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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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ersten Treppenabsatz erreicht hatten, griff ich nach Winters Arm. Er war der einzige von uns, der eine Taschenlampe hatte.
    »Wir brauchen Lampen, Winter«, stieß ich atemlos hervor.
    »Ich weiß«, erwiderte er. »Warten Sie am Fuß der Treppe eine halbe Minute. Im nächsten Flur rechts ist ein Wandschrank. Er enthält ein Feuerlöschgerät, eine Notapotheke und ein paar Petroleumlampen. Ich bringe alle mit, die ich greifen kann.«
    »Okay.«
    Wir erreichten den Fuß der Treppe. Winter stieß die Metalltür auf, die in die Halle des ersteh Kellergeschosses führte. Gähnende Finsternis empfing uns. Dann flammte plötzlich irgendwo eine Taschenlampe auf, der Lichtstrahl fiel genau auf uns, erlosch aber beinahe im selben Augenblick auch schon wieder. Steve Dillaggios Stimme hallte zu uns herüber.
    »Gut, daß ihr kommt, Jerry! Wir haben sie noch in der Bank! Es sind vier oder fünf Mann. Ray Norton hat einen Streifschuß am linken Arm abgekriegt. Besorgt Licht!«
    »Wir sind dabei, Steve«, erwiderte ich.
    Winter war auf einmal verschwunden. Ich rief mir den Grundriß der Halle ins Gedächtnis zurück, aber ich wußte nicht, über welche Treppen wir herabgekommen waren, und konnte deshalb nicht wissen, an welcher Stelle der Halle wir uns befanden.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Irgendwo gab es plötzlich ein scharrendes Geräusch, Steves Lampe flammte auf, beleuchtete den Eingang zur Bank, und im selben Augenblick krachte auch schon ein Schuß. Es mußte Steve gewesen sein, der geschossen hatte, denn es war der unverkennbare Klang einer Smith and Wesson 38er Special. Wer diese Waffe so oft gehört hat wie wir, kann sie am Klang erkennen.
    »Ihr kommt nicht anders heraus als mit erhobenen Armen!« gellte Steves Stimme durch die Halle. »Seht es endlich ein und werft eure Waffen heraus!«
    Von rechts tappten Schritte aus der Finsternis zu uns heran. Wir waren in der Nähe der Tür geblieben, um auf Winter zu warten. Jetzt tauchte er wieder bei uns auf. Metall klirrte auf Steinfliesen.
    »Ich habe drei von den Petroleumlampen mitgebracht«, sagte er halblaut. »Ich zünde sie jetzt an!« , »Vorsicht!« warnte ich. »Wir geraten als erste in den Lichtschein. Nehmt eure Waffen und verteilt euch ein wenig.«
    Wir liefen auseinander, während Winter die Petroleumlampen der Reihe nach anzündete. Ihr Lichtschein war nicht eben bedeutend, aber zu dritt reichten sie aus, um in der Halle ein mäßiges Zwielicht zu erzeugen. Genug jedenfalls, daß wir erkennen konnten, wo sich überhaupt die Bank befand.
    Die Eingangstür war . bereits zersplittert. Als ein Schuß drüben aufpeitschte, sah ich dicht neben Winter Funken von den Steinfliesen stieben. Im selben Augenblick aber schossen auch Crockett und Phil. Im Bankeingang stieß jemand einen gellenden Schrei aus, der in ein langgezogenes Stöhnen überging.
    »Phil!« rief ich nach rechts. »Du eine Lampe und ich eine! Rechts und links vom Eingang.«
    »Okay, Jerry!«
    Wir waren gut aufeinander eingespielt, daß wir keine großen Reden brauchten, um uns zu verständigen. Wir liefen geduckt zu Winter zurück, ergriffen je eine der brennenden Petroleumlampen und hasteten damit quer durch die Halle. Dave Crockett und Steve Dillaggio begriffen ebenfalls unsere Absicht und schossen zwei- dreimal auf den Eingang der Bank, um uns Feuerschutz zu geben. Keuchend erreichten wir unser Ziel und stellten die Petroleumlampen ab. Rechts und links vom Eingang der Bank, im toten Winkel, so daß niemand sie von drinnen zerschießen konnte. Dann ließen wir uns atemlos zu Boden fallen und verschnauften.
    Unsere Köpfe waren einander zugewandt, und ich sah, daß Phil im gelben Schein der Lampen breit grinste.
    »Das hätten wir«, keuchte er.
    Ich nickte, machte noch zwei schnelle Atemzüge und rief dann laut:
    »Hier sind G-men vom FBI! Kommt heraus mit erhobenen Händen! Jeder weitere Widerstand ist sinnlos!«
    Auf einmal herrschte ein tiefes unnatürliches Schweigen. Die Spannung in der Luft schien greifbar fest zu werden. Ich drehte den Kopf und blickte in das Zwielicht der Halle zurück.
    Ray Norton kniete hinter einem umgekippten Drehstuhl, den er wer weiß Woher hatte. Sein linker Arm hing schlaff herab, aber in der rechten Hand hielt er noch immer die 38er. Auf der FBI-Akademie in Quantico erzählen sie jedem G-man, der zur Fortbildung hinkommt, von dem G-man aus Baltimore, der selbst schon tödlich verwundet noch sein ganzes Magazin leerschoß, bevor er ohnmächtig wurde. Er starb

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