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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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fahrer durchgehen, einem Polizisten konnte er das Märchen nicht aufbinden. Der Junge war von schwererem Kaliber.
    Während ich noch überlegte, was ich tun sollte, forderte Jackson unwissentlich sein Schicksal heraus. Die Beatband schien ihm zu geräuschvoll zu sein. Er drehte am Radio. Stationen kamen herein und schwanden wieder, wenn er weiterdrehte. Ich öffnete meine Augen zu schmalen Schlitzen.
    Jackson hatte sich vorgebeugt, um besser am Autoradio wählen zu können. Sein Genick lag in meiner Reichweite. Ich handelte blitzschnell.
    Der erste Schlag warf ihn mit dem Gesicht gegen das Armaturenbrett. Schon der zweite, rasch nachgesetzte Schlag schickte ihn ins Land der Träume.
    Ich sah mich rasch um. Jackson hatte die Autoscheinwerfer ausgeschaltet. Aber auf dem Hof brannte eine Bogenlampe. Ich sah die Mauern von Fabrikgebäuden, und vor dem Cadillac die Fassade eines Wohnhauses, das beinahe wie eine Villa wirkte. In einigen Fenstern konnte man hinter schweren Vorhängen schwache Lichtschimmer sehen.
    Mit ein paar raschen Griffen durchsuchte ich Jackson. Ich fand meinen eigenen Revolver und in Jacksons Schulterhalfter einen zweiten 38er. Natürlich steckte ich beide Waffen ein.
    Mit seiner Krawatte band ich ihm die Hände auf dem Rücken zusammen. Sein Hosengürtel genügte, um vorübergehend seine Füße beieinanderzuhalten. Sein eigenes Taschentuch stopfte ich ihm in den Mund, während ich meines davorband, so daß er den Knebel nicht ausspucken konnte.
    Im Kofferraum eines Cadillac kann man beinahe eine kleine Wohnung einrichten. Für Jackson bot er mehr als genug Platz. Ich drückte den Deckel zu und sah mich noch einmal um. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Ungefähr 20 Schritte von mir entfernt, an der Giebelseite des Wohnhauses, parkten vier oder fünf Personenwagen. Wahrscheinlich die Autos der illegalen Buchmacher, von denen Mahone gesprochen hatte.
    Eine solche Chance bot sich uns vielleicht nie wieder. Ich zog den Zündschlüssel des Cadillac ab. Das Autoradio war damit gekoppelt. Es schaltete sich aus und zog die automatische Antenne ein, als ich den Schlüssel abzog.
    Mit noch immer brummendem Schädel hastete ich zwischen den beiden hoch aufragenden Hauswänden hindurch und hinaus auf die Straße. An der nächsten Ecke sah ich mich nach den Straßenschildern um. Ich war noch immer in der Downtown, im südlichen Manhattan.
    In der nächsten Querstraße fand ich einen Drugstore, der noch geöffnet war. Ich ging hinein, verlangte eine Cöca und marschierte in die Ecke, wo es eine Telefonzelle gab. Ich wählte die Nummer, unter der ich Stone erreichen wollte. Aber man sagte mir, daß Stone mit meinem Freund Phil vor ein paar Minuten das Büro der Mordabteilung verlassen hätte.
    Einen Augenblick zögerte ich. Der goldene Knopf deutete darauf hin, daß Mahone an dem Ort gewesen war, wo Fay Lorra ermordet wurde. Aber ich glaubte nicht eine Sekunde, daß Mahone selbst der Täter sein könnte. Raubmorde dieser Größenordnung werden nicht von großen Bossen begangen. Trotzdem mußten wir klären, was Mahone am Tatort zu suchen hatte. Und die Mordserie war in die Zuständigkeit des FBI übergegangen. Also konnte ich ebensogut meine Kollegen anfordern wie die Detective der City Police.
    Ich warf einen zweiten Nickel ein und wählte LE 57700.
    »Federal Bureau of Investigation«, sagte die vertraute, ein wenig rauchige Stimme von Myrna Sanders.
    »Hier ist Jerry. Geben Sie mir den Einsatzleiter, Myrna!«
    »Heute nacht ist das Bill Hopkins. Ich verbinde.«
    »Hallo, Bill? Hier ist Jerry. Sagt Ihnen der Name Mac Mahone etwas?«
    »Jerry, halten Sie mich für dämlich? Jeder Polizeianwärter in New York City weiß, daß Mahone irgendeins von den großen Tieren in der Unterwelt ist. Wir wüßten nur gern genauer über ihn Bescheid. Welchen Geschäftszweig der Unterwelt kontrolliert er?«
    »Die illegalen Buchmacher, Bill.«
    »Woher wissen Sie es?«
    »Von ihm selber, Bill. Und er hat heute abend anscheinend die wichtigsten Bezirksbonzen aus dem illegalen Buchmachergeschäft bei sich zur Abrechnung.«
    »Ist das sicher, Jerry?«
    Ich konnte förmlich die Aufregung hören, in die meine Nachricht ihn versetzte. »Das ist sicher«, sagte ich.
    »Verdammt, das wäre doch eine herrliche Gelegenheit, ihm das Handwerk zu legen!«
    »So ungefähr hatte ich es mir vorgestellt, Bill. Jagen Sie einen Mann hinüber in die Mordabteilung Manhattan Süd! Dort liegt ein Durchsuchungsbefehl für Mahones Haus.«
    Hopkins

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