel die Treppe herunter. - ›Versuchen wir es!‹ schlug Arnold vor. Wir stiegen vorsichtig in den oberen Stock, fanden Cravels Wohnung, und die erste Tür, die wir öffneten, führte in sein Zimmer. Wir wickelten dich in eine Decke und trugen dich, nicht ohne Bedenken, nach Nr. 3 hinunter. Cravel hätte uns entgegentreten und schießen können. Aber dann erschien aufgrund von Rouchs Telefonanruf die Berkshire-Polizei. Als sie vor Zimmer 3 standen und Cravel hinunterging, um den Hauptschlüssel zu holen, schloß Arnold die Tür von innen auf und gab sich dem Inspektor zu erkennen. Er überredete ihn, den Schurken in eine Unterhaltung zu verwickeln und so lange festzuhalten, bis wir dich, Nora, in Sicherheit gebracht hätten. Das ist die ganze Geschichte...«
    »Und eine verflucht gute Geschichte!« bekräftigte der Wetter aufgeräumt. »Leider hat sie den einen Fehler, daß sie nicht das richtige Licht auf meinen Scharfsinn und meine Tüchtigkeit wirft, doch ich werde noch viel Zeit haben, dir diese Eigenschaften zu beweisen -.«
    Nora schaute ihn lächelnd an.
    Sie hatte bereits die Anwälte angewiesen, die Verbindlichkeitserklärung des gefälschten Testaments nicht zu verlangen. Es war auch bedeutungslos für sie geworden, denn am Tag ihrer Heirat machte ihr Sir Godley eine Schenkung, die sogar seinen Sohn verblüffte. Und der Wetter war nicht leicht zu verblüffen.

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