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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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ersten Kassierer den Auftrag gegeben, ein Schloß zu öffnen, ehe die Besichtigung begann.«
    »Natürlich, der Bursche heißt Tompkins. Komm, wir suchen ihn in unserem Verbrecherarchiv.«
    »Bitte?«
    »Natürlich. Der Überfall basierte auf einem raffinierten Trick. Während Tompkins gefesselt in seinem Weinkeller lag, hat der Gangster die Bank eröffnet und dadurch praktisch den Raub vorbereitet. Ich habe den echten Tompkins gefunden. Anfangs konnte der Direktor sich an nichts erinnern. Dann machten die Gangster einen Fehler. Sie riefen an und drohten Tompkins, auf keinen Fall eine Beschreibung von ihnen an die Polizei zu geben. Mit diesem Anruf haben die Burschen uns einen ausgezeichneten Dienst erwiesen. Denn als Tompkins die Stimme wieder hörte, war plötzlich seine Erinnerung da. Eine unbeabsichtigte Schocktherapie.«
    Phil holte Luft, um mir die Story zu erzählen, als das Telefon auf meinem Schreibtisch anschlug. Ich meldete mich. Am anderen Ende der Leitung war Lieutenant Meyer.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte er atemlos, »die kleine Sensation ist perfekt. Der Mann ist heil aus dem Geldschrank herausgekommen. Wie, das muß ich Ihnen an Ort und Stelle berichten. Ich denke, daß Mr. Pride Ihnen eine Menge Einzelheiten geben kann. Wollen Sie nicht herüberkommen?«
    Wir durften keine Zeit verlieren. Ich sagte deshalb zu, packte Phil am Ärmel und zog ihn aus dem Office.
    »Pride ist dem stählernen Sarg entronnen«, erklärte ich ihm, »er wartet darauf, uns seine Story aufzutischen. Nach den Worten des Lieutenants muß der Kassierer einigermaßen bei Laune sein.« Ich versuchte mein Hinken zu verheimlichen. Aber es gelang mir nur unvollkommen.
    »Nanu, Jerry, hat dir jemand auf die Zehen getreten?« fragte Phil mitfühlend.
    »Auf dieser Fahrt nach New Jersey haben wir Gelegenheit, unsere Story auszutauschen«, sagte ich, »vielleicht fällt uns etwas ein, um mit den Gangstern auf Tuchfühlung zu kommen.« Wir stiefelten hinunter, organisierten einen FBI-Wagen mit Fahrer und hockten uns auf die Fondbank.
    Ich erzählte Phil in wenigen Worten meine Erlebnisse mit Hefler.
    »Und warum ist der Bursche abgerückt?« fragte Phil.
    »Solche Leute fühlen sich in Gegenwart von G-men nie wohl, Phil.«
    »Hast du im Archiv nachgefragt?«
    »Nein, aber wenn ein Mann seiner Kategorie so etwas behauptet, dann weiß er, daß es nachgeprüft wird. Und er wird sich hüten, als Lügner dazustehen. Deshalb bin ich überzeugt, daß er die Wahrheit gesagt hat.«
    »Die Gangster haben ihn durch die Mangel gedreht?« fragte Phil.
    »Ja.«
    »Sah er ziemlich mitgenommen aus?«
    »Ja, im Gesicht.«
    »Wirst du dir Hefler wieder vorknöpfen?«
    »Natürlich, bei der nächsten Gelegenheit.«
    Phil schwieg eine Weile, steckte sich eine Zigarette an und rauchte in langsamen, tiefen Zügen.
    »Ich hätte im Distriktgebäude bleiben sollen, um das Gesicht des Gangsters aus der Kartei herauszufischen«, sagte Phil, »statt mit der Vernehmung des Kassierers, die du gut allein machen konntest, die Zeit zu vertrödeln.«
    »Und die Story Tompkins hättest du mir über Funk durchgepustet?«
    Phil warf die Zigarettenkippe aus dem Fenster und begann:
    »Der Gangsterboß, der Tompkins ausschaltete, muß einer der gerissensten Burschen sein. Er hat ein Gemüt wie eine Polarlandschaft. Eiskalt. Mitten in einem Haufen Polizisten hat er sich am wohlsten gefühlt. Ich habe mit dem Gangster noch geplaudert, wenige Sekunden bevor er abrückte. Er war so kaltschnäuzig, uns mitzuteilen, daß er jetzt unbedingt frische Luft brauchte.«
    Ich hörte aufmerksam zu. Die Gangster hatten aus der Zeitung von der Eröffnung der Bankfiliale erfahren. In dem Zeitungsartikel hatte auch die Ankündigung vom Tag der offenen Tür gestanden. Darauf hatten die Gangster ihren Plan gebaut.
    Sie müssen das Haus von Tompkins mehrere Tage beobachtet und festgestellt haben, daß Mrs. Tompkins kurz nach sieben Uhr morgens das Haus verließ. Der Rest war nur noch ein Kinderspiel.
    Einer der Gangster nahm den Schlüssel aus der Schmuckkassette, fuhr zur Bank und spielte seine Rolle als Bankdirektor bis zum Mittag, weil er von Tompkins erfahren hatte, daß die Zentrale erst am Nachmittag eine Abordnung schickte.
    Wie die Story weitergelaufen war, hatten wir an Ort und Stelle erfahren. Aber niemand konnte eine exakte Beschreibung der Täter geben — nicht einmal der Direktor. Die Gangster hatten Nylonstrümpfe übergestülpt.
    Die einzige Ausnahme bildete der falsche Direktor,

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