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0487 - Griff aus dem Nichts

0487 - Griff aus dem Nichts

Titel: 0487 - Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Keime darüber hinaus ganz enorm.
    Schließlich war das Einsammeln des Blütenstaubs beendet. Yomoy und einer der Diener brachten die Ernte zum Tempel vom Stein. Xolox blieb mit den beiden anderen Dienern noch beim Feld zurück, um es in Brand zu setzen.
    Es wurde immer dunkler. Xolox fand, daß Yomoy weise gehandelt hatte, als er Robor um die Diener bat. Denn die menschlichen Erntehelfer wären jetzt längst gegangen. Selbst ein Priester besaß nicht die Macht, die Menschen bei Einbruch der Dunkelheit noch von ihren Häusern fernzuhalten. Sicher, im Schutze des Dorfes bewegte man sich auch nachts noch durchaus im Freien. Aber dank der Gräben und Barrieren war die Gefahr dort wesentlich geringer, von dem nachtaktiven Ungeziefer gestochen zu werden. Es gab einige Würmer und Insekten, die sich zwar auch bei Tage gern aus dem Erdreich schnellten und die hochgiftigen Beißzangen in die Waden der Menschen schlugen, aber im Tageslicht sah man sie wenigstens rechtzeitig - meistens. Bei Nacht waren sie fast überhaupt nicht zu erkennen. Diese Erdinsekten waren der eigentliche Grund dafür, daß sich jenes seltsame Tabu entwickelt hatte, welches besagte, daß man sich durchaus unbekleidet in der Öffentlichkeit bewegen durfte, aber stets Schuhwerk tragen mußte. Das verringerte die Verletzungsgefahr erheblich.
    Die Diener waren davon aber nicht betroffen. Ihnen schadeten die giftigen Bisse der Erdinsekten und Würmer nicht. Auch die Priester wußten sich zu schützen. Um so mehr wurden sie von den Menschen bewundert, konnten sie sich doch ungefährdet zwischen den Giftstechern bewegen!
    Xolox nickte bedächtig. Vor einer oder zwei Stunden hätten die Erntehelfer vielleicht noch seine Weisungen befolgt. Jetzt waren sie längst in Sicherheit. Aber da Yomoy für die Diener gesorgt hatte, brauchte Xolox die Arbeit des Anzündens wenigstens nicht selbst zu erledigen.
    Er erteilte seine Befehle und intonierte den rituellen Gesang, um die Pflanzen auf das Feuer einzustimmen. Seine Beschwörungsverse durchdrangen die Regenbogenblumen, und etwas davon teilte sich auch dem Blütenstaub mit, den Yomoy und der dritte Diener zum Tempel brachten. Die Glut der Flammen würde alles vollenden. Danach besaß der Blütenstaub jene magische Wirkung, die Robor erzielen wollte!
    Erste Flammen züngelten empor.
    Der Wind stand günstig.
    ***
    Cristofero starrte der Spinne entgegen. Er glaubte seihen Augen nicht trauen zu dürfen. Konnte es denn so etwas geben?
    Das Biest war so groß wie ein Pferd. Die dicken, borstenhaarigen Beine stakten behende durch das Blumenfeld. Cristofero zählte sieben Punktaugen, die ihn tükckisch anglitzerten. Die gewaltigen Beißzangen, jede größer als eine Bauernsichel, bewegten sich hin und her.
    Und er stand hier mit seinem Degen. Der war für dieses massige Ungeheuer, doch kaum mehr als ein Zahnstocher.
    »Du bist ein Alptraum«, sagte Cristofero entschlossen. »Ich beliebe nunmehr aufzuwachen.«
    Doch nichts veränderte sich. Statt sich als Nebelgespinst aufzulösen, kam das Ungeheuer mit enormem Tempo immer näher. Und je deutlicher Cristofero diese gigantische Spinne in der Abenddämmerung sah, desto mehr wurde ihm bewußt, daß er gegen dieses Monstrum keine Chance hatte.
    »Hebe dich flugs hinfort von mir«, ächzte er. »Untier, weg da! Hau ab! Ich bin ungenießbar, und ich fürchte, dir fehlen die entsprechenden Gewürze, mich schmackhaft zu machen… also schlage gefälligst einen Umweg ein, der dich an mir vorbei führt! Hast du verstanden, elendes Mistvieh?«
    Aber recht schnell wurde ihm klar, daß die Riesenspinne niemals eine französische Sprachschule besucht haben konnte. Sie stürmte weiter auf ihn zu. Noch einmal überlegte Cristofero, ob er eine Chance besaß, das Monster aufzuspießen und kam zu dem Schluß, daß eine Neupfünder-Kanone wohl effektiver wäre. So blieb Cristofero nur die Flucht, was seinen Heldenstolz erheblich kränkte. Natürlich standen ihm bei seiner Flucht überall die verflixten Riesenblumen im Wege. Die Spinne hatte es einfacher; mit ihrer Masse rannte sie sie einfach um.
    Entsetzt mußte Cristofero erkennen, daß er in eine Falle gelaufen war. Vor ihm war das Untergestrüpp plötzlich dermaßen dicht, daß er nicht weiterkam. Und ehe er zur Seite ausweichen konnte, war die Spinne bereits über ihm!
    Er stieß zwar noch mit dem Degen aufwärts, aber das nützte ihm auch nichts mehr…
    ***
    »Das gibt es doch nicht!« stieß Nicole entgeistert hervor. »Wieso

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