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0481 - Im Schlund des Dreitöters

0481 - Im Schlund des Dreitöters

Titel: 0481 - Im Schlund des Dreitöters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist es.«
    »Ja, ja, ihr Funktionäre.«
    »Tu nicht so, als wäre es bei euch anders.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Nur wissen die Leute das bei uns und regen sich auch entsprechend auf.«
    »Wir sind da eben anders.«
    »Hör auf. Bei euch wissen es die Leute auch. Die protestieren zwar nicht dagegen, ärgern sich aber insgeheim doch.«
    Der Dienstwagen parkte in einer abgesperrten Zone, die zusätzlich noch bewacht war. Der arme Soldat fror trotz des langen Mantels sicherlich bis in die Zehen. Dann mußte er noch grüßen, als wir ihn passierten.
    Die Russen hatten etwas an ihrem Flughafen getan. Er war ausgebaut worden und hatte auch noch bessere Zufahrtsstraßen bekommen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen. Im Osten liegt der Flughafen, wir aber mußten in den Süden.
    »Wie lange brauchen wir?« fragte ich.
    »Etwa eine Stunde.«
    »Dann fahr mal schön«, sagte ich und streckte die Beine aus, wobei ich die Augen schloß.
    »Willst du schlafen?«
    »Sicher.«
    »Und ich wollte dir etwas von der Umgebung zeigen.«
    »Vielleicht auf der Rückfahrt. Wenn wir in den Kaukasus fliegen, müssen wir sowieso wieder zum Airport. Hast du die Tickets schon bestellt?«
    »Noch nicht. Das ist aber kein Problem.«
    Ich setzte meine dunkle Brille auf, weil die Sonne blendete, und schlief ein. Als mich Wladimir anstieß, war ich jedoch wieder hellwach.
    »Aufstehen, du Penner!«
    »Okay, schon in Ordnung.« Ich schaute aus dem Fenster, sah die flachen Häuser und ahnte, daß wir in einem der noch ländlich strukturierten Vororte Moskaus angekommen waren.
    Unter den Reifen knirschte noch das Eis. Der Boden zeigte tiefe Spurrillen, wo Schneewasser gefroren war und nur an den Stellen Pfützen bildete, wo die Sonnenstrahlen es aufgetaut hatten.
    Die Straße war ziemlich schmal. Am Himmel stand auch weiterhin eine prächtige Spätwintersonne.
    Ihr Glanz bedeckte Moskau und Umgebung.
    »Wie weit noch?« fragte ich.
    »Wir sind schon da.« Wladimir schaltete zurück. »Das letzte Haus auf der rechten Seite. Ich hoffe, du hast angenehm geträumt.«
    »Ja, aber nicht von dir.«
    »Ich sprach auch von angenehmen Träumen.«
    Ich lachte und löste den Gurt, weil der Russe rechts herangefahren war und ich die Tür öffnen konnte. Trotz des Sonnenscheins war es noch kalt. Das merkte ich beim Aussteigen. Nach dem Schlaf fror ich ein wenig.
    Die Orgenkins hatten sich das Haus sehr nett gemacht. Im Sommer war es sicherlich eine kleine Oase. Niemand wäre wohl auf den Gedanken gekommen, daß jemand, der hier wohnte, sein Geld durch einen so gefährlichen Job verdiente.
    »Panja Orgenkin wird uns sicherlich schon bemerkt haben«, meinte der KGB-Mann.
    »Was ist sie für ein Typ?«
    Golenkow warf seine blonden Haare zurück, die er gescheitelt trug. »Was ist sie für ein Typ? Das ist schwer zu sagen.«
    »Ist sie kooperationsbereit?«
    »Ich hoffe es.«
    Vor der Tür waren wir stehengeblieben. Golenkow klingelte. Eine Reaktion erfolgte jedoch nicht.
    Die Frau blieb im Haus.
    Wladimir schüttelte den Kopf. »Ehrlich gesagt, das verstehe ich nicht so recht. Sie weiß Bescheid.«
    »Kann ihr etwas zugestoßen sein?«
    »Das will ich nicht ausschließen.« Als sich nach dem zweiten Klingeln nichts rührte, griff mein russischer Freund zum Dietrich und schob ihn in das Schloß.
    Ein großes Hindernis stellte das Türschloß nicht dar. Golenkow hatte es sehr schnell offen. Wir betraten einen kleinen Flur, in dem es nach Bohnerwachs roch.
    Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl für gewisse Dinge. Mir erging es nicht anders. Wenn ich eine Wohnung oder ein Haus betrete, merke ich zumeist sehr schnell, ob alles normal ist oder ob etwas nicht stimmt. Hier meldete sich mein Mißtrauen. Äußerlich sah alles normal aus, doch irgend etwas lauerte hier.
    Man kann es nicht beschreiben, man kann es nicht fassen, aber es ist vorhanden.
    Golenkow dachte ähnlich. Er war stehengeblieben, schaute sich um und schüttelte dabei den Kopf.
    »John, das war gestern anders.«
    »Glaube ich auch.«
    Golenkow zog seine Waffe. Es war eine Makarew-Pistole. »Ich gehe vor, weil ich mich auskenne.«
    »Gut.«
    Nach wenigen Schritten schon hörten wir das Geräusch. Es klang unheimlich, weil es für uns nicht zu identifizieren war. Ein schweres Keuchen oder Ächzen, als läge jemand im Sterben.
    »Das ist im Wohnraum!« flüsterte der Russe schaute mich noch einmal an und stieß mit einer heftigen Bewegung die Tür auf, um über die Schwelle zu springen und danach die Waffe

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