0486 - Zwischen Weltraum und Untergrund
Risiken ein Krieg für uns alle haben muß. Das Fortbestehen dieser Welt ist gefährdet."
Er wollte weitersprechen, aber zwei Farrogs kamen in den Konferenzraum und unterhielten sich leise mit ihm. Arhaeger hörte aufmerksam zu. Ein paarmal nickte er.
Schließlich hob er den Kopf.
„Es gibt Krieg", sagte er ruhig. „Tetman Tarino greift mit seinen Truppen in die Auseinandersetzungen ein. In der Nähe der Bunkereingänge landen die ersten Soldaten."
Rhodan und Ovaron blickten sich an. In Ovarons Gesicht zeichnete sich Bestürzung ab. Jetzt, da er sein Volk endlich wiedergefunden hatte, begann es sich in einem sinnlosen Krieg zu zerfleischen.
„Ich werde Sie ständig über die Entwicklung unterrichten lassen", versprach Arhaeger dem Terraner und seinen Begleitern. „Doch jetzt kann ich mich nicht länger um Sie kümmern."
„Eine Bitte haben wir noch", sagte Rhodan rasch. „Wir brauchen völlige Bewegungsfreiheit. Außerdem möchten wir auch nach oben gehen können, wenn es uns richtig erscheinen sollte."
„Einverstanden", stimmte der Mutant zu Rhodans Überraschung sofort zu. „Vielleicht können Sie und Ihre Gruppe helfen, daß alles schnell vorübergeht."
*
Tarinos Schiff schwebte eintausend Meter über der Oberfläche des Planeten Erysgan.
Der Tetman saß bewegungslos im Pilotensitz und beobachtete die großen Bildschirme, auf die das Geschehen von der Oberfläche aus übertragen wurde.
Schräg unter dem Schiff lagen die alten, längst zerstörten Bunker, die als Eingänge in das Reich der Farrogs galten. Alle mutmaßlichen Eingänge waren umstellt. Hunderte von Fahrzeugen hatten Waffen und Schirmfeldgeneratoren ins Einsatzgebiet gebracht. Über den Bunkereingängen wölbten sich Schutzschirme, die nur durch scharf bewachte Strukturschleusen betreten werden konnten.
Die Soldaten des Tetmans waren damit beschäftigt, Strahlkanonen und andere Waffen auf Antigravtransportern in die Bunker zu bringen.
Die Errichtung der Schutzschirme hatte zwar ein paar Stunden Zeit in Anspruch genommen, doch der Tetman wollte kein Risiko eingehen.
Mit finsterem Gesichtsausdruck beobachtete er die Vorgänge im Bunkergebiet. Er war entschlossen, an mehreren Stellen gleichzeitig vorzustoßen. Dabei mußten die Truppen einen Feuerwall vor sich herschieben, um alle denkbaren Fallen zu vernichten.
Im Augenblick wußte niemand, wie die Farrogs reagieren würden. Bisher war es nur zu unbedeutenden Zwischenfällen gekommen. Tarino, der eigentlich mit sofortigem energischen Widerstand gerechnet hatte, wurde allmählich unruhig.
Warum sahen die Farrogs tatenlos zu, wie Truppen in ihr Herrschaftsgebiet eindrangen?
Der Tetman fühlte sich einsam. Es widersprach der Tradition der Systemflotte, daß der Tetman grundsätzliche Entscheidungen mit seinen Offizieren diskutierte.
Die Pedolotsen und der Ganjo hatten sich bisher nicht wieder gemeldet. Sie wollten offenbar auf die ersten Erfolge warten.
Ab und zu mußte Tarino eine Meldung bestätigen. Er konnte sich ein genaues Bild von den Ereignissen machen. Das Terrain, das sie jetzt besetzt hatten, war im Vergleich zum gesamten Farrog-Reich lächerlich klein.
Schon die Panzerwagen der Ganjopriester waren weiter vorgestoßen, ohne auf Widerstand zu stoßen. Tarino preßte die Lippen zusammen. Hoffentlich blieb es seinen Soldaten erspart, mit den fanatischen Ganjopriestern zusammen zu kämpfen.
Schließlich traf die Meldung ein, daß alle Vorbereitungen abgeschlossen waren.
„Gut", sagte Tarino knapp. „Wir gehen befehlsgemäß vor. Das heißt, daß wir in alle erreichbaren Eingänge eine gut bewaffnete Vorhut einschleusen, die jedoch nur Kontakt mit den Farrogs suchen und sich dann sofort wieder zurückziehen soll. Ich will endlich wissen, wo die Gegner sich verkrochen haben. Die eigentliche Streitmacht folgt der Vorhut in einem Abstand, der es ihr ermöglicht, im Kontaktfall noch alle strategisch notwendigen Manöver auszuführen."
Tarino war sich darüber im klaren, daß die zur Vorhut gehörenden Soldaten so gut wie verloren waren. Wenn sie nicht in einer Falle der Farrogs starben, würden sie im Feuersturm umkommen, den die Hauptmacht der Landetruppen auslösen mußte.
Der Tetman schloß die Augen. Das Ganze war unerträglich.
Tarino wollte keinen Krieg. Eine Auseinandersetzung mit den Farrogs war vollkommen sinnlos. Die Untergrundbewohner lebten ihr eigenes Leben. Bisher hatten sie noch nie zu erkennen gegeben, daß sie die Bewohner der Oberfläche
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