Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
eine war verriegelt und ging vermutlich auf den Hof. Die zweite war offen, und man kam durch sie auf den Flur im Parterre des Hauses. Wir gingen an der Wohnungstür von Masters vorbei auf die Straße zu meinem Jaguar.
    Wieder setzte sich Phil mit unserer Zentrale in Verbindung, während ich anfuhr. Es gab immer noch nichts Neues. Die Beschreibung der Gangster war inzwischen zu jedem Streifenbeamten durchgegeben worden. Perry Payne, der zwielichtige Wirt von Jenny’s Body-Building-Club, wurde immer noch verhört, aber ich war ziemlich sicher, daß er zumindest mit dem Mord an Hank Davis nichts zu tun hatte.
    Ich bremste etwas ab und sagte zu den beiden anderen:
    »Die Gang ist hinter Ruth her und ebenso der Mörder. Ich vermute, daß einer der Gangster das Girl beobachtet hat, als es nachts das Bürogebäude betrat…« Ray wollte mich unterbrechen, aber ich fuhr schnell fort.
    »Ich behaupte nicht, daß sie es tat, aber es könnte doch sein, daß sie irgendeine wichtige Arbeit dort vergessen hatte. Ihr erinnert euch, daß wichtige Papiere fehlten und dann im Gang vor den Ateliers gefunden wurden. Das sieht so aus, als hätte sie sie gerade in der Hand gehalten, als sie den Mörder überraschte. Sie floh vor ihm durch das Atelier über die Feuerleiter und verlor dabei ihre Schuhe und die Papiere. Das würde auch erklären, warum Richie Hecksher überhaupt auftauchte. Er war schwerhörig. Von selbst hätte er nie bemerkt, daß jemand sich in den Räumen zu schaffen machte. Er war auch weniger als Wächter angestellt, als vielmehr, um da zu sein, falls jemand spät noch zu arbeiten hatte. Wenn aber das Girl kam und ihn herausläutete, dann konnten die beiden gut den Mann dabei überraschen, wie er sich am Safe zu schaffen machte. Hecksher öffnete die Tür und wurde erschlagen. Das Girl hörte etwas, lief zu dem Verbindungsfenster und schaute durch.«
    »Und die Leute von der Gang?«
    »Sie könnten einen Posten vor dem Haus gehabt haben, der das Mädchen beobachtete. Er oder sie, ich weiß nicht, wie viele es waren, ging danach hinauf und fand den toten Richie Hecksher.«
    »Und der Mörder war dem Girl über die Feuerleiter gefolgt, und deshalb versuchen sie jetzt, über das Girl an ihn zu kommen?« überlegte Phil.
    »Ja, oder sie denken sogar, das Girl selbst hat den Mord begangen und besitzt den Schmuck. Deshalb haben sie vielleicht auch ihre Wohnung durchsucht.«
    »Aber was können wir da tun?« fragte Ray.
    »Wir haben zuwenig Zeit. Jeder von uns muß prüfen, ob die Firmenangehörigen zu Hause sind. Denn einer von ihnen muß der Mörder sein. Ich werde mir die Carsons selber vornehmen, aber zuerst einmal zu Steward Martens gehen. Dieser Fenderstone behauptete, Ruth hätte den Mann Stew oder so ähnlich genannt. Phil, du mußt dir Jackson Lewis und Barry Lennox vorknöpfen. Wir verständigen uns dann über Funk und die Zentrale. Ray, du kannst dich entscheiden, wen von uns du begleiten willst. Ich fahre jetzt zur Zentrale, wir brauchen einen zweiten Wagen.«
    »Halt, dort geht es nicht weiter!« sagte Phil. »Die Straße ist gesperrt, dort hängt eine Warnlampe!«
    Ich hatte die Sperrung der Nebenstraße im gleichen Moment gesehen und bremste ab. Einen Augenblick lang dachte ich, im Geflacker der Lampe einen Schatten gesehen zu haben, aber als ich wendete und das volle Scheinwerferlicht in die kleine Seitenstraße fiel, war nichts zu sehen. Ich gab Gas und jagte zum FBI-Gebäude.
    ***
    Ruth spürte hinter sich die rauhen Holzfasern der Bretter.
    Der Bauzaun war stabil und massiv gebaut, aber er war nicht sehr hoch. Der Mann kam immer näher.
    Irgend etwas an seinen Bewegungen kam ihr sonderbar bekannt vor, aber sie wußte nicht, wer es sein könnte. Ein langer, unförmiger Mantel verdeckte die Figur, und ein sonderbar geformter Hut verbarg die richtige Größe und die Kopfform.
    Ruth warf sich herum. Sie schleuderte ihre Tasche über den Bauzaun und schwang sich mit einem Satz hinüber, der sie selbst in Erstaunen setzte. Auf der anderen Seite stürzte sie schwer zu Boden und spürte einen stechenden Schmerz in der linken Kniescheibe. Aber sie rappelte sich auf und merkte, daß sie noch stehen konnte.
    Auf der anderen Seite des Zaunes kamen die Schritte hastig näher. Dann hörte sie das Motorengebrumm eines näherkommenden Wagens, hörte, wie der Mann auf der anderen Seite sich auf den Boden warf, und sah im hellen Licht der Scheinwerfer, das für einen Moment durch die Ritzen schien, ihre Reisetasche am Boden

Weitere Kostenlose Bücher