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0480 - Der Doppel-Zombie

0480 - Der Doppel-Zombie

Titel: 0480 - Der Doppel-Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwinden. Dafür holte er aus seinem Gürtel den metallenen Schlagring, den er lässig über seine Rechte streifte. Es war eine widerliche Waffe. Und damit schlug Ricky zu.
    Es war ein mörderischer Hieb. Dr. Spencer kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen. Er rechnete mit dem Schlimmsten und wunderte sich zwei Sekunden später, daß er noch lebte und auch keine neuen Schmerzen mehr spürte.
    Ricky hatte neben den Arzt geschlagen. Dabei war seine Hand mit dem Schlagring bis zum Gelenk in die Matratze gedrungen und steckte dort fest wie ein Pfahl.
    »Der nächste sitzt im Zentrum, Doktorchen«, erklärte der Rocker. Er zog seine Hand mit einem kräftigen Ruck wieder hervor. Sie war begleitet von der Füllung und von den Stoffetzen des Bettuchs.
    »Die Zimmernummer!«
    Dr. Spencers Widerstand war zusammengebrochen. »Er liegt in Zimmer 70«, hauchte er und fügte ein »Seien Sie verdammt!« hinzu.
    »Na, wunderbar. Warum nicht gleich so? Du hättest dir einiges ersparen können.«
    »Ich weiß.«
    Ricky war noch nicht fertig. Er baute sich breitbeinig und drohend vor dem Arzt auf. »Und noch eines, Weißkittel. Solltest du mich belogen haben, komme ich zurück. Dann ergeht es dir dreckig, das kann ich dir versprechen.«
    »Ich… ich weiß…«
    Der Rocker schaute sich um. »Du hast aber eine miese Bude hier. Tolle Klinik und beschissene Zimmer. Nun ja…«
    Durch seine Rederei hatte er Spencer abgelenkt. Nichts anderes wollte er. Er fuhr blitzschnell herum, zog dabei mit der freien Hand den Totschläger und ließ ihn schräg nach unten sausen.
    Er traf genau.
    Spencer hatte das Gefühl, als würde sein Kopf explodieren. Die Umgebung nahm er kaum noch wahr. Er tauchte ein in eine schreckliche Dunkelheit.
    Wie ein künstlicher Mensch, der den Halt verloren hatte, kippte Dr. Spencer zur Seite und blieb auf seinem Bett liegen. An der Stirn zeichnete sich die Platzwunde ab. Ein dunkelroter Blutfaden rann aus der Wunde und sickerte auf das Laken, wo es einen roten Fleck hinterließ.
    Über Rickys Mund glitt ein Grinsen. Er schaute auf seinen Totschläger, fand ihn beschmutzt und reinigte ihn, bevor er ihn wieder verschwinden ließ.
    Vorsichtig öffnete er die Tür, schaute in den Gang und verließ das Zimmer.
    Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, als eine andere geöffnet wurde. Sie lag versteckt in einer kleinen Nische und war der Zugang zu einer Wäschekammer.
    Ein zweiter Rocker trat heraus.
    Er hieß Bronson. Sie nannten ihn nur so. Seinen richtigen Namen kannte niemand. Bronson trug ebenfalls Lederzeug. Auf seine breiten Schultern war er besonders stolz, nicht aber auf seinen Intelligenzquotienten. Der war ziemlich niedrig. Seine Haare hatte er bis auf einen Streifen abrasiert. Er lag auf seinem Schädel wie ein Stück Fell, das schwarz schimmerte. Das Gesicht wirkte zusammengedrückt. Trotz der Jugend zeigte es bereits zahlreiche Falten. Die ausgepolsterten Schultern der Jacke ließen Bronsons Kreuz noch breiter aussehen. Er war der typische Schläger, der auch Mauern durchbrach, wenn es sein mußte.
    »Hat lange gedauert, Ricky.«
    »Spencer wollte nicht.«
    »Aber du, wie?«
    »Logo.«
    Bronson rieb seine breiten, schwieligen und kantig wirkenden Hände. »Schade, ich hätte dich gern unterstützt.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Ist er denn hinüber?«
    »Glaube ich nicht. Ich hoffe nur, daß mich der Typ nicht angelogen hat. Zimmer 70.«
    »Hast du ihm denn versprochen, daß du zurückkommst, wenn er uns verarscht hat?«
    »Sicher.«
    Bronsons fischkalte Augen bekamen so etwas wie einen warmen Glanz. »Nein, Ricky, du nicht. Ich gehe dann.«
    »Meinetwegen…«
    ***
    Der Mordengel von London trug mich davon wie ein Stück Holz, und er hatte mich dabei so eingeklemmt, daß ich nicht an meine Waffen herankam. Sein Arm wirkte wie eine harte Fessel, aus der ich mich nicht befreien konnte.
    Hindernisse gab es für ihn nicht. Er stampfte mit mir durch die Landschaft, und kümmerte sich dabei nicht um Widerstände. Wenn sie auftauchten, durchbrach er sie kurzerhand. So trat er Büsche einfach nieder, trampelte durch Blumenstauden und stampfte über einen weichen Boden, der seine Fußabdrücke hinterließ.
    Mir gingen die Worte nicht aus dem Kopf. Jilette wollte mich zu einem Friedhof schaffen. Wahrscheinlich war er von dort gekommen, möglicherweise sah ich sogar sein offenes Grab, aus dem er gestiegen war, denn ich konnte mir gut vorstellen, es bei ihm mit einem Zombie zu tun zu haben, mit

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