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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein paar hundert Dollar umzubringen. Das sind für Mahone lächerliche Beträge. Zweitens würde er selber so eine Dreckarbeit nicht machen. Wenn er wirklich jemand beseitigen müßte, hätte er garantiert bezahlte Kreaturen, die das für ihn erledigen.«
    »Ja, das glaube ich allerdings auch.«
    »Und was ihn meiner Meinung nach am stärksten als Täter ausschließt ist die Tatsache, daß Fay Lorras Mörder ja schon mehrere Raubmorde auf dem Gewissen hat. Können Sie sich vorstellen, daß Mahone durch die Lande fährt und Leute erschießt, um ihnen die Brieftasche auszuplündern?«
    »Diese Vorstellung ist grotesk«, sagte Stone entschieden. »Sie haben recht, Decker.«
    »Unser Mörder ist kein Gangster im üblichen Sinne«, sagte Phil überzeugt. »Berufsverbrecher würden das anders machen. Erstens würden sie kaum morden, wenn das Opfer sie nicht durch Widerstand dazu herausfordern würde. In all unseren Fällen gibt es aber nirgendwo Anzeichen eines vorausgegangenen Kampfes. Der Mörder ließ es gar nicht dazu kommen, er schoß sofort und jedesmal mit beabsichtigter tödlicher Wirkung. Das ist nicht die Art von Gewohnheitsverbrechern. Zweitens würde ein solcher Mann nicht dauernd dieselbe Waffe verwenden. Berufsgangster wissen, daß eine Mordwaffe das heißeste Eisen ist, das sie mit sich herumschleppen können. Schon nach dem ersten Mord hätte ein Berufsgangster die Waffe weggeworfen und sich eine andere besorgt. Nein, nein, unser Mann ist, wenn Sie es so nennen wollen, ein Amateur, ein Laie, keiner aus den Kreisen der Berufsgangster. Und gerade das erhöht ja seine Chance. Wir können in all unseren Karteien blättern — was nützt es, wenn der Bursche noch nie straffällig geworden und demnach in keiner Kartei vorhanden ist!«
    Stone stand auf und reckte sich. Das Telefon schlug an. Der Lieutenant nahm das Gespräch entgegen und informierte Phil anschließend.
    »Cotton hat den Kontakt mit Mahones Fahrer hergestellt«, sagte er.
    Phil zuckte ipit den Achseln.
    »Irgendwie wird das zu einer Klärung der Knopfgeschichte führen. Aber wie ich schon sagte: Mahone ist nicht unser Mörder, und deshalb ist diese Anstrengung eigentlich nur eine Nebenarbeit.«
    Der junge Lieutenant ging ruhelos in seinem Zimmer auf und ab.
    »Was können wir noch tun, Decker?« fragte er. »Irgend etwas müssen wir doch tun! Wir können doch nicht einfach herumsitzen und darauf warten, daß der Mörder eines Tages knieweich wird, sich selber stellt und reumütig ein Geständnis ablegt!«
    »Nein, darauf können wir nicht warten, weil das nicht eintreten wird. Wir können nichts anderes tun, als auf unsere übliche, gewohnte und tausendfach bewährte Art zu arbeiten.«
    »Dann sind wir bald am Ende. Wir haben vom Labor Bescheid, daß an den Gegenständen in der Handtasche des Mädchens keine Fingerspuren gesichert werden konnten, die vom Täter hätten stammen können. Meine Leute haben sämtliche Nachbarn ausgefragt. Ein paar haben im Halbschlaf den Lärm des Schusses gehört, aber sie waren zu faul, deshalb aus dem warmen Bett zu kriechen und mal nachzusehen. Es hat niemand den Mörder gesehen. Es gibt keinerlei brauchbare Spuren von ihm. Sogar Ihre Zentrale meldet, daß der Computer aus der ganzen Riesenkartei des FBI nicht eine einzige Täterkarte aussondern konnte.«
    »Das war mir schon vorher klar«, sagte Phil. »Ich bleibe bei meiner Behauptung, daß unser Mann kein polizeibekannter Gangster ist.«
    »Decker, soll dieser Fall vielleicht ungelöst bleiben?«
    Stone machte einen niedergeschlagenen Eindruck.
    »Von ungelöst ist keine Rede«, sagte Phil. »Es gibt Fälle, bei denen kann man Sich an fünf Fingern ausrechnen, wer der Täter gewesen sein muß, wenn man nur fünf Minuten am Tatort war. Andere Fälle brauchen mehr Zeit. Es sind schon Morde nach vielen Jahren erst aufgeklärt worden, Stone.«
    »Nach Jahren? Das fehlte mir noch!« Phil schüttelte ernst den Kopf.
    »Ich glaube nicht, daß es bei uns Jahre dauern wird, Stone. Warten Sie ab, bis in Washington die Listen mit allen Hotelanmeldungen in den Mordnächten eingegangen sind! Davon verspreche ich mir et…«
    Wieder schrillte das Telefon. Stone meldete sich und deutete gleich auf die Mithörmuschel, die an seinen Apparat angeschlossen war. Phil nahm sie und hielt sie an das rechte Ohr. Er erkannte die Stimme des Barkeepers.
    »… wegen der Liste«, sagte der Alte gerade.
    »Welche Liste?« fragte Stone.
    »Aber Mr. Cotton hat doch gesagt, ich soll eine Liste

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