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0481 - Im Schlund des Dreitöters

0481 - Im Schlund des Dreitöters

Titel: 0481 - Im Schlund des Dreitöters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Stelle für das andere Ende finden. Am besten eignete sich noch der doppelte Wasserkran. Eine Probe überzeugte mich davon, daß er fest in der Wand saß und ich das Risiko durchaus eingehen konnte.
    Auch diesen Knoten überprüfte ich mehrere Male, bis ich schließlich zufrieden war. Meiner Ansicht nach hatte ich das Risiko so weit wie möglich gemindert.
    Die Länge des Seils konnte ich nur schätzen. Sie würde ausreichen, um mich einige Meter in den Schacht rutschen zu lassen. Und was mich dort erwartete, wußte ich natürlich nicht. Das konnte ins Auge gehen. Obwohl ich niemand sah, rechnete ich damit, daß die Feinde im Dunkeln lauerten.
    Schließlich hatten sie sich auch Wladimir Golenkow geholt. Um ihn machte ich mir Sorgen. Wohin der Schacht führte und ob er überhaupt ein Ende hatte, konnte ich nicht sagen. Er konnte ebensogut in der Welt des Spuks enden, diese dichte Dunkelheit wies darauf hin, auch in seinem Reich war es so finster.
    Es war leicht, einzusteigen. Noch einmal überprüfte ich die Festigkeit des Seils. Ich hatte alles Menschenmögliche getan, um es so zu befestigen, daß ich eine reelle Chance besaß.
    Dann machte ich mich an den Einstieg…
    ***
    Panja Orgenkin saß im Sessel wie eine Puppe. Sie rührte nicht einmal ihren kleinen Finger. Selbst ihre Augenlider zuckten nicht. Nur der Kopf sank manchmal nach vorn, dann bewegte er sich leicht pendelnd.
    Nichts tat sich ansonsten bei ihr. Bis zu dem Augenblick, als sie plötzlich in die Höhe ruckte und es so wirkte, als wollte sie mit dem Sessel umkippen.
    Ein Energiestoß zuckte durch ihren Körper. Es schien so, als hätte sie sich lange genug ausgeruht, um jetzt die großen Taten vollbringen zu können.
    Sie blieb vor dem Sessel stehen.
    Hoch hatte sie sich aufgerichtet, der Kopf war leicht in den Nacken gedrückt, die Lippen jetzt zusammengepreßt, und auch die Augen hatten einen anderen Ausdruck bekommen.
    Der Blick war lauernd und irgendwie böse geworden. Die Lippen hatten sich in die Breite gezogen, so daß ihr Lächeln einen leicht diabolischen Touch bekommen hatte.
    Panja Orgenkin war in den letzten Minuten tatsächlich eine andere geworden. Sie sah zwar aus wie ein Mensch, wirkte dennoch eher wie eine Puppe, die ferngesteuert wurde.
    Sehr vorsichtig setzte sie sich in Bewegung und schlich durch ihre eigene Wohnung wie ein Dieb.
    Beide Arme hatte sie gespreizt, als wollte sie unbedingt das Gleichgewicht behalten.
    Sie nahm nicht den direkten Weg zur Tür und ging am Fenster vorbei. Sie konnte sich nicht verkneifen, noch einen Blick durch die Scheibe zu werfen, sah den Wagen des Agenten und auch die Kinder, die davor spielten.
    Zufällig schaute einer der Kleinen hoch. Die Blicke der beiden Personen begegneten sich für einen Moment. Das Kind konnte die Gestalt der Frau hinter der Scheibe unmöglich deutlich erkennen, es bekam trotzdem Furcht, drehte sich hastig um und lief weg.
    Panja lächelte noch breiter.
    Ja, sie hatten Angst vor ihr. Das sollten sie auch. Diese Menschen, die so lebten wie immer, denen man nicht den Mann oder die Eltern weggenommen hatte.
    Es war für sie einfach schlimm…
    Sehr bedächtig betrat sie den Flur und wandte sich sofort nach links, weil dort die Küche lag, denn aus ihr mußte sie noch etwas holen. Sie betrat den Raum, der schon flurmäßige Ausmaße besaß.
    Links stand der alte Holzschrank. Sie hatte ihn gebraucht gekauft. Vor allen Dingen wegen der drei breiten Schubladen, in die so viel hineinpaßte.
    Werkzeuge, Bestecke und auch größere Dinge. Wie zum Beispiel die langen Fleischermesser, deren Klingen durch das Fleisch drangen, als bestünde es aus weicher Butter.
    Panja zog die oberste Schublade auf. Ihr Blick glitt über die einzelnen Messer, die in den Korbfächern des Innenteils lagen. Sie war sich noch nicht schlüssig, welches Messer sie nehmen sollte. Sie entschied sich schließlich für eines mit einer sehr breiten Klinge. Das Messer glich schon mehr einem kleinen Hackebeil.
    Mit spitzen Fingern nahm sie es hervor, umfaßte den Griff und wog die Waffe in der Hand.
    Das war die richtige!
    Die Spitze wies nach vorn, als Panja die Küche verließ und den Flur betrat. Dort wandte sie sich der Treppe zu. So leise wie möglich setzte sie ihre Schritte und berührte die Stufen nur mit den Ballen.
    Aus dem Bad hörte sie nichts. Sie hatte sehr wohl mitbekommen, daß der Fremde für kurze Zeit das Haus verlassen hatte, aber schnell wieder zurückgekehrt war.
    Ihn wollte sie zuerst

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