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0481 - Laurins Amazonen

0481 - Laurins Amazonen

Titel: 0481 - Laurins Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brauchte. Immerhin - hatten sie dafür ja auch getrennte Schlafräume. Und es würde bessere Gelegenheiten für gemeinsam durchliebte Nächte und Tage geben. So wie immer.
    Trotzdem verwünschte Zamorra die Hitze, die auch in den Nächten nicht nachlassen wollte.
    ***
    Die Raubkatzen bewegten sich aus drei Richtungen auf Eysenbeiß zu. Etwas verunsichert ließ er die Hand mit dem Blaster hin und her pendeln. Die Tiere verhielten sich seltsam - wenn sie ihn angreifen wollten, hätten sie das längst gekonnt. Abgesehen davon gab es in diesem ausgedehnten Park genügend leichtere Beute, die ihnen praktisch vor der Nase herumhüpfte. Sie hatten es gar nicht nötig, über ein so großes und für sie möglicherweise gefährliches Wesen herzufallen, um es zu reißen und zu fressen. Was aber beabsichtigten sie dann?
    Er traute ihnen nicht über den Weg.
    Gut, er konnte jetzt über die Transmitterverbindung flüchten. Das aber wollte er nur, wenn es wirklich unumgänglich war. Eigentlich hatte er damit gerechnet, daß Laurin ihm alsbald seine Aufwartung machte - um den Überraschungsgast entweder willkommen zu heißen oder ihn in Bande schlagen zu lassen. Letzteres war allerdings nicht zu befürchten, weil Ted Ewigk ja zur mit dem Zwergenkönig befreundeten Zamorra-Crew gehörte und somit durchaus Zutritt haben sollte.
    Statt dessen schlichen sich jetzt aber diese drei Großkatzen an ihn heran…
    Als er sich umwandte, entdeckte er, daß sich vier weitere ihm aus der anderen Richtung näherten. Das gefiel ihm plötzlich überhaupt nicht mehr. Vorsichtig bewegte er sich zum Transmitter zurück und schaltete die Verbindung. Die hätte er ohnehin hersteilen müssen, um das Zeichen für die Invasion zu geben. Erst danach würde in der Gegenstation die Polung umgekehrt werden, und die Truppen konnten marschieren.
    Immer näher kamen die Bestien, die ihn eingekreist hatten.
    Von oben ertönte ein meckerndes Lachen. Eysenbeiß fuhr herum. Oben auf der Transmitteranlage hockte ein seltsames Wesen, noch viel kleiner als ein Zwerg, mit Bocksfüßen, fellbedecktem Unterleib, Stummelschwanz und kleinen Hörnchen auf der Stirn. Ein Faun! Wie zum Teufel kam der auf das Gerät?
    »Hast du etwa Angst vor den niedlichen Kätzchen!« spottete der Faun und tanzte hektisch hin und her. »Sie wollen doch nur mit dir spielen, mehr nicht!«
    Es war der Moment, in dem zwei Panther zugleich Eysenbeiß ansprangen. In einer Reflexbewegung wirbelte er mit der Waffe herum und löste sie aus. Mit einem zischenden Pfeiflaut zuckte ein greller Laserblitz aus der Abstrahlmündung und durchschlug eines der beiden Tiere. Das andere prallte mit voller Wucht auf den ERHABENEN und riß ihn mit sich zu Boden. Die krallenbewehrten Pranken lagen auf seinem Kehlkopf. Wenn der Panther sie zusammenzog, zerfetzte er den Hals seines Opfers.
    ***
    Die dickte Hecke mit den weißen Blüten teilte sich vor Laurin, und er ritt auf seinem kleinen weißen Pferd, das seiner Körpergröße angepaßt war, aus dem Felsengang hinaus in das Land der Seelenlosen, das einstmal sein Rosengarten gewesen war, ehe der Fluch ihn gleich zweimal traf - erst durch Laurins Zorn, später durch Sintrams Mißbrauch. Vor Laurin bewegte sich der Zwerg, der seinen König auf den Ankömmling aufmerksam gemacht hatte. Obgleich er die ganze Streckte vor dem berittenen König hergelaufen war, war er weder in Schweiß noch außer Atem.
    »Dort, Herr, seht!« wisperte er aufgeregt.
    Laurin sah zu dem eigenartigen, großen Mechanismus hinüber, der im Sonnenlicht metallisch schimmerte und auf dem der Faun tanzte; der einzige Bewohner dieses Gartens, der seine Seele nicht durch Sintrams teuflischen Zauber verloren hatte, doch auch der Faun war wie alle anderen Bewohner dieser Landschaft nicht in der Lage, sie jemals wieder zu verlassen; daran hatte selbst Laurin nichts mehr ändern können.
    Laurin, der darauf verzichtet hatte, sich unsichtbar zu machen, erkannte den Eindringling wieder, der einen ganz neuen Weg gefunden haben mußte, das Albenreich zu betreten. Denn er war allein gekommen, ohne Begleitung der hübschen Druidin. »Ted Ewigk«, murmelte Laurin und war nicht erfreut, diesen Mann wiederzusehen, der seinerzeit nur gekommen war, um Unruhe zu stiften und sich mit Odin, dem Asen, anzulegen. Mit wem würde er diesmal Streit anfangen wollen? Odin war nicht mehr hier, war schon vor etlichen Monden wieder nach Asgard zurückgekehrt, vielleicht auch nach Walhall - so genau wußte Laurin es nicht, und es

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