0480 - Der Doppel-Zombie
entscheiden.«
»Können wir ihn sprechen?« Bill blieb am Ball, da er sah, daß der Arzt gehen wollte.
»Ist es sehr dringend? Wissen Sie, Dr. Spencer hat Bereitschaftsdienst. Ihn zu stören, wäre nicht gut. Er kann jeden Augenblick abgerufen werden.«
»Ja, das ist uns klar. Auf jeden Fall bedanken wir uns recht herzlich bei Ihnen.«
»Keine Ursache.«
Bill runzelte die Stirn. »Noch kein Ergebnis«, sagte er, als der Arzt verschwunden war. »Was ist deine Meinung, Suko?«
»Es scheint nicht gut auszusehen.«
Bill ballte die Hände zu Fäusten. »Hoffen wir das Beste.«
»Okay, dann geh auch.«
Bis zur Zimmernummer 70 waren es nur einige Schritte. Bill klopfte dreimal an die Tür, wartete keine Antwort ab und öffnete, bevor er sich leise über die Schwelle schob.
Im Zimmer brannte eine Lampe. Sie verbreitete einen nur matten Schein, der über das Bett und den darin liegenden Abbé Bloch fiel.
Der Templer sah schlimm aus. Sogar Suko erschrak, als er den Verband sah, der die obere Hälfte des Kopfes bis zur Nasenspitze bedeckte, so daß der Mund und die Nasenlöcher freilagen, damit der Patient auch atmen konnte.
Suko schloß leise die Tür. Er und Bill hatten damit gerechnet, einen Schlafenden vorzufinden. Sie täuschten sich, denn der Abbé begann zu sprechen.
»Ihr seid zu zweit. Ich höre es an den Schritten. Kommt ruhig näher, Freunde.«
Bill lachte leise. »Woher wissen Sie, daß wir…?«
»Ich spürte es. Daran könnt ihr merken, wie sehr meine Sinne schon entwickelt sind. Nur der eine, der wichtige fehlt noch. Und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder mein Augenlicht zurückbekomme.«
Der Reporter lachte und hoffte, daß es echt genug klang. »Die Ärzte hier sind hervorragend, die kriegen das schon wieder hin, Abbé. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen.«
»Seid nicht so förmlich«, sagte er. »Ich möchte, daß wir beim Du bleiben.«
»Einverstanden«, erklärten Suko und Bill.
»Nehmt euch bitte Stühle. Ich freue mich, daß ihr gekommen seid. Es war sehr wichtig.«
Bisher war John Sinclair noch mit keinem Wort erwähnt worden. Die beiden Besucher schnitten das Thema auch nicht an. Zwei Stühle standen zur Verfügung. Als Bill und Suko Platz nahmen, stellten sie fest, daß die Hände des Verletzten nervös über die Bettdecke glitten. Der Abbé steckte voller Unruhe. Und er stellte auch gleich eine entscheidende Frage. »Wißt ihr es schon?«
»Was sollen wir wissen?«
»Von der Gefahr, Bill, die über uns schwebt. Ich kann zwar nicht sehen, aber ich habe sie trotzdem erkannt. Die Gefahr ist da. Ich erkannte eine dunkle Wolke, die sich aus tiefster Erde erhoben hat, um über unseren Köpfen zum Stillstand zu kommen. Aber sie wird sich senken und uns vernichten. Von den Ärzten und Krankenschwestern will mir niemand glauben, die halten mich irgendwie für verrückt, was ich auch verstehen kann. Ich habe John Sinclair angerufen. Er versprach mir zu kommen, aber er ist bisher nicht erschienen.«
»Das wissen wir«, sagte Suko.
»Ist etwas passiert?«
»John rief mich an.« Suko hatte sich entschlossen, dem Abbé die Geschichte zu erzählen, und er nahm dabei auch kein Blatt vor den Mund. Auch über das rätselhafte Verschwinden des Geisterjägers redete er und hörte schon die Antwort des Abbés.
»Ja, ich habe es geahnt. Die Wolke, die ich sah, ist bereits auf uns niedergefallen. Ich habe eben zu viele Gegner. Sie befinden sich bereits in der Nähe.«
»Wir haben nichts gesehen.« Bill wollte den Kranken beruhigen, der aber sah die Sache anders.
»Stimmt, sie werden sich nicht zeigen. Sie haben ja eingegriffen. Ich glaube fest daran, daß sie John Sinclair überwältigten und ihn verschleppten.«
»Wenn es so ist. Wer steckt deiner Meinung nach hinter dem Plan?«
»Baphometh oder van Akkeren. Diese beiden sind es, auf die wir besonders achten müssen. Sie wissen genau, wo ich mich aufhalte. Typen wie sie haben ihre Augen überall, das kann ich euch versprechen. Sie sind sehr gefährlich, sie sind nicht zu fassen. Ich liege hier wehrlos und habe mich schon darüber gewundert, daß noch niemand erschienen ist, um mich zu töten.«
»Jetzt sind wir ja bei dir«, sagte Bill. »Wir haben uns vorgenommen, die Nacht über zu wachen.«
Suko hatte dazu noch etwas zu sagen. »Bill, wir sollten nicht nur hier am Bett hockenbleiben. Es ist zwar ein alter Hut, aber der Wächter vor der Tür schreckt noch immer ab.«
»Und wer setzt sich da hin?«
»Wir können uns ja jede
Weitere Kostenlose Bücher