Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0481 - Im Schlund des Dreitöters

0481 - Im Schlund des Dreitöters

Titel: 0481 - Im Schlund des Dreitöters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hineindrangen, als wollten sie alles, was sich dort befand, überschwemmen.
    Auch Golenkow und mich.
    Ich duckte mich hinter das Haus, rechnete damit, von den glühenden Massen verbrannt zu werden, aber sie lösten sich auf oder veränderten sich abermals zu einer dichten Farbe, die alles andere überdeckte.
    Dann kam er.
    Ich sah es, als ich mich wieder hinstellte und an der Hausecke vorbeischaute.
    Er stieg aus einer Öffnung in der Felswand und wurde von glühenden Lavabrocken und fauchenden Flammenströmen begleitet.
    Bisher hatte ich ihn nur kurz ›genießen‹ können. Nun aber sah ich ihn deutlich und konnte mir vorstellen, daß er in alter Zeit als Götze anerkannt und angebetet worden war.
    Der Dreitöter sah furchtbar aus!
    ***
    Er besaß nur einen Körper, aber sehr breite Schultern, damit die drei unterschiedlichen Schädel darauf den nötigen Platz fanden. Von mir aus links außen befand sich der Kopf des Krokodils, der fast nur aus einer gewaltigen Schnauze bestand, und diese wiederum aus Kiefern, die er weit aufgerissen hatte, so daß ich die Zähne sah, die mich an weiße Dolche erinnerten.
    Der Kopf in der Mitte besaß ein menschliches Aussehen. Er war vielleicht etwas eckig. Die dunkle Hautfarbe wurde im Licht verfremdet.
    Seine Haare standen hoch. Sie besaßen eine violette Farbe, und über sowie zwischen ihnen tanzten unterarmlange Feuerzungen, die an der breiten Stirn begannen, unter der die Augen wie kaltgelbe Laternen schimmerten. Die Nase konnte ich nicht erkennen, möglicherweise war sie auch nur angedeutet, und das Maul stand weit offen. Aus ihm krochen Feuer und Rauch hervor.
    Sein Hals war stark, er lief über in den Körper, der größer und auch breiter war als der eines normalen Menschen und von der gewaltigen Kraft zeugte, die in dem Dreitöter steckte.
    Kleidung trug er nicht, dafür zuckten aber an seiner nackten Haut kleine Flammenzungen hoch, die ihn einhüllten wie Fahnen.
    Der rechte Kopf gehörte einer Ratte. Ein widerlicher Schädel, bedeckt mit grauem Fell. Er besaß eine spitze Schnauze und zwei große, dunkle Augen. Die Barthaare bewegten sich zitternd, die Augen, eigentlich dunkel, wurden durch das Feuer zu roten Kreisen, die sich zu bewegen schienen.
    Im Gegensatz zum Kopf des Krokodils besaß dieser Rattenschädel eine übernormale Größe, und ich wußte nicht, welcher der beiden Tierköpfe gefährlicher war.
    Die alten Mumien hatten ihren Götzen ebenfalls aus der Felswand treten sehen und sich zu Boden geworfen. Ich schaute auf die Rücken der gebückten Körper und sah ebenfalls darüber hinweg, denn der Dreitöter setzte sich in Bewegung, um auf die Diener zuzugehen.
    Sie bemerkten dies. Durch ihre Gestalten lief ein Zittern. Erst als das Monstrum seine normalen, wenn auch überlangen Arme vorstreckte, richteten sie sich wieder auf, als hätten sie ein Signal oder einen Befehl bekommen.
    Vor ihnen stand der Dreitöter.
    Nein, er stand nicht, er wuchs in die Höhe, weil er seine Diener weit überragte. Er war auch größer als ich. Hinter ihm »kochte« die Felswand. Das Loch, aus dem er gestiegen war, hatte sich wieder mit glühender Lava gefüllt. Sie waberte dort wie ein feuriger Schwamm oder eine heiße geleeartige Masse.
    Zeugen hatten von einem Vulkantrichter berichtet, in dem sich das Monstrum befunden hatte. Wenn ich in die Höhe schaute und den roten Himmel sah, konnte ich mir dies gut vorstellen. Ich glaubte ebenfalls daran, daß wir uns in einem Vulkan befanden, ohne allerdings von seinen glühenden Massen verbrannt zu werden, auch wenn die Lava aus den Felsspalten rann und als lange Zungen die Hänge hinablief.
    Was hatte er vor?
    Natürlich sollten ihm die drei Gefangenen geopfert werden. Wenn es eben möglich war, wollte ich dies verhindern, aber er kümmerte sich nicht darum.
    Es sah schon merkwürdig aus, wie der Dreitöter plötzlich seine Schädel schüttelte. Sie bewegten sich mit, aber sie stießen nicht zusammen. Ich hatte den Eindruck, als wäre dieses Monstrum durch irgend etwas irritiert worden.
    Das bekam ich auch bestätigt.
    Der Dreitöter kümmerte sich nicht um seine Diener. Er breitete die Arme aus, und ich vernahm im nächsten Augenblick seine rauhe, kratzende Stimme. »Seid ihr ihretwegen gekommen?« fragte er.
    Also wußte er Bescheid.
    Eine Antwort konnte ich ihm nicht geben, denn das Monstrum selbst produzierte sich auf eine furchtbare Art und Weise. Seine drei Mäuler riß er so weit wie möglich auf, um das hervorzuwürgen, was in

Weitere Kostenlose Bücher