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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schnürchen geklappt«, wiederholte ich.
    Phil sah mich überrascht an. »Moment, Jerry«, sagte Phil, »irgendwie kam mir dieser Ausspruch des Anrufers auch seltsam vor. Du meinst, daß Mr. Tompkins…« Phil zögerte weiterzusprechen.
    »Etwas mit der Geschichte zu tun hat?« vollendete ich seine Frage. »Meinungen besitzen in unserer Arbeit keine Gültigkeit. Natürlich klingt dieser ganze Anruf komisch. Es besteht theoretisch ohne weiteres die Möglichkeit, daß der echte Tompkins mit den Gangstern unter einer Decke steckte. Er ließ die Burschen in sein Haus. Ist es nicht außergewöhnlich, daß jemand am frühen Morgen die Tür öffnet, wenn er im Bademantel steht? Besitzt das Haus keine Wechselsprechanlage?«
    »Natürlich.«
    »Tompkins hätte die Leute doch nach ihren Wünschen fragen können, denn als Direktor präsentiert man sich nicht in der Aufmachung.«
    »Hm.«
    »Nehmen wir an, er ließ sie also herein und servierte ihnen einen Drink. Dabei besprach er den Überfall mit ihnen, ließ sich dann fesseln und in den Keller schaffen. Ein besseres Alibi könnte er überhaupt nicht bekommen.«
    »Also fahren wir zu Tompkins und knöpfen uns den Burschen noch einmal vor«, sagte Phil.
    »Auf keinen Fall«, widersprach ich, »wir können die Villa höchstens beobachten lassen. Wenn er mit den Burschen zusammenarbeitet, muß er sich in Sicherheit wiegen. Er darf nicht im geringsten merken, daß wir Verdacht geschöpft haben.«
    Phil lehnte sich in die Polster zurück und schwieg.
    Ich steckte eine Zigarette an, drehte das Seitenfenster herunter und rauchte in langsamen, bedächtigen Zügen.
    Es gab eine Menge unerledigter Fälle in unseren Aktenständern, Fälle, die nach Jahren noch darauf warteten, gelöst zu werden. Tausende von Hinweisen waren untersucht, hunderte von Spuren verfolgt worden. Der Erfolg war gleich Null gewesen. Den Tätern war es zwar nicht gelungen, das perfekte Verbrechen zu inszenieren. Aber sie hatten ihre Spuren geschickt verwischt. Und doch — eines Tages würden wir sie fassen, irgendwo machten sie einen Fehler, der ihnen zum Verhängnis wurde. Im Grunde besaß niemand dieser Gangster die Kaltblütigkeit, die Verbrechen vergessen zu haben. Sie trugen die Ereignisse mit sich herum, als seien sie erst gestern passiert. Selbst die Kaltblütigsten wurden von den eigenen Verbrechen in die Enge getrieben.
    Was mich in unserem Fall erstaunte, war die Tatsache, daß der Gangster-Direktor gewagt hatte, sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu zeigen. Aber auch dafür gab es eine Erklärung. Dieser Gangster stammte nicht aus New York. Es war nicht das erste Mal, daß jemand von der Westküste blitzartig in unserem Rattennest auftauchte, ein Ding drehte und wieder verschwand, ehe die New Yorker Gangsterbosse ihn selbst wieder zum Teufel jagten.
    Wenn ich die Augen schloß, sah ich das Gesicht mit den Hängebacken vor mir. Ich hätte den Gangster aus einer Menge von tausend Menschen herausgeholt.
    »Du wirst Tompkins also bewachen lassen?« fragte Phil, als wir in den Hof unserer Fahrbereitschaft rollten.
    »Ich werde Mr. High vorschlagen, daß er Tompkins bewachen läßt«, antwortete ich, »es wird überhaupt Zeit, daß wir dem Chef einen Gasamtbericht geben.«
    Wir stiegen aus, trabten in unser Office und schalteten die Deckenbeleuchtung an. Es war inzwischen schon dunkel geworden.
    Mein erster Blick fiel auf meinen Schreibtisch. Oben auf dem Stoß Akten lag eine Zeitungsseite. Jemand hatte mit Rotstift eine Überschrift eingekreist. Sie lautete: »Wertvoller Schmuck wechselte den Besitzer. Erste Abendversteigerung in der Park-Bernet-Kunstgalerie.«
    Ich las den Artikel, reichte Phil sodann die Seite und setzte mich auf eine freie Schreibtischecke. Mr. High hatte eine winzige Notiz auf den Zeitungsrand geschrieben: »Phil und Jerry zur Kenntnisnahme. High.«
    Nun war es nicht außergewöhnlich, daß Zeitungsausschnitte in unserem Hause kreisten. Nicht selten fanden wir Hinweise in den Zeitungen, die sich auf Täter oder Verbrechen bezogen.
    »Hat nicht Creolins im Halbschlaf etwas von Schmuck gefaselt?« fragte Phil und ließ das Zeitungsblatt sinken.
    »Ja. Und Creolins hatte es eilig, uns die Neuigkeiten mitzuteilen, die den Schmuck betrafen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er auf diese Versteigerung hinweisen wollte.«
    »Warum wollte Creolins auf die Versteigerung hinweisen?« fragte Phil. »Wußte er, daß der Schmuck gestohlen war?«
    »Das halte ich für ausgeschlossen. Der Name des

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