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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zurück. Ich hörte ihn auch nicht Er mußte sich seiner Sache verdammt sicher sein, und das konnte nur einen Vorteil für mich bedeuten.
    Ich schwitzte wie im Sommer. Dabei war es windig und kühl. Die Luft fuhr gegen mein Gesicht, als hätte sie kein anderes Ziel. Sie roch nach Feuchtigkeit und Erde - eigentlich winterlich und auch völlig normal.
    Wie jemand, der erst noch das Laufen lernen muß, stand ich auf. Es geschah roboterhaft und war auch immer wieder von kleinen Pausen unterbrochen, die ich einfach brauchte.
    Irgendwann aber stand ich auf meinen beiden Füßen - und hielt mich auch, trotz der Schwäche.
    Leider strahlten in der Nähe keine Laternen. Eine Orientierung war so gut wie unmöglich, ich schaute nur in die dunkle Gegend und Umgebung hinein. Einen Friedhof entdeckte ich nicht. Es war auch einfach zu dunkel. Der Wind trieb die dicken Wolken aus Westen heran, aber er schaffte sie leider nicht fort. Die bedeckten den Himmel auch weiterhin, so daß die Gestirne nicht zu sehen waren.
    Ich versuchte die ersten Schritte. Meine Beine konnte ich gut bewegen, nur im Kopf tobten sich noch immer einige Zwerge aus, die unbedingt etwas hineinhämmern wollten.
    Aber jetzt stand ich wenigstens auf den Beinen und war frei. Ich holte meine Beretta hervor. Sie war mit geweihten Silberkugeln geladen. Für einen Zombie der untersten Stufe reichten sie. Wie es sich allerdings mit Jilette verhielt, wußte ich nicht. Falls er zur Kategorie der lebenden Toten zählte, stand er in der Hierarchie sicherlich ganz oben, denn er war innerlich verändert.
    Die Beretta hielt ich fest in der rechten Hand. Mit der linken faßte ich hinter meinen Kopf und fühlte nach der schmalen Silberkette am Hals, an der auch mein Kreuz hing.
    Um es schnell einsetzen zu können, wollte ich es nicht erst hervorziehen müssen. Das tat ich jetzt schon und steckte es in meine Jackentasche. Dort war es gut greifbar.
    Die Gegend war ziemlich einsam. Ich schaute über die Buschgrenzen hinweg und erkannte weiter entfernt eine Lichterkette. Dort befand sich möglicherweise eine U-Bahn-Station oder eine Siedlung. Für einen Fußmarsch ziemlich weit weg, doch mir blieb nichts anderes übrig.
    Stand ich tatsächlich auf einem Friedhof?
    Wenn ja, mußte man ihn irgendwann eingeebnet haben, doch Grabsteine entdeckte ich nicht. Auch keine Kreuze oder andere Dinge, die zu einem Friedhof gehörten. Nur eben dieses brettflache, buschbewachsene Gelände, über dem die Dunkelheit wie ein Tuch lag.
    Ich orientierte mich an Hand der Lichter. In der Finsternis ist es schwer, Entfernungen zu schätzen.
    Die Lichter konnten zwei Meilen, aber auch nur die Hälfte davon entfernt sein, jedenfalls würde ich für die Strecke verdammt lange benötigen.
    Und Jilette ließ sich noch immer nicht blicken. Ich wollte nicht daran glauben, daß er sich nur versteckt hielt oder einfach verschwunden war, denn er hatte etwas vor.
    Schon nach den ersten unsicheren Schritten stellte ich fest, wie uneben der Boden war. Kleine Hügel wuchsen wie runde Köpfe in die Höhe, auch das Gegenteil davon war vorhanden, denn ich entdeckte die Querrillen ebenso wie die kleinen Senken.
    Wenn der Wind besonders stark wehte, geriet das Buschwerk in Bewegung. Es produzierte noch mehr Schatten und schien mir zuzuwinken.
    Grüße aber schickte eine andere Person.
    Jilette hatte mich die Zeit über beobachtet und geduckt hinter der natürlichen Deckung gelauert. Er ließ mich zunächst herankommen und schickte den mörderischen Gruß in Form seiner verdammten Kette.
    Sie jagte von der rechten Seite heran, war so schnell bei mir, daß ich nicht mehr reagieren konnte und sich die Kette wie ein Gewinde um mein Handgelenk wickelte.
    Sofort danach wurde sie angezogen und auch festgehalten. Den plötzlichen Ruck und den anschließenden Schmerz konnte ich nicht mehr ausgleichen. Ich hatte den Eindruck, als wäre meine Hand abgetrennt worden. Die Beretta konnte ich nicht mehr halten, die Finger schienen in Feuer getaucht worden zu sein. So fiel sie mir aus der Hand.
    Aufgeben wollte ich trotzdem nicht. Das Kreuz steckte in der linken Seitentasche, die entsprechende Hand konnte ich noch bewegen, doch Jilette war raffinierter.
    Diesmal jagte keine Kette auf mich zu, dafür eine Schlinge. Man konnte schon Lasso sagen. Sie war so schnell, daß ich den Kopf nicht rechtzeitig zur Seite bekam. So sank sie schattenhaft über meinen Schädel und wurde, als sie die Brust erreicht hatte, ruckartig zugezogen.
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