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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts Schlechtes über sie sagen, aber heute nacht war es doch etwas viel!«
    »Schildern Sie uns, was los war!« sagte ich und konnte das Kältegefühl nicht unterdrücken, das mir langsam im Rücken hochstieg.
    »Also, wissen Sie, ich kümmere mich ja grundsätzlich nicht um die Angelegenheiten der Nachbarn!« begann er hochtrabend und strafte den schönen Satz schon mit dem nächsten Satz Lügen! »Aber heute kam Miß Ripley ziemlich spät nach Hause, später als sonst, viel später. Sie wurde von einem hellen Sunbeam hergebracht, ich sah den Wagen rein zufällig, als ich aus dem Fenster schaute. Nun, und sie war nicht ange da, da läutete es an ihrer Tür wie verrückt Sturm. Aber es ging mich ja nichts weiter an, also habe ich mich nicht weiter darum gekümmert!«
    »Sie wissen nicht, wer läutete!«
    »Ein Mann natürlich!« brauste er auf. »Ein ziemlich betrunkener Mann, denn er brüllte hier herum, und sie stritten sich beide ziemlich heftig!«
    »Wissen Sie zufällig, wie er aussah?« forschte Phil.
    »Natürlich nicht!« brummte der Mann empört. »Schließlich schnüffle ich ja nicht hinter anderen Leuten her! Aber ich hörte, wie sie ihn Stew oder so ähnlich nannte!«
    »Und ging er in die Wohnung hinein?«
    »Das nicht, aber gleich darauf gab es wieder so ein Getrappel auf dem Flur, jemand rannte die Treppe hinunter, und dann noch jemand. Jedenfalls viel zu laut!«
    »Und das war alles?«
    »Ja«, sagte er.
    »Nein!« sagte eine Stimme hinter dem Mann. Eine Frau tauchte neben ihm auf. Sie war rund und klein und trug einen Morgenmantel aus glitzernder Seide mit riesigen violetten Rosen darauf. Ihre Haare waren in bunte Plastik-Lockenwickler gerollt, und ihr Gesicht leuchtete vor Aufregung.
    »Erzähle den Gentlemen doch von den anderen Männern!« forderte sie ihren Mann auf.
    »Ach, das waren keine Männer, das war doch nur Masters, der die Birnen überprüfte!« winkte der Mann ab. Sein Gesicht hatte sich bei den letzten Worten sonderbar verändert. Er wirkte mit einemmal verschlossen und wich langsam in das Innere seiner Wohnung zurück.
    »Was war da?« fragte ich schnell. Der Mann hob die Schultern, aber seine Frau berichtete bereitwillig:
    »Wir hörten Geräusche, so, als würde sich jemand über den Gang schleichen. Nicht laut, sondern im Gegenteil, als bemühte man sich, keinen Krach zu machen. Es klang wie zwei Männer!« sagte sie und sah ihren Mann an. Der fuhr sich mit der Hand über den Mund und widersprach:
    »Aber du irrst dich. Ich war ja draußen und habe nachgesehen, es war Masters, der die Sicherungen prüfte!«
    »Vielen Dank, auf Wiedersehen, entschuldigen Sie die Störung!« sagte ich plötzlich und zog Phil und Ray von der Tür fort, die sofort wieder ins Schloß fiel.
    »Warum so eilig?« fragte Phil, als er hinter mir her zur Treppe rannte.
    »Der Mann hat gelogen, ich muß herausfinden, wieso?« sagte ich und lief weiter.
    Die Wohnung im Parterre, gleich neben der Lifttür, trug den Namen Masters, Hausmeister.
    Ich drückte auf den Klingelknopf. Fast sofort wurde die Tür geöffnet.
    Der Hausmeister trug auch einen Bademantel, aber er schien noch nicht geschlafen zu haben.
    Wir stellten uns kurz vor und fragten ihn, ob er in der Nacht etwas gehört hatte.
    »Nein, aber warum stehen Sie im Dunklen, machen Sie doch bitte Licht!« forderte er uns auf.
    »Es funktioniert nicht. Haben Sie es noch nicht kontrolliert heute abend?«
    »Wie bitte?« fragte ex verständnislos und ging am uns vorbei zum Lichtknopf. Als er das Ergebnis geprüft hatte, ging er im Lichtstreifen, der aus seiner offenen Wohnungstür fiel, zu einem dunklen Holzkasten an der gegenüberliegenden Wand und öffnete die Tür. Phil folgte ihm mit der Taschenlampe.
    »Die Sicherung ist ja locker!« sagte Masters. »Die Sicherung für das Treppenhaus! Na ja, so etwas kann passieren.« Er schraubte die Sicherung fest, und im gleichen Moment flammten in allen Stockwerken die Lichter auf.
    Wir bedankten uns bei dem Mann und fuhren im Lift wieder in den dritten Stock hinauf.
    Das Ehepaar, mit dem wir vorher gesprochen hatten, hieß laut Namensschild Fenderstone. Ich läutete, aber diesmal mußte ich länger warten, bis die Tür geöffnet wurde. Ich wollte zum zweitenmal auf den Knopf drücken, als wir hinter der Tür unterdrücktes Stimmengemurmel hörten, dann wurde die Tür zaghaft aufgezogen. Mrs. Fenderstone schaute heraus.
    »Ja, bitte?« fragte sie, als hätte sie uns noch nie im Leben gesehen.
    »Wir möchten noch

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