Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Lieutenant hochgearbeitet haben. Wie bei allem in der Welt haben beide Typen ihre Vor-und Nachteile.
    »Stone«, sagte eine straffe, metallisch klingende Männerstimme. Es schien sich um den jungen Typ zu handeln.
    »Cotton«, sagte ich. »FBI, Distrikt New York.«
    »Hallo, Sir«, gab Stone artig von sich. »Lassen wir das gegenseitige ›Sir‹« schlug ich vor. »Und zunächst erst einmal meinen Glückwunsch zum Lieutenant.«
    »Danke, Si… eh, Mr. Cotton. Es trifft sich günstig, daß Sie anrufen. Ich wollte mich sowieso mit dem FBI in Verbindung setzen. Aus zweierlei Gründen. Zunächst einmal soll ich den New Yorker G-men Grüße bestellen von Bull Bulligan…«
    »Ach, du lieber Himmel!« rief ich überrascht aus. »Lebt der auch noch?«
    »Und wie der lebt!« sagte Stone sarkastisch. »Ich war drei Monate auf der FBI-Akademie in Quantico, und Bulligan sorgte in seiner überaus freundlichen Art dafür, daß ich keine Sekunde dazu kam, mich zu langweilen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte ich und lachte.
    Bulligan gehörte zu den alten G-men, die noch die blutigen Bandenkriege Anfang der dreißiger Jahre mitbekommen und selbst bei den Verhaftungen der großen Bosse mitgeholfen hatten. Er war mit seinen sechseinhalb Fuß Größe und seinem Gewicht von mehr als 200 Pfund im wahrsten Sinne des Wortes ein »Bulle«, und da sein Name auch noch mit dieser Silbe anfing, hatte er prompt den Spitznamen »Bull Bulligan« erhalten. Auf Anordnung des Hauptquartiers hatte Bulligan auf seine alten Tage noch einige Hochschulkurse belegen müssen und wurde dann selbst einer der gefürchteten und geachteten Instruktoren der FBI-Akademie, von der es heißt, daß sie die beste Polizei-Ausbildung der Welt vermittelt — und wahrscheinlich auch die härteste.
    »Na«, fuhr ich nach meinem kurzen Ausflug in die Erinnerung fort, »wenn Sie Quantico hinter sich gebracht haben, Stone, dann gibt es eigentlich nichts mehr, was Sie in Ihrer Laufbahn noch zu fürchten hätten.«
    Jetzt war es Stone, der lachte.
    »Den Eindruck hatte ich allerdings auch manchmal«, gab er zu. »Wissen Sie, Cotton, daß sie in Quantico neuerdings auch Karate machen?«
    »Wem sagen Sie das?« fragte ich zurück. »Jeder G-man muß alle zwei Jahre zu einem Weiterbildungskursus nach Quantico. Als ich das letzte Mal dort war, taten mir noch wochenlang hinterher sämtliche Knochen weh.«
    »Ihr müßt das alle zwei Jahre durchmachen?« fragte Stone teilnahmsvoll. »Junge, da bin ich aber froh, daß ich bei der City Police und nicht bei eurem Verein gelandet bin. Aber — damit ich es nicht vergesse — der zweite Grund dafür, daß ich das FBI anrufen wollte: Ich habe seit heute früh meinen ersten Mordfall.«
    »Das ist genau der Grund, weshalb ich Sie anrufe«, sagte ich. »Eine Bardame wurde erschossen. Captain Hywood von eurem Hauptquartier informierte uns. Das Geschoß stammt aus einer Waffe, mit der bereits drei Raubmorde ausgeführt wurden. Im letzten Fall wurde dabei sogar ein Polizist getötet.«
    »Ein Cop?« fragte Stone betroffen.
    »Ja, allerdings. In Miami. Er traf den Mörder offenbar unmittelbar nach der Tat noch am Tatort an und wurde prompt ebenfalls erschossen.«
    »Das wußte ich nicht«, gab Stone zu. »Ich hörte nur, daß sich das FBI aus irgendeinem Grund für diese in unserem Fall verwendete Tatwaffe interessiert.«
    »Laut Anweisung unserer Zentrale fahnden auch wir nach diesem Raubmörder. Ich habe den Auftrag von unserem Chef, in die Ermittlungen einzusteigen. Hören Sie, Stone, ich mache einen Vorschlag. Es ist doch sinnlos, wenn wir nebeneinander zweigleisig arbeiten. Wollen wir uns nicht zusammentun und alle Informationen vorbehaltlos gegeneinander austauschen? Ich verspreche Ihnen, daß wir Sie nicht in den Hintergrund schieben, wenn unsere gemeinsame Arbeit Erfolg haben sollte.«
    »Das wäre die geringste Befürchtung, die ich hätte. Ehrlich gesagt, Cotton, ich bin froh, daß Sie einen solchen Vorschlag machen. Es ist mein erster Fall, und dann gleich einer, der so weite Kreise zieht! Ich habe noch keinerlei Erfahrung, und ich möchte vermeiden, daß ich irgendeinen Schnitzer mache. Wenn Sie mit von der Partie sind, werde ich mich ein bißchen wohler fühlen.«
    »Na, großartig«, sagte ich. »Ich bringe meinen Freund und Kollegen Phil Decker mit. Wir treffen uns in Ihrem Office. Sagen wir: in ungefähr einer halben Stunde. Einverstanden?«
    »Gern, Cotton. So long.«
    »So long, Stone.«
    Stone saß in Hemdsärmeln

Weitere Kostenlose Bücher