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0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anzureichen, die der Vierarmige zuvor besorgt hatte. Rano begann, die Dämonenbeschwörung vorzubereiten, die zu einer Todesfälle für den Fürsten der Finsternis werden mußte.
    ***
    Ted Ewigk schlug die Fäuste gegeneinander. Als der Anruf kam, hatte er im ersten Moment gehofft, es sei tatsächlich alles in Ordnung, weil ja noch nicht einmal eine halbe Stunde vergangen war. Aber was Carlotta ihm zu sagen hatte, klang alarmierend.
    »Ich hab’s geahnt«, murrte er verdrossen und warf dem noch nicht einmal ganz geleerten Weinglas einen bedauernden Blick zu. »Es gibt Ärger, Zamorra. Wir müssen nach Casalotti. Ich durchblicke Carlottas Geschichte zwar nicht so ganz, aber ich halte es für besser, wenn wir uns um die Sache kümmern. Es scheint gefährlicher zu sein, als unsere beiden Damen angenommen haben.«
    Zamorra stöhnte auf. »Bei diesem Wetter? Und was wird jetzt aus unserem gemütlichen Herrenabend?«
    »Den holen wir nach«, entschied Ted und stürmte nach oben, um sich umzukleiden und seinen Dhyarra-Kristall aus dem Arbeitszimmer zu holen. Zamorra machte sich ebenfalls »einsatzklar«. Wenig später waren sie mit Teds Mercedes-Coupé unterwegs.
    »Hoffentlich kommen wir nicht zu spät«, unkte der Reporter. »Carlotta hat es ganz schön dringend gemacht. Offenbar ist Nicole in größere Schwierigkeiten geraten.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    Stumm schüttelte Ted den Kopf und gab Gas.
    ***
    Ilona Marchese hatte wieder und wieder versucht, sich von ihren Fesseln zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Sie fragte sich, in welchen teuflischen Hexenkessel sie geraten war. Was war mit Pietro, und was würde mit ihr selbst geschehen?
    Sie dachte an den Vierarmigen. So ein Wesen konnte und durfte es überhaupt nicht geben! Aber dennoch hatte sie es gesehen und gefühlt; es war kein Alptraum und keine Halluzination!
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit verstrichen war, bis wieder jemand den Keller betrat; in der Dunkelheit hatte sie jegliches Zeitempfinden verloren. Das Licht flammte grell auf und blendete sie. Als sie wieder einigermaßen sehen konnte, wurde sie bereits in einen anderen Raum gebracht. Schwarze Kerzen brannten und verbreiteten einen seltsamen, betäubenden Geruch, den sie nie zuvor wahrgenommen hatte. Ein schwarzes, großes Samttuch machte einen Tisch zu einem Altar. Auf den Fußboden waren phosphoreszierende Zeichen aufgemalt, die ein Pentagramm im Zauberkreis umgaben.
    Sie erschrak, als sie erkannte, wer sie hergeschleppt hatte. Ein breitschultriger, gedrungener und äußerst muskulöser Mann mit schwarzer Haut und einem Kopf, der kein Kopf war, sondern ein völlig glattes, eiförmiges Ding!
    Sie schrie auf. Der Schwarze zerriß ihre Fesseln. Sie wollte fliehen, aber er hielt sie fest und versetzte ihr einen Hieb, der sie halb betäubte. Als der Schmerz nachließ, lag sie entkleidet auf dem schwarzen Samttuch, und ihre Hand- und Fußgelenke waren wieder so gefesselt, daß sie nicht entkommen konnte. Der Unheimliche trat in den Schatten jenseits der Kerzen zurück.
    »Was soll das?« schrie sie entsetzt. »Binde mich sofort los! Pietro! Pietro…«
    Da erschien er.
    Er war noch weiter gealtert, seine Haut war faltig und grau. An einer Hand glänzte der Ring, in der anderen hielt er ein Messer. Er trat zu Ilona.
    »Was soll das?« stieß sie hervor. »Hast du den Verstand verloren? Du bist nicht Pietro!«
    »Kluges Kind«, erwiderte er mit Pietros Stimme, die sich kaum verändert hatte. »Du dienst jetzt einem höheren Ziel!«
    »Du bist wahnsinnig, Mann!« keuchte sie und versuchte, die Fesseln zu zerreißen. Sie wand sich auf dem Altar hin und her. »Laß mich gehen! Ich will hier raus, du Irrer!«
    »Ich kann es nicht zulassen«, sagte er und legte das Messer neben ihr auf das Tuch, um in den Zauberkreis zu treten. Während er dort unverständliche Worte zu singen begann, versuchte Ilona, das Messer in ihre Hand zu bekommen. Aber es gelang ihr nicht, wie sehr sie sich auch anstrengte. Er mußte sehr genau gewußt haben, wohin sie nicht zu greifen vermochte, geradeso, als habe er jahrzehntelange Erfahrung in diesen Dingen!
    Sein monotoner Gesang mit den dumpfen Lauten übte einen fast betäubenden Einfluß auf Ilona aus. Sie merkte, daß sie nahe daran war, in Trance zu verfallen, und wehrte sich mit aller Kraft, die in ihr steckte, dagegen.
    Das war ein Fehler.
    Denn als der Gesang abbrach, kam Pietro, oder wer auch immer es in Wirklichkeit sein mochte, wieder heran, griff nach dem Messer und hob es

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