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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sätze vor. Die Frau wich weiter zurück, hörte aber nicht auf zu schreien. Mit dem linken Absatz stieß sie gegen die erhöhte Umrandung des Fischbeckens, verlor das Gleichgewicht und stürzte rückwärts, noch immer schreiend, in das kalte Wasser.
    Im selben Augenblick drückte die Empfangsdame die Sprechtaste ihrer Gegensprechanlage. Von nun an mußte jedes Geräusch aus der Empfangshalle in das Zimmer des Bürovorstehers übertragen werden.
    Ebenfalls im selben Augenblick aber flog auch eine 'kleine Seitentür auf, und der junge Rechtsanwalt erschien auf der Schwelle, der vor einer halben Stunde Fooley als Klienten der Firma Morus abgewiesen hatte. Fooley freilich sah es nicht, denn er wandte der Tür den Rücken zu und hätte eine Sekunde später auf die Frau geschossen, wenn sie nicht mit ihrem Geschrei aufgehört hätte. Nun prustete sie, heftig um sich schlagend, in dem flachen Fischbecken und schnappte aufgeregt nach Luft.
    An allen amerikanischen Universitäten nimmt der Sport einen wichtigen Platz ein. Der Harvard-Absolvent überschaute die Szenerie mit einem einzigen Blick. Er sprang vor, ergriff von rechts hinten mit beiden Händen Fooleys rechten Unterarm und wirbelte ihn mit einem so kraftvollen Schwung herum, daß Fooley mitgerissen wurde. Der junge Anwalt hatte sein linkes Knie hochgerissen und schlug Fooleys Handgelenk so hart gegen die eigene Kniescheibe, daß Fooley einen heiseren Schmerzenslaut hören ließ und den Revolver aus den tauben Fingern fallenlassen mußte. Noch bevor er sich von der Überraschung erholen konnte, traf ihn ein harter Tritt des jungen Anwalts und schleuderte ihn rückwärts gegen die Wand, wo er das Gleichgewicht verlor und stürzte.
    In diesem Augenblick fiel der erste Schuß von einem der maskierten Männer. Die Kugel fuhr einen halben Yard neben dem jungen Anwalt in den teuren Teppich und ratschte ihn auf die Länge von zwei Fuß auseinander.
    Der Harvard-Mann warf sich vorwärts und erwischte Fooleys schweren Colt. Weit vorgebeugt riß er den 45er Colt hoch. Aus der rechten Ecke knallte ein zweiter Schuß. Er traf den jungen Anwalt in den linken Oberschenkel. Aber nun entlud sich auch mit ungeheurem Getöse der schwere Colt zum erstenmal. Einer der Maskierten wurde wie von einem Wirbelsturm um die eigene Achse gerissen, stürzte in den Glasflügel neben der Schwingtür und fiel, von prasselnden Glasscherben begleitet, zu Boden.
    Inzwischen war Fooley wieder auf die Beine gekommen. Mit blutunterlaufenen Augen schlich er auf den verwundeten Gegner zu. All sein Haß auf jede Form menschlicher Ordnung, auf Gesetz und bürgerliche Lebensformen konzentrierte sich jetzt auf diesen einzigen Mann, der mit stark blutendem Oberschenkel breitbeinig in der Halle stand, den schweren Colt noch immer schußbereit hielt und die drei Maskierten nicht aus den Augen ließ.
    »Laßt eure Schießeisen fallen!« forderte der junge Anwalt.
    Fool'ey schlich von hinten auf ihn zu.
    Im Fischbecken hatte die Telefonistin endlich Boden unter den Füßen gefunden und schob sich die' pitschnasse Haarflut aus den Augen.
    In der Nische hatte sich die Empfangsdame einfach auf den Boden fallen lassen und den Telefonapparat mit sich gezogen. SM preßte den Hörer ans Ohr und raunte immer und immer wieder:
    »Lorraine-Building, 39. Etage, Rechtsanwalt Morus: Überfall! Polizei! Schicken Sie die Polizei! Lorraine-Building, 39. Etage, Rechtsanwalt…«
    Fooley war noch zwei oder drei Schritte von dem jungen Anwalt entfernt. Er richtete sich aus seiner tief geduckten Haltung ein wenig auf und wallte zum letzten Sprung ansetzen, als die Telefonistin ihn entdeckte und gellend schrie:
    »Hinter ihnen, Mr. Clipwich! Hinter Ihnen ist…«
    Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Einer der Maskierten schoß und traf sie genau ins Herz. Ihr Mund blieb weit offen, ihr Gesicht zeigte auf einmal einen Ausdruck Wie von einem fassungslosen Staunen, dann taumelte sie zwei knappe Schritte rückwärts und fiel nach hinten auf die erhöhte Umrandung des Beckens. Und im selben Augenblick verloschen die Lichter im gesamten Lorraine-Building.
    ***
    Wir hasteten die Treppen hinab, als ginge es um unser Leben. Vielleicht ging es um das Leben von Steve Dillaggio und anderen G-men, Kollegen unserer Dienststelle, Männer mit dem blaugoldenen Stern des FBI, die nicht eine Sekunde zögern würden, sich Bankräubern in den Weg zu stellen, und mochten ihre Chancen angesichts einer klaren Übermacht auch noch so gering sein.
    Als wir den

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