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0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch etwas.« Er beugte sich vor. Ted sah ihn gespannt an, während er langsam den Korkenzieher einschraubte. »Es heißt, daß dieser Hexer Rano sich mit dem Fürsten der Finsternis anlegte. Der war damals unser heutiger Verbündeter Sid Amos. Und Asmodis hat immer reinen Tisch gemacht. Er hat sich nie mit halben Sachen abgegeben.«
    »Bis auf gewisse Konfrontationen mit einem gewissen Professor Zamorra«, spöttelte Ted. »Von dem bekam er selbst was auf die Pfoten, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Unter seinesgleichen war das nicht der Fall. Da hat er sich immer durchgesetzt - sonst hätte er sich kaum über Jahrtausende als Oberhaupt der Schwarzen Familie behaupten können. Nun, wenn er diesen Rano damals in seine Schranken verwiesen hat, dürfte Rano kaum eine Chance haben, noch einmal aus seinem Ring hervorzukriechen.«
    »Vergiß nicht, daß mittlerweile das Äon der Fische vorüber ist und das des Wassermannes begonnen hat. Durch diesen Wechsel hat sich auch in der Hölle eine Menge geändert.«
    »Alte Flüche rosten nicht«, zitierte Zamorra den Titel eines recht trivialen Romans, den er vor einiger Zeit einmal angelesen und nach den ersten Seiten gelangweilt ins Altpapier gegeben hatte. Das einzig originelle an dem Werk war der Titel - ihn hatte Zamorra sich gemerkt, und auch den Namen des Autors, um etwaigen weiteren Romanen jenes C. R. Hays’ so weiträumig wie möglich aus dem Weg schleichen zu können.
    »Ich habe bei der Sache mit einem Mal ein ungutes Gefühl«, sagte Ted Ewigk. »Ich fürchte, daß da einiges nicht ganz so laufen wird, wie wir beide uns das in unserem jugendlichen Leichtsinn vorstellen.«
    Zamorra hob die Brauen. Er konnte Teds Gefühl nicht nachvollziehen, aber der Reporter hatte schon oft unter Beweis gestellt, daß er sich auf sein Gespür verlassen konnte, diese »Witterung«, die ihn wie ein Spürhund auf die Fährte setzte. Nur hatte ihm diese Para-Gabe, welcher er seine fast unglaubliche Blitzkarriere verdankte, nie verraten können, was das Problem war. Darauf mußte er stets selbst kommen.
    »Etwas Konkretes?« fragte Zamorra deshalb nach, aber Ted schüttelte nur vage den Kopf.
    »Dann solltest du vielleicht endlich diese Flasche öffnen, damit wir unseren gemütlichen Herrenabend auch noch genießen können, ehe die beiden munteren Schönheiten zurückkehren.«
    ***
    Der Hexer Rano drehte wieder seinen Ring, und abermals rief er das vierarmige Monster aus dem Nichts zu sich, um ihm Befehle zu erteilen. Das Monster nickte stumm und zog sich zurück.
    Rano grinste.
    Er wartete jetzt auf Pietros Freundin.
    ***
    Gryf erhob sich. Er war so vernünftig gewesen, einige Stunden ruhig zu liegen, und inittels autogenem Training hatte er sich selbst in den Schlaf gezwungen. Nach seinem Erwachen spürte er, daß es ihm besser ging als vorher. Er war kräftiger; die Ruhe hatte ihm gutgetan.
    Aber mit dem Erwachen kamen auch die Gedanken an Asmodis zurück.
    Er konnte ihm einfach nicht über den Weg trauen, selbst wenn er es gewollt hätte. Sein Mißtrauen saß zu tief. Jahrhunderte- und jahrtausendelang war Asmodis der Inbegriff der Gegnerschaft gewesen. Vielleicht hatte Gevatter Tod recht, und Gryf war tatsächlich ein sturer alter Greis, der seine Ansichten den veränderten Fakten nicht mehr anpassen konnte. Aber acht Jahrtausende bewußten Lebens und ständigen Überlebenskampfes brachten auch Erfahrung mit sich. Und diese Erfahrung sagte Gryf, daß Asmodis sich nicht wirklich gewandelt haben konnte.
    Außerdem war Gryf äußerlich nicht gealtert; er sah immer noch wie ein Zwanzigjähriger aus, und das hatte ihn immer wieder den Zugang zu Cliquen junger Menschen ermöglicht. Er war nie darauf angewiesen gewesen, sich im Kreise der Alten und Uralten zu bewegen, um nicht als Greis zwischen Jugendlichen lächerlich zu wirken. Von daher waren ihm auch immer wieder neue Impulse zugeflossen, Veränderungen, mit denen er leben mußte und konnte - nach seinem Ermessen durfte ihn der Vorwurf des Altersstarrsinns also eigentlich doch nicht treffen.
    Aber das spielte keine Rolle.
    Er kannte Asmodis und war sicher, ihn richtig einzuschätzen; nach allem, was die Vergangenheit ihn gelehrt hatte. Er stand mit seiner Ansicht auch nicht allein da. Da war die Druidin Teri Rheken, die Asmodis nicht über den Weg traute, und da waren Ted Ewigk und Robert Tendyke, der es nicht einmal hatte dulden wollen, daß Asmodis sich seinem Sohn Julian Peters näherte. Aber das hatte Tendyke nicht verhindern

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