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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter. Was an Beschreibung zusammenkam, hätte nicht ausgereicht, um unter zehn Männern den richtigen herauszufinden, geschweige denn unter einigen Millionen. Bis Stone wieder auf den Ring zu sprechen kam.
    »Tja, der Ring«, sagte Snyder. »Ich erinnere mich, daß ich ihn gesehen habe. Ein ganz verrücktes Ding.«
    »Aus Gold?«
    »Das glaube ich nicht. Silber vielleicht.«
    »Könnte es auch Platin gewesen sein?«
    »Auch möglich. Jedenfalls etwas Silbriges. Nein, ich bin ziemlich sicher, daß es kein Gold war.«
    »Gehörte ein Stein zu dem Ring?«
    »Nein. Nur das weiße Metall. Es muß irgend etwas dargestellt haben. Aber was? Natürlich habe ich den Ring nicht genau angesehen. Ich weiß nur, daß er irgendwie eine verschnörkelte Platte hatte oder etwas ähnliches.«
    »Haben Sie gesehen, ob ein Buchstabe eingraviert war? Oder zwei? Wie es bei Siegelringen der Fall zu sein pflegt?«
    »Buchstaben? Ja, klar! Hat Ihnen Otto das nicht erzählt? Das war so ziemlich das einzige, was man an dem Ring deutlich erkennen konnte. Ein I und ein E. Tief eingraviert, nebeneinander und in einer klaren, leicht entzifferbaren Schriftart. Aber ringsherum war ein unheimliches Durcheinander von Schnörkeln, Spiralen und Verzierungen. Wie gesagt, etwas ganz Verrücktes.«
    Stone und Phil sahen sich sprachlos an. Ein I und ein E; sollten diese beiden Buchstaben der erste Hinweis auf den Mörder sein?
    ***
    Zur gleichen Zeit waren in Miami im Bundesstaat Florida, im Will County im Bundesstaat Illinois, in Newark im Bundesstaat New Jersey und in der Stadt New York mehr als 600 uniformierte Polizisten, Detectivs und FBI-Beamte mit einer Routine-Arbeit beschäftigt, die zum Alltag der Polizei gehörte: Sie schrieben aus den Gästebüchern der Hotels, Motels und Pensionen die Namen und Adressen aller Gäste ab, die zu jener Zeit dort gewesen waren, als einer der Morde geschah. Die Zahl der auf diese Weise überprüften Übernachtungsstätten erreichte fast 6000!
    Ebenfalls am gleichen Abend verbreitete eine der größten amerikanischen Nachrichten-Agenturen eine Nachricht, die sie weiß der Himmel wie erhalten hatte, die aber der Wahrheit entsprach. Die Meldung besagte schlicht und einfach, daß in den Vereinigten Staaten ein reisender Raubmörder unterwegs sei, der am 26. Oktober in Illinois, am 16. Dezember in Newark, am 22. Januar in Miami und am Tage der Meldung in New York City einen Raubmord begangen habe. Alle Morde seien mit derselben Tatwaffe ausgeführt worden. Die Polizei, so hieß es vielsagend, verfolge mehrere Spuren.
    ***
    Bill Hopkins war selbst mit von der Partie. Seine schwarze Limousine stoppte ungefähr 40 Schritte von der Einfahrt entfernt, wo ich im Schatten eines in die Hauswand zurückgezogenen Schaufensters einer Wäscherei stand und eine Zigarette rauchte.
    Hopkins kam allein die Straße herab. Ich trat vor und gab ihm ein Zeichen.
    »Hallo, Jerry«, sagte er leise. »Wir sind da. Unsere Wagen warten in der nächsten Querstraße, denn ich wollte die Pferde nicht scheu machen, bevor ich mir die Örtlichkeit angesehen habe.«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Wenn Mahone mit der Frist von einer halben Stunde, von der er gesprochen hatte, einigermaßen exakte Zeitangaben gemacht hatte, blieben uns noch fünf bis acht Minuten. Trotzdem konnte es nicht schaden, wenn wir uns beeilten.
    »Wir sollten keine Zeit mehr verlieren«, sagte ich.
    »Okay. Soll ich sie einfach Vorfahren lassen?«
    »Warum nicht? Es geht hier die Einfahrt rein. Das freistehende Wohnhaus hinten im Hof. Lassen Sie die Kollegen antanzen, Bill!«
    Hopkins nickte und zog das winzige, tragbare Sprechfunkgerät unter seinem Arm hervor, das er sich mitgebracht hatte. Wenn das FBI Einsätze solcher Art wie hier abwickelt, wird mit dem Einsatz technischer Hilfsmittel nicht gespart.
    »Hier ist Cinderella«, sagte Hopkins. Er hatte sich also den Namen einer Märchenfigur als Decknamen für die Aktion ausgewählt. Ich mußte unwillkürlich grinsen. Hopkins fuhr dagegen kühl und sachlich fort: »An alle. Kommen Sie zu der beschriebenen Einfahrt! Fahren Sie möglichst leise auf den Hof! Weitere Anweisungen an Ort und Stelle.«
    Er wartete die Bestätigungen gar nicht erst ab, sondern schob den Antennenstab zusammen und ging neben mir her durch die Einfahrt. Als wir ihr hinteres Ende erreicht hatten, erschien in unserem Rücken das erste Scheinwerferpaar. Mit kaum hörbarem Motor summte der erste Wagen an uns vorbei.
    Hopkins hatte tatsächlich mehr

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