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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schickte seine Strahlen durch die Hubschrauberverglasung, als wollte er das Innere im Licht explodieren lassen.
    Vor uns erschien der von Karl Mertens erwähnte Berggrat, auf dessen Kappe eine Schicht aus Eis und Schnee klebte. Wind böte über den Berggrat hinweg und blähte den pulverigen Schnee von der Oberfläche zu wolkenartigen Gebilden auf.
    Ängstliche Gemüter konnten Furcht bekommen, denn die Wand wirkte verdammt mächtig. Auch wir mußten an Höhe zulegen. Unser Pilot, ein sicherer Mann im Gebirge, brachte dieses Hindernis rasch hinter sich. Unser Blick fiel ungestört in ein malerisch gelegenes Hochtal, in dessen Zentrum die kleine Stadt Culver lag und nicht weit entfernt davon die drei Hotels und der Hubschrauberlandeplatz, auf dem bereits eine Maschine stand, die aus der Höhe klein wie ein Spielzeughubschrauber wirkte.
    Unser Hotel, in dem wir absteigen wollten, hieß »Mountain King«. Ich war gespannt, ob man es wirklich als König der Berge bezeichnen konnte. »Welches der drei Häuser ist es denn?« fragte ich Karl Mertens.
    »Das Haus, das dem Hubschrauberlandeplatz am nächsten liegt.«
    »Da hören wir den Krach.«
    »Nicht in der Mittagszeit, nicht am frühen Morgen und auch nicht am Abend. Die Start- und Landezeiten sind genau reguliert worden. Man weiß schließlich, was man seinen Gästen schuldig ist. Wir haben Glück und landen vor dem Mittagessen.«
    Ich grinste verschmitzt. »Sie hätten doch sicherlich eine Sondergenehmigung bekommen - oder?«
    »Ja.«
    Er sagte das mit aller Bescheidenheit, doch ich hörte den Hintersinn hervor. Dieser Mann mußte eine große Macht besitzen. Ich hatte mich bei ihm nach seiner eigentlichen Aufgabe erkundigt, doch keine konkrete Antwort bekommen.
    »Es ist besser, wenn wir uns auf den eigentlichen Fall konzentrieren«, hatte er mir gesagt.
    Nun ja, sollte er.
    Wir verloren an Höhe. Dabei sprach mich Dr. Karl Mertens an. »Ich wollte Ihnen noch sagen, John, daß ich einen Anruf bekam. Man hat mir klargemacht, daß ich es nicht schaffen könnte. Der Yeti würde mich einfach zerreißen.«
    »Weshalb gerade Sie?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Hängt es mit damals zusammen, als Sie den Yeti gewissermaßen als Baby kennenlernten?«
    »Das kann sein. Vielleicht hat er mich zu dem Zeitpunkt schon auf die Liste gesetzt.«
    »Dann müßte es ein Motiv geben.«
    »Kann sein.«
    »Das nehmen Sie so einfach hin?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?« Er lächelte scharf. »Außerdem habe ich ja Sie an meiner Seite. Und Ihr Name hat auch bei uns in den Staaten einen guten Klang.«
    »Danke.«
    Wir konzentrierten uns beide auf den Landeanflug. Der Pilot war ein ausgezeichneter Fachmann. Er verstand sein Handwerk, bei ihm fühlte man sich auch in den Bergen sicher.
    Zwei Hotels überquerten wir in einem Bogenflug. Auf den Hängen sah ich die bunt gekleideten Skiläufer. Weiter oben standen die Wälder. Trotz der Schneelast sahen sie dunkel aus. Das waren ideale Verstecke für einen Yeti.
    Wir landeten auf dem Platz, der groß genug war, um auch einer Sportmaschine die Chance für Start und Landung zu geben. Der Schnee war gewalzt worden. Dennoch stoben Wolken hoch, als die breiten Kufen aufsetzten.
    Die Verabschiedung von dem Piloten fiel fast herzlich aus. Es stand schon ein Wagen bereit, auf dem die Ladung für den Rückflug lag. »Wir geben Ihnen noch Bescheid, wenn Sie uns wieder abholen können«, sagte Dr. Mertens.
    »In Ordnung, Sir!«
    Mit dem Koffer in der rechten Hand ging ich. Der Wind schleuderte mir den Schal zurück. Obwohl die Sonne am Himmel stand, war es fast eisig. Später nahm uns die Wärme des Abfertigungsgebäudes auf. Wir wurden von einem älteren Mann willkommen geheißen, der uns zu einem bereitstehenden Wagen führte.
    »Ich bringe Sie zum Hotel.«
    Auf dem festgewalzten Weg rollten wir dahin wie auf Asphalt. Der Ort Culver lag rechts von uns.
    Dort herrschte reger Betrieb. Wer sich nicht auf den Pisten sportlich betätigte, kaufte ein oder schlenderte einfach nur herum.
    »Wie finden Sie es hier, John?«
    »Sehr ordentlich und idyllisch.«
    Mertens nickte. »Kein Vergleich zu den Superorten in Colorado. Hier kann man noch genießen, Kennen Sie Aspen in Colorado?«
    »Nein.«
    »Da haben Sie auch nichts versäumt.« Er hämmerte den Wagenschlag zu. Das Mountain King erwies sich als solides Holzhaus. Es stand in Hanglage, besaß ein weit vorgezogenes Dach, auf dem der Schnee als Haube lag. Dieses rustikale Flair setzte sich auch im Innern

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