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0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen

Titel: 0487 - Das Syndikat kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
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meisten Stationen ein Einstieg in die Hauptkanäle, und Phil gelangte in die unterirdischen Gänge etwa 100 Yard vom Einsatzort entfernt. Eine Zeitlang streifte er durch die Gänge, hörte aber keine Geräusche. Kurz entschlossen machte er kehrt und eilte zurück. Er erwischte Murphy und zog ihn mit zum Chevy.
    »Ich habe eine Idee, wo wir den Schlupfwinkel des Verbrechers finden«, sagte Phil und startete.
    »Bist du Hellseher?« fragte Murphy trocken.
    »Nein, aber seit gestern ununterbrochen auf den Beinen, und das schärft den Verstand kolossal«, grinste Phil.
    »Brauchen wir Verstärkung?« fragte Murphy und griff zum Hörer des Sprechfunkgerätes.
    »Höchstens eine Division Kavallerie und etwas leichte Flak«, sagte Phil, »den Rest schaffen wir im Frontalangriff.«
    Statt einer Antwort überprüfte Murphy seinen Revolver und steckte ihn griffbereit in die' Schulterhalfter. Er achtete auf den Weg, ohne weitere Fragen zu stellen, und stellte fest, daß sie in direkter Linie nach Bronx rollten.
    Der Verkehr war fast zum Erliegen gekommen um diese Zeit. Sie kamen ohne Wartezeiten vorwärts. Phil schien die Gegend auswendig zu kennen, denn er zögerte kein einziges Mal, folgte der Lexington Avenue bis zum Harlem River und nahm in Bronx den Major Deegan Expressway, bis er in eine Seitenstraße abbog. Das Yankee Stadion blieb rechts liegen.
    Es dauerte noch eine erhebliche Zeit, bis Phil die richtige Straße gefunden hatte. Er parkte den Wagen dicht bei einem Postamt im Schatten der breiten Ulmen, die nur spärliches Licht der Straßenlampen gefiltert durchließen. Zu Fuß machten sie sich auf den Weg, umgingen eine Subway Station, die hell erleuchtet war und huschten über weite Rasenflächen.
    »Das da drüben muß es sein«, raunte Phil und zeigte Murphy eine alleinstehende Villa, die im Dunkeln lag. Sämtliche Jalousien waren heruntergelassen, keins der Fenster ließ auch nur einen Lichtschimmer durch.
    »Ich gehe von hinten ran«, flüsterte Murphy. »Du nimmst die vordere Seite.«
    Bevor Phil das Grundstück betrat, fühlte er nach dem Stück Papier, ‘das ihm Mr. High gegeben hatte, bevor er zur Bell Telephone Company gefahren war. Es war ein Durchsuchungsbefehl, den Phil nur für den Fall benutzen durfte, daß der Boß der Gang gefunden war. Bis auf den Namen und die Adresse war alles eingetragen. Mit dem Kugelschreiber setzte Phil den Namen des Mannes ein, dessen Villa sie vor sich hatten.
    Dann überquerte er die Straße an der dunkelsten Stelle und näherte sieh im Schutz von ein paar dichtbelaubten Büschen. Lautlos hatte sich Murphy entfernt, um das Haus von der Rückseite anzugehen und einen, eventuellen Fluchtweg abzuschneiden.
    Mit den Händen tastete Phil nach Stolperdrähten und Alarmanlagen, fand jedoch keine. Der Mann schien sorglos hier zu wohnen und außerhalb des Hauses keinerlei Vorsichtsmaßnahmen getroffen zu haben. Als Phil nach ein paar Minuten die hölzerne Hauswand vor sich hatte, richtete er sich auf, preßte ein Ohr an die lackierten Holzbretter und lauschte.
    Er hörte ein surrendes Geräusch, als wenn ein Generator irgendwo lief, konnte aber die Herkunft des Tons nicht ermitteln. Mit dem Daumennagel probierte er, ob die Jalousien eingehakt waren. Erst bei der vorletzten hatte er Glück. Die dünnen Holzlatten ließen sich um ein paar Zoll nach oben schieben. Er drückte mit dem ganzen Arm nach und erreichte das dahinterliegende Fenster, das nicht verschlossen war. Zoll um Zoll drückte er den Flügel auf und hatte Glück, daß nichts auf dem Fenstersims stand, was das aufschwingende Fenster herunterwerfen konnte.
    Murphy hatte kein Glück bei den hinteren Fenstern. Sie waren alle verrammelt und gesichert. Er probierte die Klinke der Gartentür, doch die war mit einem massiven Sicherheitsschloß versperrt. Deshalb untersuchte er die Gitter vor den Kellerschächten. Er brauchte nicht einmal einen Hebel, um ein Kettchen abzureißen und das Gitter zu entfernen. Mit den Füßen zuerst ließ er sich in den schmalen Kellerfensterschacht hinabgleiten und riß ein Streichholz an. Er hatte ein zweiflügeliges Kellerfenster vor sich und dahinter einen fast leeren Raum, in dem ein ausgebauter Automotor stand, von dem Kabel wegliefen. Der Motor war in Betrieb. Von den Bürsten der Lichtmaschine sprangen ab und zu Funken weg, die im Dunkeln wie weit entfernte Sterne flimmerten. Von hier kam auch das surrende Geräusch, das er seit Minuten vernommen hatte. Ob der Mann die Stromkosten sparen

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