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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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abend tödlich verunglückte, war der bekannte Reiseunternehmer Ronald L. Murphy. Ein wohlhabender, vermutlich sogar reicher Mann.«
    »Seine Geschäftszentrale liegt in der Fifth Avenue«, nickte ich.
    »Am 27. des vorigen Monats«, sprach Boone weiter, »also vor neun Tagen, stießen auf einer Straßenkreuzung bei Lebanon, östlich von Harrisburg, Pennsylvania, vermutlich zwei Personenwagen zusammen. Einer davon wurde total zerstört, die beiden Insassen waren auf der Stelle tot. Der andere Unfallbeteiligte entkam unerkannt. Bei den tödlich Verunglückten handelt es sich um den Präsidenten der McNaills-Bank, John McNaill, aus Jersey City, und dessen Sekretärin. McNaill war unbestritten Millionär.«
    »Jetzt noch einen solchen Fall, dann interessiert es mich tatsächlich!« sagte Phil und zündete sich eine Zigarette an. Ich tat es ihm gleich.
    »Am letzten Freitag verunglückte auf der Deer Park Avenue bei Half Hollow, Suffolk County, der Sportmanager Irvin Quiller. Sein Mustang wurde auf einer Straßeneinmündung von schräg vorn durch ein anderes Fahrzeug gerammt, überschlug sich und begrub Quiller unter sich. Quiller starb im Central Islip State Hospital, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Sein Wagen wurde völlig zerstört…der andere Unfallbeteiligteentkam unerkannt«, fügte ich hinzu.
    Boone schüttelte den Kopf. »Ein Taxifahrer, der mit einem Reifenschaden in der Nähe stand, erkannte einen Sedan. Er konnte zwar das Fahrzeug nicht identifizieren und wegen seines Reifenschadens auch nicht verfolgen, aber er benachrichtigte über Funk sofort die Highway Police. Durch einen glücklichen Zufall war die State Police in der Lage, sofort sämtliche Straßen im Umkreis der Unfallstelle abriegeln zu können. Alle Fahrzeuge innerhalb des Sperrkreises wurden kontrolliert. Das zweite Unfallfahrzeug wurde nicht gefunden.«
    »Das gibt’s doch gar nicht«, wunderte sich Phil.
    »Doch, das gibt es. Hier steht es!« Boone hielt ein Fernschreiben hoch. »Dazu kommt noch, daß der tödlich verunglückte Quiller vor drei Wochen laut Pressemeldungen bei einer Boxveranstaltung rund 800 000 Dollar Reingewinn erzielte.«
    Ich wußte genau, was er damit sagen wollte. Die drei Fälle waren so gleichgeartet, daß ein Zusammenhang vermutet werden mußte. Andererseits blieb die Sache dennoch rätselhaft. Bei derartigen Unfällen schied doch der Vorsatz des zweiten — jeweilsgeflüchteten — Unfallbeteiligten aus. Er riskierte jedesmal selbst Kopf und Kragen. Und zu holen war von den tödlich Verunglückten auch nichts mehr.
    »Interessant«, sagte ich deshalb, »aber offensichtlich handelt es sich doch um einen Zufall, daß drei solche Fälle Zusammenkommen.«
    Boone wollte etwas dazu sagen, aber in diesem Moment kamen die Karten, die notwendig waren, um den Computer mit der Aufgabe bezüglich der Namen Teacher und Taylor zu füttern. Boone legte sie auf seinen Schreibtisch. »Ich lasse sie nachher auswerten, suche die Autobesitzer heraus, stelle dann fest, wer möglicherweise auf Ihrer Fahrtroute von heute morgen liegt. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Vielleicht«, sagte ich und dankte ihm für seine Bemühungen. Dann verabschiedeten wir uns und gingen zur Tür.
    Wir standen schon fast auf dem Gang, als Tony Boone noch einmal meinen Namen rief.
    »Ja?«
    »Ich habe meinen Computer vorhin gefragt«, begann er erneut. »In den letzten zwölf Monaten ist es ein einziges Mal vorgekommen, daß bei einem sehr schweren Zusammenstoß eins der beiden Fahrzeuge verschwinden konnte. Einmal in zwölf Monaten. Und dreimal in neun Tagen. Dann habe ich noch etwas ohne Computer herausgefunden: Über Murphy, McNaill und Quiller standen jeweils kurz vor den Unfällen ausführliche Meldungen in den Zeitungen. Es ging immer um Geld!«
    ***
    Hoch schäumte das schmutzige Wasser des Hudson auf. Mit dem Heck voraus schob sich das Rüstboot der Hafenpolizei neben den Baggerprahm.
    Im Becken neben dem Pier 48 herrschte lebhafter Betrieb wie in einem Jachthafen. Drei Polizeiboote und zwei Fahrzeuge der Hafenfeuerwehr hatten sich versammelt. Auf der Uferstraße und auf dem Pier standen vier Fahrzeuge der City Police. Auf der Kante der Kaimauer stand wie ein Feldherr Lieutenant Neal McPhearson, Leiter einer Kommission der Mordabteilung Manhattan Süd.
    »McPhearson hier«, sprach er in das Mikrofon seines Walkietalkie, »Hafenpolizei bitte kommen!«
    »Hallo, Neal«, klang es zurück, »Captain Bleachout spricht. Da haben wir ja gemeinsam

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