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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leitung nicht still.
    Atemgeräusche drangen an seine Ohren. Sehr heftig, so daß es schon einem Keuchen glich. Dieses Geräusch löste ein kicherndes, gleichzeitig wissendes und auch hartes Lachen ab, das ebenso schnell wieder abbrach, wie es aufgeklungen war.
    Danach war nur das Freizeichen zu hören.
    Dr. Karl Mertens legte den Hörer auf. Er starrte den Apparat an, als wollte er ihn hypnotisieren.
    Gleichzeitig dachte er über den Anrufer und dessen Reaktion nach.
    Dieses Lachen hörte Mertens nicht zum erstenmal. Wo hatte er es schon vernommen?
    Er grub tief im Kasten seiner Erinnerungen, ließ viele Dinge vor seinem geistigen Auge Revue passieren, kreiste das Problem dann analytisch ein und kam zu einem Entschluß.
    »Ja!« flüsterte er rauh. »Genau, das ist es. Verdammt, ich hätte es mir fast denken können.«
    Gelacht hatte ein Toter.
    Jasper Moore!
    ***
    Wir hatten uns nicht an der Bar getroffen, sondern im kleinen Speisesaal, wo wir eine Kleinigkeit essen wollten. Ich entschied mich für Räucherlachs aus den Rockies, bekam dazu Toast und Butter gereicht und trank einen leichten Weißwein.
    Dr. Mertens nahm keine feste Nahrung zu sich. Er trank Mineralwasser. Dexter Haley würde ungefähr in einer Viertelstunde eintreffen, bis dahin war ich mit meiner kleinen Mahlzeit fertig.
    Der Amerikaner machte mir einen etwas geistesabwesenden Eindruck. Ich fragte nach Problemen.
    »Die habe ich tatsächlich.«
    »Und welche?« Ich tunkte ein Stück Lachs in die leichte Senfsoße.
    »Es geht da um einen Anruf, den ich bekam«, erklärte er.
    »Hier im Hotel?«
    »Ja. Vorhin. Es war jemand, der mich gut kannte. Allerdings nannte er nicht seinen Namen. Erst atmete er heftig, dann lachte er, bevor er auflegte.«
    »Haben Sie den Anrufer trotzdem erkannt?«
    Mertens beugte sich vor. »Es war Jasper Moore!«
    Ich stellte das Glas wieder ab, das ich bereits umfaßt hielt. »Was sagen Sie da?«
    Mertens nickte. »Ich kann es mir zwar nicht erklären, für mich gibt es jedoch keinen Zweifel. Bei dem Anrufer handelte es sich um Jasper Moore.«
    »Der tot ist.«
    »Bisher war ich ebenfalls der Ansicht. Das hat sich nun geändert. Ich habe schon Konsequenzen ergriffen und dafür gesorgt, daß die Umstände seines Todes noch einmal genauer untersucht werden. Die Leute sollen sich die entsprechenden Akten ansehen. Wenn sie ein Haar in der Suppe finden, bekomme ich Bescheid.«
    Ich nickte und aß dabei weiter. »Ein Toter, der lebt«, sagte ich. »Nicht schlecht. Das wäre sogar eine Lösung.«
    »Für was?«
    »Vielleicht für das Auftauchen des Yetis. Möglicherweise handelt die Bestie nicht aus eigenem Antrieb. Hinter ihr muß jemand stehen, der sie leitet. Verstehen Sie mich?«
    »Ja, ich denke ähnlich.«
    »Konnten Sie herausfinden, ob es sich bei dem Anruf um ein Ferngespräch gehandelt hat?«
    »Nein. Wenn Jasper Moore aber tatsächlich der Initiator sein sollte, wird er sich auch in der Nähe aufhalten, um den blutrünstigen Killer unter Kontrolle zu halten. Ich kenne seine Pläne nicht, aber er ist ein Mensch, der sich in seine Arbeit ungewöhnlich stark hineinkniet. Um Erfolge zu erreichen, geht er über Leichen. Ein besessener Forscher und Wissenschaftler.«
    »Könnte das Motiv Rache sein?« fragte ich.
    Mertens hob die Schultern. »Rache - an wem?«
    »An Ihnen… Sie haben doch den Yeti damals gesehen. Wie reagierten Sie?«
    »Ich schlug ihm vor, die kleine Bestie zu töten.«
    »Das hätten Sie vielleicht nicht machen sollen. Moore ist nachtragend. Er kann nicht anders sein, wenn er sich auf diese Art und Weise engagiert. Er und der Yeti, das ergäbe einen Sinn.«
    Dr. Mertens drehte sein Glas zwischen den Händen. »Ich sehe in sinnlosen Morden keinen Sinn.«
    »Möglicherweise sollten Sie aufmerksam werden und in dieses Tal kommen. Das, ist ihm ja gelungen. Sie sind hier, ich bin hier. Das könnte für Moore ideal sein.«
    »Und seinen Yeti hält er versteckt. Die Wälder sind dicht genug.«
    »Richtig. Was mich stutzig macht, ist der Zustrom an Touristen. Hier sind Morde geschehen, dennoch scheinen mir die Hotels ausgebucht zu sein. Wie paßt das zusammen?«
    »Nervenkitzel.«
    »Sind die Amerikaner so?«
    »Nicht alle. Aber es ist vorstellbar. Bisher haben wir den großen Trubel noch abwehren können. Normalerweise würde es hier von Reportern nur so wimmeln. Man hat ja in den einschlägigen Gazetten die Legende von Bigfoot ausgegraben und nicht einmal unrecht gehabt. Aber das sind Dinge, die uns nicht stören

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